Neue Server und Telefonleitungen

Nachdem ich letzten Herbst einige Windows Server 2k8 R2 Kurse besucht habe, wurden anfang November einige Angebote angeholt um neue Server zu beschaffen. Die Angebotsphase war dann kurz vor Weihnachten endlich entschieden und letzten Mittwoch kamen die Dinger endlich an. Ein recht dicker Schinken in einem 3HE Gehäuse von Chembro und zwei schöne Pizzaschachteln von Supermicro. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Einbau, die ich dank handwerklich geschickten Kollegen (Elektromeister und ehemaliger Schaltschrankbauer) gut lösen konnte, kam dann die Installation. Nach kurzer Treibersuche für den RAID Controller war dann auch alles recht schnell überstanden. Windows war dann nach gut ner halben Stunde (oder vielleicht auch noch kürzer) installiert. Danach kamen dann die Treiber, die dann leider wieder einige Neustart gefordert haben. Doch besonders die Supermicroserver finde ich recht klasse. Einfache Installation und ein sprechendes Managementinterface um zu sehen, wie die Lüfter drehen und sich der Strom und die Temperatur gerade so verteilt.
Im Gegensatz dazu war die Installation der Treiber beim Chenbroserver mit reinem Intelboard eher eine Qual. Da musste man erstmal die Teileliste studieren um die richtigen Treiber zu finden. Doch auch das war dann recht schnell geschafft.
Nach der Ersteinrichtung und obligatorischen Windows Updates Durchlauf wurde am Wochenende mal Backup Exec auf dem neuen Server ausprobiert. Da habe ich als Backupmethode nun B2D2T (also Backup auf Platte und von Platte aufs Band) ausgedacht und ich bin vor Freude fast explodiert als ich die Datenrate sah. 100 GB Datenvolumen innerhalb 1 Stunde gesichert. Na gut, beim ersten Test liefen noch ein paar Fehler durch. Aber nach ein paar Konfigurationsänderungen war auch das behoben. Nun ist das zu sichernde Datenvolumen auf 60 GB zusammengeschrumpft, aber er braucht immer noch nur eine Stunde. Der alte Server (auf dem übrigens auch der DC, die Shares und ein paar Apps laufen) sichert die Daten direkt aufs Band und braucht dafür inklusive Überprüfung schlappe 9 Stunden. Da reicht die Nacht einfach nicht mehr.

Gestern habe ich dann nach Rücksprache mit meinem Händler mal die Platten herausgezogen und ausprobiert ob die Hot-Spares auch einspringen. Das ging alles recht gut. Das Rebuilding ging auch recht fix. Bei den 300 GB SAS Platten war das Rebuilding nach gut einer Stunde fertig. Bei den 1 TB SATA Platten war das Rebuilding nach gut 2 Stunden fertig. Also im Ernstfall noch anzunehmende Werte. Allerdings muss ich nun noch die Platten formatieren lassen, da mir ansonsten die RAID Controller um die Ohren fliegen.

Dieses Wochenende nutze ich dann noch um den DC einzurichten und die Daten zu übernehmen und anschließend die Dateifreigaben umzuziehen. Ich bin da mal optimistisch und hoffe, dass ich hinterher nicht das Backup vom alten Server brauchen werde. Allerdings verschieben sich 30 GB bis 40 GB sicher nicht so schnell. Der alte Server ist nämlich trotz RAID 5 immens langsam. Da kann ich bei den neuen Servern echt aufatmen. Vor allem sind nun endlich mal ordentliche Geräte im Serverschrank, wo die Last auch gut verteilt ist.

Heute kam dann auch noch die Telekom vorbei und hat zusätzliche NTBAs und einen zweiten DSL Anschluss in Betrieb genommen. Ich hab die NTBAs dann auch an der Telefonanlage verkabelt, aber mir dadurch dummerweise selbst in den Fuß geschoßen. Denn ein Anschluss war auch die Dose vom Serverraum womit der ganze ISDN Kram gemanaged wird. Dumm nur, dass ich nicht mehr wusste welche 4 von den 8 Adern die richtigen waren. Aber auch hier haben sich meine Kollegen bewährt. Zusammen wurden geschwind die richtigen Adern durchgepiepst. Anschließend war die Verdrahtung auch kein Problem mehr.
Dafür macht mir der DSL-Anschluss ein wenig Ärger. Eigentlich wollte ich den zweiten Anschluss für die ganzen Remotezugriffe nutzen, doch die Portweiterleitungen scheinen noch nicht ganz zu funktionieren. Das ist noch etwas nervig und der AVM Support stellt sich in diesem Fall leider auch etwas quer. Aber wo ein Kabel ist, muss auch ein Durchkommen sein. ;)
Man will ja auch mal wieder spannende Aufgaben haben und nicht immer nur die Kollegen mit Updates von unserer Warenwirtschaft zur Weißglut bringen.
"Dabei mein ich es doch eigentlich nur gut mit den Kollegen!"

Joa, damit sind meine größten Sorgen wieder aus der Magengegend verschwunden und ich kann wieder beruhigt schlafen. Wenn man so große Sachen planen muss und anfangs erstmal kaum Ahnung hat, tut man sich eben schwer. Aber nach den letzten beiden Monaten ist alles etwas leichter geworden.