Nobody knows but Jesus

Diese Überschrift beschreibt mein Leben irgendwie ganz gut. Ich weiß nicht was der Morgen bringt, die Arbeit, das Leben, die Mopped Ausfahrt, die Feuerwehr oder was auch immer außer Jesus eben!
Nachdem ich vom Oktober bis Februar kurz mal bei einem Arbeitgeber war, der die Energiewende vorantreibt, bin ich nun wieder zurück bei meinem alten Arbeitgeber. Um es nochmal klarzustellen. Der Arbeitgeber in Tübingen ist ein guter Laden, nicht unbedingt klein und die DU Kultur ist definitiv gut. Am Ende war das ERP System aber für mich einfach zu frustrierend und wirklich andere Alternativen hab ich auch nicht gesehen.
Deshalb bin ich nach ein paar Versuchen, woanders unterzukommen, wieder zu meinem alten Arbeitgeber in Leinfelden gegangen. Die meinten ja damals bei meinem Weggang: "Jetzt probieren se es halt mal woanders und wenn nicht, kommen se eben wieder! :) " Das hab ich gemacht und mich dann im Januar / Februar wieder gemeldet, ob ich doch zurück kommen darf. Der alte Chef hat sich dann erstmal entschuldigt, dass er sich so spät gemeldet hat. Genau zum Zeitpunkt meiner Mail ist er krank geworden. Aber dann hat er sich gefreut und wir haben erstmal telefoniert. "Jo in der Entwicklung könnten wir dich tatsächlich gebrauchen." Die sind in der Tat unterbesetzt.
Ziemlich spannend war auch die Einladung zum "Vorstellungsgespräch" per Teams. Die Firma nutzt halt schon immer Lotus Notes und hat darin alles mögliche verbastelt. Unter anderem auch eine Art Wiki mit Hilfeartikeln, Bedarfsanforderung oder Zeitrückmeldungen. Naja so wie man sich eben eine Software aus den 90ern / 2000ern vorstellt. Die Maildatenbank ist dagegen wirklich schnell und nicht so ätzend langsam wie Outlook. Bei einem maximalen Mailspeicher von 1 GB pro User aber auch irgendwie verständlich! :)
Bei meinem Weggang im September war Teams einfach noch der Teufel für die Firma und Webex das Beste. Dann haben se aber doch mal die Preise verglichen und von Oktober bis Dezember musste dann plötzlich für die ganze Firma Teams eingerichtet werden. Die Integration in den Notes Kalender ist tatsächlich relativ einfach geworden. Man muss nur einmal mit einem Plugin eine Teams Einladung erstellen. Diese wird dann verschickt. Allerdings muss man diese Teams Einladung auch direkt über den Notes Kalender aufrufen. Dann öffnet sich ein Browser und Teams geht auf... Jo voll bequem und einfach überhaupt und sowieso!
Aber immerhin haben sie nun Teams im Einsatz. Natürlich wurde erstmal alles komplett deaktiviert was geht oder auch nicht geht. Dabei wurden wohl nun auch die Option wegkonfiguriert, welche dafür sorgt, dass der Teamsclient im Besprechungsraum keine Besprechungen mehr vom Kalender anzeigen kann. Da kommt einfach nur noch die Meldung "Kalender kann nicht abgerufen werden." Der Dienstleister welcher den Besprechungsraum mit den Kameras, Monitoren, der Mikrofonierung (sogar an der Decke) und dem Teamsclient aufgebaut hat, kommt mit seinem eigenen Teams User rein. Damit funktioniert auch die ganze Funktionalität. Das Lustige ist: Irgendwann hat dies auch mal mit dem internen User von uns getan, aber dann wurde wieder viel umgestellt und es tat nicht. Da ich dies nicht angefangen habe mach ich es auch nicht weiter und bin nun vielleicht ein bisschen gehässig. Aber das hat sich mein lieber Kollege selbst eingebrockt. So verbogen wie dieses Teams ist, war zuletzt nur das ERP System vom letzten Arbeitgeber in Tübingen. Jetzt sind se eh grad dran und machen vieles. Ab und zu kommt der Kollege mal wieder vorbei und ich soll mich per Powershell verbinden und Dinge checken. Jo, geht dann natürlich auch erstmal sehr schwierig. Weil einfach immer ALLES geblockt ist. Microsoft ist natürlich böhse!!1! Irgendwann geht es dann natürlich doch, wenn ich lieb darum bitte. Aber bisher hat es noch keinen wirklichen Durchbruch gebracht. Aber Microsoft ist schon involviert. Ich hoffe, die finden irgendwo eine Lösung. Da bin ich tatsächlich recht optimistisch, weil der Microsoft Support hier tatsächlich immer mal wieder gute Support Agents am Start hat.
Aber fangen wir nochmal von vorne an. Ich wurde als DevOps eingestellt. Also um die Entwicklung zu unterstützen und Cognos BI zu übernehmen und mich in Jira einzuarbeiten. Aber da ich natürlich vorher im ERP Bereich, der Netzwerktechnik und Office 365 Umfeld der Töchter aktiv war, sollte ich erstmal dort wieder helfen.
