GPN12 - Mein Rückblick

Gestern war ich also nun endlich mal auf einer sogenannten Nerd-Veranstaltung. Nicht etwa auf dem "Chaos Communication Congress" oder dem "Chaos Communication Camp", sondern auf der Gulasch Programmier Nacht (GPN) in Karlsruhe.
Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Neben verschiedenen Technik Vorträgen, wie "Crash Course Lua" oder "Linux Networking - Ninja Style", hab ich mir zusammen mit Manu auch gesellschaftliche Vorträge angehört. Da wurde beispielsweise über SharefoodForest berichtet, ein Portal das sich als Informationssystem für gemeinsame dezentrale Landwirtschaft. Die Idee dahinter ist, dass sich ein paar Leute zusammen tun, etwas Land kaufen oder geschenkt bekommen und dieses Land zum Anbau von Nahrungsmittel nutzen. Die naheliegenden Anwohner können dann aufs Feld kommen und zum Beispiel die Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln oder Ackersalat ernten. Ziel wäre es, dass sich die Leute wieder autark ernähren können und eine neue Sichtweise auf die Nahrungsmittel bekommen. Vielleicht auch weniger wegschmeißen und anstatt Massenanbau mal wieder naturbelassene Nahrungsmittel essen. Das ist ein großes Ziel und sicher sehr schwer zu realisieren. Die Idee ist auch nicht neu, aber mithilfe des Internet ist es heutzutage einfacher das Wissen gemeinsam zu teilen. Jeder kann sein Wissen auf der Seite beitragen und Interessierte können damit von anderen profitieren.

Ein weiterer technischer Vortrag war das HERD Projekt, das Roboter in Schulen bringen möchte und damit den Schülern die moderne IT etwas näher bringen möchte. :) Na gut, es ist noch nicht ganz ausgereift, aber wenn noch ein paar Leute mithelfen, sehe ich darin ein großes Potenzial. Denn damit müssen die Lehrer keine Nerds sein und die Schüler können die Roboter leicht programmieren. :) Fast wie Arduino nur etwas anders. Man darf noch gespannt sein, was aus diesem Projekt hervorgeht.

Leider habe ich den Vortrag über Captain Crunch verpasst. Das wäre sicher noch ein sehr interessanter Talk gewesen. Schließlich war dies der erste Hacker, der damals die Telefonnetze ausgenutzt hat. Wer die Geschichte nicht kennt, ist entweder zu jung oder kein Nerd. Hier noch die englische Wikipedia zu John Draper.
In der Zeit wo eigentlich der Captain Crunch Vortrag gelaufen wäre, war ich eben noch beim Lockpicking Tisch vertieft und habe versucht ein paar Schlösser aufzumachen. Zwei einfache habe ich auch aufbekommen. Mit den anderen Schlössern habe ich dann die restliche Zeit verbracht, aber leider kein einziges mehr davon aufbekommen. Na gut, muss ich ja auch nicht können. Vielleicht schaff ich bei der nächsten GPN weitere Schlösser. Der Ansatz ist schon faszinierend: Ohne Schlüssel, dafür jedoch mit Spanner und Haken die inneren Federn in die richtige Richtung zu bewegen um damit die Schlösser aufzumachen. Ein paar Spezialisten haben wir ja auch in der Feuerwehr, da auch ab und an mal eine Türöffnung notwendig wird. Es gibt auch Lockpicker in Karlsruhe, die auch den Stand bei der GPN12 gemacht haben und auch immer wieder kleine Einführungen gemacht haben.

