Lehrgang zum Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge

Nach einigen Jahren in der Feuerwehr gibt es auch hin wieder ein paar neue Lehrgänge. Auch wenn wir quasi schon immer eine Drehleiter haben, gab es scheinbar bisher noch keinen Kameraden, der den Lehrgang als Maschinist für Hubrettungsfahrzeuge gemacht hatte. Ist bisher auch immer gut gegangen. Trotzdem schadet es nicht, diesen Lehrgang mal gemacht zu haben. Besonders ich als jemand, der dann doch nicht allzu viel Routine drin hat, habe noch viel dazu gelernt. Die Bedienung war eigentlich schon relativ klar. Hinfahren, Stützen rausfahren und die Leiter in Stellung bringen und Leute retten oder Löschangriff fahren. Also eigentlich total einfach.
Gut, aber dann habt ihr als Beobachter oder selbst Feuerwehrmann sicher schon mal gemerkt, dass es doch nicht so einfach ist. Fängt schon mit der richtigen Positionierung des Fahrzeugs an. Dazu wurde zu aller erst mal unser Fahrzeug vermessen und die Position von der Drehkranzmitte gemessen.
So braucht man für die maximale Rettungshöhe und trotzdem noch an den Balkon / Fenster hinzukommen etwa 7 Meter Abstand. Die Ausfahrgrenzen des Leiterparks waagerecht im 3 Personenbetrieb sind ca. 17 Meter. Bei 2 Personenbetrieb etwa 19 Meter und bei einer Person 21 Meter. Allerdings geht man dabei von Normpersonen von je 90 kg aus. Um den Leiterpark waagerecht zum Fenster zu positionieren sind mindestens 9 Meter Abstand von der Drehkranzmitte notwendig, da der Leiterpark einfach nicht kürzer ist. Und wir haben vor allem auch viel praktisch geübt. Wie geht der Notbetrieb? Elektrische Hydraulikpumpe, die auch noch per Joystick funktioniert. Oder wenn die Elektronik ausfällt eben mit den Hydraulikhebeln unter dem Bedienstand und einer der hinten auf Ober- / Unterwagen umstellt.
Es waren 4 Tage voller Theorie und seeeehr viel Praxis. Jeder hat im Laufe des Lehrgangs jede Position mehrfach besetzt. Vom Fahrzeugführer, der die Leiter taktisch positioniert über den Maschinisten, der die Leiter zum Einsatzort fährt und anschließend den Bedienstand besetzt, bedient und überwacht bis zum Korbbediener welcher im Rettungskorb die Leiter fährt und von dort aus arbeitet. Es ist gut, alle Positionen zu kennen. So weiß man, was der andere macht und kann so vielleicht auch unterstützen. Gerade das mit der Aufstellung fand ich richtig gut. Denn wenn die Drehleiter einmal steht, versetzt man diese nicht mehr so leicht. Besonders, wenn ein großes Brand geschehen ist. Wieder viel gelernt und mehr Routine bekommen.

Jetzt haben wir nun insgesamt 9 ausgebildete Drehleitermaschinisten und davon auch 3 Ausbilder. Aber sowas muss auch regelmäßig geübt werden. Denn wenn man es im Einsatz braucht und erst dann wieder überlegen muss, wird es sehr haarig.