Schlittenfahren in Pontresina

Nachdem das letzte Jahr zum Ende hin noch ein bisschen stressig war und viele Geschenke und Pakete kamen, war eine Skifreizeit in der Schweiz genau das richtige. Los ging es am 2. Januar in Alzenberg. Dort wurden die Ski und Snowboard in die Dachkisten verteilt, das Essen zwecks Zoll auf die Autos verteilt und los gings.
Nach einer sehr langen Fahrt mit Zwischenstopp beim MacDoof in Konstanz kamen wir endlich an, und es gab zum Abendessen schon einen leckeren Eintopf á la Geißburger Marsch.
Sonntags war dann die Freude groß, endlich konnte man Skifahren und somit auch die Skipässe abholen um gemütlich mit den Skiliften bzw. Gondeln den Berg hochzufahren. Da ich weder boarde noch Ski fahre bin ich an diesem Tag mit den anderen Faulenzern zur Bobmeisterschaft gefahren und bis zum Start hochgelaufen.

Nachmittags bin ich durch Pontresina gelaufen und hab mich ausgeruht. Pontresina ist im Übrigen eine sehr schöne wenn auch klein Stadt, so sind doch einige bedeutend große Hotels vorhanden und steile Abhänge, die fürs Eisklettern optimal sind.

Montags hatten die Läden ja wieder offen, also bin ich nach Pontresina ein paar Postkarten kaufen und im COOP das Sortiment durchschauen. Die Schweizer haben übrigens die beste Vollmilchschocki, aber das weiß ja sowieso jeder. Gelle? Nachmittags gings nach St. Moritz. Was ich persönlich ein wenig langweilig fand. Außer Kaufhäusern und Menschen mit Pelzaccessiores, dicken Autos (sogar ein Rolls Royce hab ich gesehen) und lauter Neureichen gibts nicht viel zu sehen.

Achja ein Hotel, dass ihre Karte nur auf Russisch geschrieben hat, gabs auch. Naja, die Russen sind ja auch die Geldgeber für den Wohlstand in St. Moritz, kann man zumindest bei diesem Hotel annehmen.
Abends gabs dann eine Andacht über David und Bathseba und dem damit verbunden Mord durch die Versetzung von Urija an die (russische) Front. Später kam ja Nehemia und hat David das Gleichnis von dem reichen Bauern der viele Schafe hatte und dem armen Bauern, der ein einziges Schaf hatte, dass er hegte und pflegte. Als der reiche Bauer eines Tages Besuch bekam nahm er einfach das einzige Schaf vom armen Bauer und schlachtete es für seinen Besuch. David wurde darauf sehr erzürnt und wollte diesen Mann hinrichten lassen. Als Nehemia König David sagte, dass Er der Schuldige sei wurde David erstmal sprachlos. Ihm war nämlich auf einmal wieder der Ehebruch mit Bathseba und der Mord an Urija bewusst. Doch zu Nehemias überraschen wurde David dadurch nicht noch wütender, sondern David bekannte seine Schuld und bekam Vergebung.
David hätte den Propheten Nehemia ja auch einfach ins Gefängnis werfen können oder auch umbringen, dann wäre die Sache auch aus der Welt geschafft. Doch weil David erkannte, dass Gott den Ehebruch und auch den Mord gesehen hatte, tat er das einzig Richtige. Er bat um Vergebung und es tat ihm gut.
Dienstag war dann ein Tag zum Schlittenfahren. Wir sind die längste Strecke der Welt runtergefahren: 5KM lang bergab mit Kurven. Das war echt gigantisch und hat Spaß gemacht. Bis.... ja bis auf einmal eine krasse Kurve kam und ich mit dem geliehenen alten Holzschlitten gegen eine Steinmauer gecrasht bin. Mir hats nichts gemacht, aber der Schlitten ist auf der einen Seite komplett auseinander gekracht. Als ich dann endlich unten war hab ich dann an der Kasse dann doch noch einen ausgeliehen und bin mit diesem dann immer runtergefahren. Der geliehene Schlitten ging auch besser ab. Der Preis für den Spaß ist eigentlich auch ok: ca. 45 Franken für Zugfahrt von Pontresina nach Preda bzw. Bergün und wieder zurück und Tageskarte für den Skilift nach oben. Der geliehene Schlitten ging auch mit 10 Franken. Abends gabs dann noch ein paar Gedanken zum gleichen Thema wie am Abend zuvor (David und Bathseba).
Mittwochs wollte ich dann eigentlich nichts mehr machen, aber weil zwei Mädels was machen wollten, bin ich eben nochmal Schlitten gefahren. Die beiden sind mit einem Schlitten zusammen gefahren. Ich mit einem einzelnen, was auch besser war: Gewichtsverteilung und Geschwindigkeit und fehlende Bremskünste. Das war nämlich zwar nur eine 3,5 km lange Strecke, doch mit noch krasseren Kurven und steilen Abhängen. Im Sommer fährt man da anscheinend einen Pass hoch, was sicher auch reizvoll ist. Da hat es mich öfters rausgehauen, doch wer keine blauen Flecke riskiert hat manchmal auch keinen Spaß. Die beiden Mädels (Debby und Thea) haben sogar einmal gesungen "Lieber Gott sei gnädig" als die Kurve kam, doch geholfen hat es leider nicht viel.