Der letzte Vortrag an diesem Tag war über ein neues Portal, mit dem wir die Welt retten können. :) "You Are HERO". Dabei geht es darum, Quests, wie man sie von vielen Spielen kennt im Real-Life umzusetzen. Konkret bedeutet dies, dass man sich wie üblich auf der Seite einen Account erstellt, seine Fähigkeiten angibt und Aufgaben erfüllt. Das klingt erstmal nicht spannend. Das Spannende daran kommt in Verbindung mit dem Alltag. Verschiedene NGOs (beispielsweise das DRK, Diakonie oder auch Krankenhäuser) aber natürlich auch Privatpersonen stellen verschiedene Aufgaben bereit. In seinem Account sieht man dann eben alle Aufgaben, die zu einem passen. Bist du beispielsweise ein kreativer Mensch, wird dir vielleicht eine Aufgabe aus dem musikalischen Bereich oder Grafikbereich angeboten. Bist du eher ein Actionheld, wird die Aufgabe eher mit Action verbunden sein. Liegen deine Stärken eher im Sciencebereich kannst du vielleicht Programmieraufgaben übernehmen oder andere schöne Aufgaben.
Nimmst du dann mal eine Aufgabe an, wird ein Kontakt zum Auftraggeber hergestellt und die Aufgabe wird erstellt. Mit jeder erfüllten Aufgabe bekommst du dann Erfahrungspunkte und steigst mit der Zeit auf. Eben wie in Computerspielen. Erfülle Quests (also Aufgaben) und du wirst belohnt. Mit der Zeit kannst du auch immer größere Aufgaben erledigen oder die Aufgaben gemeinsam mit anderen bearbeiten. :)
Die Aufgaben können auch ganz alltägliche Aufgaben sein. Wenn ich beispielsweise als Aufgabe schreibe: Ich brauche Hilfe beim Kuchen backen oder Rasen mähen, ist das zwar einfach, aber immerhin eine Aufgabe. Es muss ja nicht immer die EINE große Heldentat sein. Auch kleine Taten verändern dein Umfeld.
Ich finde diesen Ansatz gut, da er sich auch mit meinem Lebensstil deckt. Aktuell ist die Webseite während der GPN im Betatest. Die nächste Public Beta wird dann vorraussichtlich erst im Dezember / Januar sein. Man darf also gespannt sein, was die Jungs und Mädels noch so machen werden. ;)

Dazwischen gab es auch noch lecker Gulasch und zum Schluss des Abends die Gulaschbytes. Bei den Gulaschbytes treten immer zwei Teams gegeneinander an, bekommen ein Bild vorgesetzt und müssen daraus einen Begriff aus der IT erraten. Besonders lustig fand ich das Bild zu USB.

Quelle des Bildes: GPN12-Wiki

Empfehlenswerte Podcasts Teil 1

Seit ich damals Ende 2009 / Anfang 2010 einen iPod gewonnen habe, bin ich zum Podcasthören gekommen. Natürlich kann man auch ohne irgendwelche Geräte Podcasts hören, doch am Computer will ich doch meistens konzentriert arbeiten. Da ist ein Podcast manchmal nicht so gut geeignet. :)
Nachfolgend also mal eine Reihe von Podcasts, die ich sehr hörenswert finde, jedoch keine allgemeine Wertung abgeben sollen. Hört sie einfach selbst mal an und macht euch eine eigene Meinung:

A wie Alternativlos: Ein etwas alternativer Blick auf die aktuelle Politik, das System, Computertechnik, den Weltuntergang oder auch nur die Gesellschaft an sich. Wer mit dem CCC sympathisiert, wird sich sicher schnell damit anfreunden können. Für erzkonservative Gemüter könnte dieser Podcast allenfalls zu Kopfschmerzen führen. Es werden auch immer mal wieder aktuelle Themen aufgegriffen, wie beispielsweise damals die Guttenberg-Affäre oder der "Bundestrojaner". Dabei wird oft ein Ton angeschlagen, den man in der echten Presse so nie antreffen würde. Genau das macht das Anhören aber spannend und unterhaltsam.
Hier der MP3-Feed oder alternativ der OGG-Feed.

Einmal im Monat werden Radio Tatorte produziert und auch regelmäßig als Podcast ausgestrahlt. Diese Hörspiele sind teilweise wie dem echten TV Tatort zu zu ordnen und machen immer wieder Spaß zum Anhören. Auch von der Länge her sind die Folgen recht kurz gehalten (45 Minuten bis maximal 1 Stunde), so dass man diese Folgen auch gut mal zum Einschlafen anhören kann.
Da die ARD in der ganzen Bundesrepublik aktiv ist sind die Folgen auch mal regional unterschiedlich. Da können teilweise schwäbische Sprecher dabei sein oder auch mal bayerische Sprecher. Aber auch die Nordlichter und Mitteldeutschen kommen nicht zu kurz.
Den Feed findet man hier. Allerdings sind die Folgen meist nur eine begrenzte Zeit online, da die Produzenten nicht immer die volle Freigabe geben.

Ein wahres Urgestein unter den Technikpodcasts ist CRE (Chaos Radio Express). Dieser Podcast ist damals als Ableger von Chaosradio entstanden und sollte ursprünglich auch nur eine kurze Dauer haben. Wie es aber Tim Pritlove und seinen Podcasts ist, wurde schnell auch mal eine längere Sendung daraus. Manche davon gehen gute 2 Stunden, manche sogar noch länger. Doch das tolle hierbei ist, dass immer wieder viele Details einer bestimmten Sache erläutert werden. Das Themengebiet ist verschieden. Mal sind es richtig krasse Technik Themen wie "node.js" oder "GSM Security", aber auch mal andere Themen wie "Segeln" oder "Holland und die Hacker". Mittlerweile gibt es diesen Podcast seit 2005 und hat sich als eigenständiger Podcast etabliert, weshalb gerade auch eine eigene Website geplant um die Entkopplung vom Chaosradio transparenter zu machen.
Hier geht es zum Feed.

