"Wenn man keine Ahnung hat, sollte man seine Finger von dem Ding lassen!"
Besonders abends sollte man keine großen Aktionen mehr machen. Ich wollte unbedingt Mittwochabends nach der Schule noch geschwind das limobiledevice1 deinstallieren und neu installieren um die Synchronisierung meines iPhones vielleicht auch mit Rhythmbox zu schaffen, aber Pustekuchen. Stattdessen habe ich mal eben den XServer (der Hauptprozess für die grafische Darstellung, beispielsweise GNOME) verbogen und nicht mehr repariert bekommen. Selbst das Starten mit der xorg.conf_failsafe hat nichts geholfen.
Also gestern mittag verzweifelt eine Terrabyte Platte geholt um wenigstens die wichtigsten Daten zu sichern. Das praktische an Linux ist ja: Man kommt eigentlich gar nicht in die Verzeichnis sein Daten außerhalb des /home/ Verzeichnis zu speichern.
Das Sichern hat erwartungsgemäß eine Weile gedauert, da ich vor allem erstmal gar nicht auf meine Platte per Live-CD zugreifen konnte. Die Rechte waren nicht richtig eingestellt. Aber man ist ja kein Narr, also habe ich eben Ubuntu gestartet mich an der tty1 (Konsole) angemeldet und ein paar Befehle ausgeführt.
Das Schwierigste war erstmal die externe Platte zu mounten (einzubinden). Doch mit einem soliden Halbwissen war das auch kein Problem. Zur Not kann man ja auch noch den Textbrowser "lynx" anschmeißen und die Befehle googlen.
Hier mal die Befehle:
"mkdir /mnt/sdb1/" Einen Ordner anlegen, in welchen das Laufwerk eingebunden werden soll. Habe mal /sdb1/ genannt. Name ist aber wählbar.
"sudo mount /dev/sdb1/ /mnt/sdb1/" Befehl um das Device sdb1 (in meinem Fall die externe Festplatte)
Es gibt auch noch irgendeinen Befehl um sich anzuzeigen, welche aktiven Geräte momentan verfügbar sind. sdb1 kann ja auch sdc1 oder sdd1 sein. Je nachdem wie viele Platten man hat. Aber diesen Befehl habe ich vergessen und finde ihn auch grad nicht mehr.
Danach habe ich die Rechte geändert. Dazu habe ich folgenden Befehl verwendet:
"find /home/tobias/ -type d -exec chmod 777 {} +" Die genaue Erklärung gibt's in diesem Wiki. Damit werden die Rechte auf voll gesetzt und auch über alle Unterverzeichnisse. Die 777 ist mal für alle Rechte (jeder darf lesen, schreiben, ausführen), nicht optimal, aber im Zweifelsfall und für Notfälle ganz ok. Vielleicht war dieser Befehl auch gar nicht nötig, da ich ja als bekannter "root" User gearbeitet habe.
Nun mussten die Dateien auch mal gesichert werden. Das war wieder relativ einfach, wenn man die Details beachtet.
"cp -r /home/tobias/ /mnt/sdb1/ubuntuzeugs/" Kopiere alle Verzeichnisse mitsamt Inhalt aus dem Quellverzeichnis (/home/tobias/) in das Zielverzeichnis (/mnt/sdb1/ubuntuzeugs/). Der Schalter -r bewirkt, dass auch alle Unterzeichnis mitsamt Dateien kopiert werden. Dazu ruft sich der cp Befehl nochmals selbst auf und führt für jede Datei (also auch Verzeichnisse) den Vorgang einzeln durch. Der Nachteil an dieser Methode ist, dass man hiermit keinen genauen Verlauf des Kopiervorgangs hat. Erst wenn wieder die Eingabezeile erscheint, ist er wohl fertig.
Ach ja, falls ein Befehl mal nicht funktioniert, kann man diesen auch mit root-Rechten ausführen. Brauchen die Mac-User ja nie, das ist ja eh offener als Windows.
Und was war nun das Tolle?
Ganz einfach, nach der Installation des Grundsystems von Ubuntu musste ich nur noch meine ".thunderbird" ".miro" ".mozilla" Ordner auf der externen Platte heraussuchen und ins Homeverzeichnis schieben. Danach die Programme über den Paketmanager installieren und schon waren die Anwendungen inklusive Konfiguration einsatzbereit. Unter Windows hätte ich wieder mühsam durch die Ordner springen müssen, erstmal nach googlen und so. Bei Linux ist das einfacher gelöst.
Doch eines nervt: Das viele Pakete nach wie vor nicht standardmäßig dabei sind. Ich suche nach wie vor den MP3 Encoder. Oder der Schriftsatz (könnte sogar von Microsoft stammen) hat gefehlt.
Aber auch hier gibt es ja Abhilfe: Google besuchen und folgender Befehl für's Terminal:
"sudo apt-get install msttcorefonts"
Wie heißt es so schön:
"Linux ist für Leute, die wissen wollen, warum der Computer funktioniert"
So long, Tobi