Naja, nachdem wir ein paar Mal gefahren sind sind wir auf den Philosophenweg (der oben auf dem Berg war) gewandert und haben unter anderem Einsteinszitat gelesen und zu guter Letzt auf einer Holzbank, die einfach in den Schnee gestellt war rumgeflackt. Danach gings noch ein paar Mal abwärts, danach hab ich eine Pause gemacht und hab die beiden Mädels mal alleine fahren lassen. Als die beiden unten waren, wollte ich auch nochmal fahren, doch das hätt ich lieber bleiben lassen. Denn beim runterfahren tat mir alles weh durch die vielen Schlaglöcher, die allgemeine glatte Bahn und das eine Schlagloch auf einer Brücke. Dort kam leider mein Fuß ungeschickt unter den fahrenden Schlitten, so dass der nachher saumäßig wehtat. Doch ein Mann gibt niemals auf, also weiterfahren und niemand was sagen! Waren ein paar blaue Flecke und weiter nichts.
Abends gabs dann wieder lecker Essen und eine Andacht über Gehorsam und das Milgram Experiment. Man glaubt gar nicht, dass 85% deutsche Probanden bei diesem Experiment die 450 Volt Marke gedrückt hätten. Sind wir so abgestumpft, oder war das doch ein Fake.
Die beiden anderen Tage hab ich dann ruhig angehen lassen. Außer ein paar Einkäufe (tragen helfen) und ein bisschen lesen und bloggen hab ich nichts mehr gemacht.

Im Endeffekt war es eine richtig geile Zeit mit neuen Impulsen für meinen Glauben und viiiel Spaß. Das wir WLAN hatten war ganz nett, aber ohne wäre auch ok gewesen.
Ich stell gerade eine Bilder CD zusammen, wenn ich dann alle hab poste ich noch ein paar hier. :)

Achja bei der Rückfahrt ist das Auto, in dem ich mitgefahren bin öfters mal auf der Autobahn ausgegangen. Zuerst haben wir rumgerätselt was es sein könnte, doch als der Fahrer mal auf die Idee kam den Tankdeckel aufzumachen um diesen zu entlüften ging es wieder. Das haben wir eben noch 2, 3 Mal gemacht und dann waren wir auch endlich daheim.
Beim Peter ist wegen der Eiseskälte leider der Automatikschalthebel abgekracht so musste er die ganze Zeit vorwärts fahren, was an und für sich nicht schlimm war. Nach Hause gekommen sind alle wieder.