Wer den Humor von CCC Mitgliedern und auch noch Apple affin ist, sollte unbedingt den lustigsten Mac Podcast anhören: MobileMacs Der Schwerpunkt liegt hauptsächlich auf Mac und iDevices Themen. Doch manchmal auch über allgemeine Netzthemen wie Google oder der Staatstrojaner und ähnlichem. Manchmal gibt es auch so Gähnthemen wie Kalender oder Nokia. Doch der Podcast macht meistens doch viel Spaß zum Anhören, auch wenn nicht immer so viel Information wie bei anderen Podcasts rüberkommen. Hauptsache es ist lustig. :) Man merkt auch, dass es Berlinstyle ist und teilweise auch sehr Berlinspezifische Dinge besprochen werden.
Hier gehts zum Feed.

Um bei Technikkram zu bleiben sei noch Radiotux genannt. Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich dieser Podcast primär mit OpenSource Gedöns und Linux. Doch auch Android und teilweise auch Applezeugs wird besprochen. Ganz speziell höre ich allerdings nur den Radiotux Talk, da ich mehr so den Podcast hören möchte und nicht wie im Radio oder TV so gesprochene Beiträge hören möchte. Es ist einfach lustiger und vor allem auch spontaner. Die Themen sind meistens auch im Programmier- und Securitybereich verankert und drehen sich auch hier nicht ausschließlich um Linux Themen. Das Ganze findet übrigens im Stuttgarter Shackspace statt und dementsprechend hört man auch teilweise den Slang heraus. Für mich immer wieder erfrischend auch mal von Baden-Württembergern über IT-Themen informiert zu werden. :)
Hier gehts zum Talk-Feed.
Alternativ gibt's auch noch andere Feeds. Beispielsweise Binärgewitter, wo dann bestimmte Themen ausführlich erklärt werden. Hier der Binärgewitterfeed.

Das soll es mal gewesen sein. Ich kenn noch ein paar andere Podcasts, diese werden aber in einem weiteren Teil vorgestellt. :)

Acer Aspire One D257 --> günstiges MeeGo Netbook

Bisher habe ich nur einen großen Desktop Rechner (mit 24" Monitor), der auch noch gut ist und vor allem auch läuft. Doch manchmal wäre es auch ganz nett, mal ein kleines Gerät dabei zu haben um beispielsweise komfortabel was nachschlagen zu können oder Mails schreiben, Musik hören und Co. Andererseits brauche ich dafür jetzt nicht unbedingt ein Laptop. Das ist wieder so schwer und hält nicht so lange vom Akku her.
Früher haben so die ersten Netbooks (10" Klasse) noch knackige 300 Euro gekostet und konnten sehr wenig. Da lief noch Windows XP drauf und alles war klein. Nun hat sich die Sache geändert und es gibt wenigstens schon viele Geräte für 250 Euro, sogar mit Windows 7 Starter. Doch da ich eigentlich kein Windows 7 brauche, würde mir auch ein kleines Netbook reichen. Das Acer Aspire One D257 ist gerade so ein Gerät. Es hat einen Intel Atom Dual Core N570 (1,66 GHz), 2GB RAM und 320 GB Festplatte. Der Akku soll gute 6 Stunden reichen, das hört sich erst mal gut an. Und das gute ist, darauf läuft erstmal ein alternatives Betriebssystem MeeGo. Doch wie es leider mit diesen Betriebssystemen ist: Es wird vom Hersteller nicht weiter gepflegt und es gibt keine Möglichkeit neben den Standardprogrammen weitere Programme zu installieren.
Doch für 222 Euro finde ich die Ausstattung echt gut. Daher werde ich mir dieses Gerät wohl in den nächsten Wochen mal holen und dann vermutlich Ubuntu Netbook Remix oder Linux Mint drauf klatschen. Zumindest die Möglichkeit weitere Pakete draufzuklatschen will ich schon haben. Wer weiß, was man in Zukunft noch alles gebrauchen kann?
Und die 320 GB hören sich doch schon mal viel versprechend an um meine Musiksammlung dabei zu haben.

Wer sich das Acer Aspire One D257 mal holen möchte: Hier ein günstiger Anbieter (redcoon.de)
Günstiger und besser als die Windows Variante: Klick
Netbooknews.de hat es als Deal of the Day angepriesen: Klick

Was meint ihr zu dem Teil?

Linux Outlaws

Nachdem ich schon so viele sinnvolle oder weniger sinnvolle Podcasts höre, wollte ich auch mal einen für mich passenden Podcast hören. Dazu habe ich bei Flattr mal die anderen Podcasts durchgeschaut. Man muss ja sein Geld auch verteilen. Herausgekommen ist dabei: Linux Outlaws
Dort wird mehr oder weniger regelmäßig über die neuesten Entwicklungen in Richtung Linux, Open Source und Co. geredet. Wie es sich gehört, natürlich auf English. Das hat mich anfangs etwas abgeschreckt. Aber nach einiger Zeit fand ich es richtig angenehm. Vor allem haben die zu jedem Thema ein passendes Intro, also richtig professionell. Außerdem haben die beiden einen richtig coolen Humor. Fab wohnt in Deutschland und studiert noch und Dan lives in the UK.
Meistens macht Fab die ganzen Witze (erinnert mich fast ein bisschen an einen Heidelberger Physikstudenten) und Dan versucht dann wieder zurück zum Thema zu kommen. Einfach herrlich.
Wenn ihr also keine 4 Stunden Sendungen anhören wollt und ach mit 1,5 bis 2 Stunden zufrieden seid und das Gebashe auf Red Hat, SuSe und Canonical aushalten könnt, seid ihr genau richtig.

Miro Link: Klick
iTunes: Klick (für iPod / iPhone User)

Ubuntu 11.04 - Der erste Eindruck

Nun ist ja Ubuntu 11.04 seit 28. April draußen und ich habe nun heute mal den Umstieg gewagt. Es gab ja erstmal einige Stimmen dagegen. Beispielsweise der neue Desktop "Unity". Doch an und für sich ist es erstmal nicht schlecht. Das einzige, was mich momentan stört: Ich finde den Knopf "Desktop anzeigen" nicht mehr. Vielleicht gibt es diesen Knopf nicht mehr oder er ist einfach versteckt. Das war immer recht angenehm. Aber dafür gibt's ja das Tastaturkürzel: "Windows-Taste" - "D"
Wenn man nur die Windowstaste aufruft, werden links im Launcher auch weitere Tasten angezeigt. Mit "Windows" + "1" wird beispielsweise der persönliche Ordner angezeigt und so. Nur wie man nun wieder Screenshots macht, habe ich noch nicht so ganz kapiert. Die Windowstaste ist nun mehrfach belegt und mit der Drucktaste wird auch nichts mehr erzeugt. Kurzum: Dieser Bereich ist für mich noch ganz neu.

Vom Aussehen her ist "Unity" aber erstmal recht schick und aufgeräumt. Wenn man beispielsweise die Systemeinstellungen sucht, tippt man die einfach ein und es werden Suchergebnisse vorgeschlagen. Wie bei Windows 7 eben auch. Das mag zwar erstmal eine Umstellung sein, aber an und für sich auch nicht besonders tragisch. Teilweise ist das vielleicht besser, als sich durch viele Menü durchhangeln zu müssen.
Joa, ansonsten war es dass erstmal.
Ich werde mir Ubuntu 11.04 mal genauer anschauen und bei Nichtgefallen, kann ich ja immer noch auf Fedora oder OpenSuSe oder Linux Mint wechseln. Mal den KDE 4 Desktop auszuprobieren kann sicher nicht schaden, das letzte Mal, als ich diesen mal drauf hatte war mit SuSe 8 oder so. Da war ich noch ganz auf Windows fixiert und da ich nicht alle meine Musik und Dateien auf Linux portieren wollte, war es auch etwas langweilig. Aber mit der 4er Version von KDE scheint ja alles wieder besser geworden zu sein. Die Taskleiste ist dann wie bei Windows unten und sieht beispielsweise so aus: KDE 4.6. Aber xfce soll ja auch nicht schlecht sein. Vielleicht ist es tatsächlich mal angebracht andere tolle Debianbasierte Distributionen zu nutzen. Muss ja nicht immer das Mainstream Ubuntu sein. Für Linux Mint sprechen ja die Integration von nichtfreien Codecs oder Plugins, die man sowieso braucht: MP3-Codec, Flash (Quelle)

Was haltet ihr vom neuen Ubuntu 11.04? Benutzt ihr vielleicht andere Distributionen? Wenn ja, welche könnt ihr empfehlen (Einsteiger, faule User, wie ich es bin)?