Nach meinem Weggang im September letzten Jahres sollten nämlich zwei neue Kollegen kommen. Einer für das ERP / CRM System und einer für den Office 365 / MDM Bereich. Der ERP Kollege ist seit Dezember da und immer noch hier. Der Office 365 / MDM Kollege hat es nur von Januar bis Ende Februar dort ausgehalten. Gut vielleicht war die Sprache auch ein bisschen problematisch. Er hat nur Englisch gesprochen und fand vielleicht die Struktur dann doch zu seltsam! Also war natürlich gleich am ersten Tag klar: "Hey Tobi schön dass Du wieder da bist. Kannst Du uns bitte nochmal im ERP Bereich aufschlauen und im Töchterbereich aushelfen."
Jo hab ich dann gemacht. Dann so unter Hand von manchen Kollegen erfahren: "Wie Du schaffst echt wieder 40 Stunden? Ich hab ja reduziert, eigentlich wollte ich ja wechseln. Aber da verdien ich halt deutlich weniger." Ein anderer Kollege mit dem ich zukünftig mehr zusammen arbeiten sollte meinte dann: "Du Tobi ich muss Dir mal was beichten: Ich kündige hier und geh dann bald mal auf Reisen." Das hat mich dann doch etwas nachdenklich gemacht. Der erste Kollege kam vor 5 Jahren zur Firma dazu. Der zweite der auch Entwickler ist, ist über 10 Jahre dort und hat auch seine Ausbildung dort gemacht. Wenn 2 so Urgesteine solche Gedanken haben ist es schon irgendwie bemerkenswert. Jo die Zusammenarbeit mit der Führungskraft ist auch nicht immer einfach. Aber zumindest mit mir hat es dann irgendwann besser geklappt. Vielleicht weil ich schon damals immer wieder ein Wackelkandidat war und es auch einfach recht offen kommuniziert habe und manchmal auch manche Entscheidungen widersprochen habe. Andere haben sich irgendwann scheinbar angepasst oder resigniert. Es ist eben eine konservative Firma. Aber sie werden so langsam auch modern und lassen immerhin ein paar Cloudfirmen zu. Dafür gibt's halt einen Tarifvertrag mit vielen Vorteilen und recht guter Bezahlung.
Einerseits wollte ich wieder zurück weil es eben doch manche sinnvolle Strukturen gibt und vor allem das Gehalt wirklich sehr gut ist. Andererseits denk ich jetzt nach dem ersten Monat wieder. Jo gut, ist Arbeit und bringt die Kohle auf den Tisch. Aber irgendwie macht mein Nebengewerbe echt auch richtig viel Spaß. Mal schauen wie lange ich brauche um mit meiner Selbstständigkeit mal die 1000 Euro oder 5000 Euro Umsatzmarke zu knacken. Aber bisher ist das eben wirklich richtig abwechslungsreich und spannend. Es ist tatsächlich ein Bedarf da, da sich irgendwie einige Angestellte auf die alten Tage doch noch selbstständig machen. Sie sind gut in dem Bereich was sie machen wollen, aber mit der IT wird es eben doch schwierig. Office 365 ist da vielen ein Begriff, aber wenn man mal ein privates Konto hatte und dann auf ein Geschäftskonto wechselt, wird einem erstmal wirr im Kopf. Da haben dann so kleine Hansel wie ich relativ einfache Hand. Den Leuten zuhören was sie wollen: Ein einheitliches Konto mit eigener Domain auf mehreren Geräten. Einmal kurz einrichten und erklären. Solche Leute sind auch bereit Geld dafür zu investieren, weil sie es auch wertschätzen. Das schwierige ist aktuell eher: Mich kennt noch kaum jemand! Aber gut, dass ist am Anfang oft so. Deshalb ist Mund zu Mund Propaganda sehr viel wert. Und dafür bin ich meinen Kunden auch dankbar. So baut sich auch für mich immer mal wieder ein kleines Netzwerk auf. Ich kenne jemand, der was kann und höre vielleicht jemand, der etwas braucht. Andere sprechen mit anderen und erzählen sich ihre Probleme und dann meint der eine: "Hm, dafür kenn ich jemand. Ruf den halt mal an!" 

Ganz ehrlich: Vor meinem Beginn im März hatte ich voller Überzeugung für mich gesagt. "Gut bei dieser Firma bleibst dann nochmal 10 Jahre und dann siehst weiter." Aber nachdem ein paar für mich auch recht wichtige und gute Kollegen gemeint haben, dass sie kündigen wollen oder nun auch machen, bin ich nicht mehr so ganz sicher.

Und dann war heute ja noch der 1. April. Also gleich ins Büro gefahren, den Rechner hochgefahren und ich wollte mich anmelden. Dann kam die Meldung: "Ihr Benutzerkonto ist abgelaufen."
Na gut, dann ist wohl meine Probezeit nicht gut abgelaufen. Aber am Ende war es wohl doch nur ein Problem, dass dieser Haken aus Versehen gesetzt wurde. Bei einem anderen Kollegen übrigens auch, aber der war heute krank.
Kurz hab ich dann gedacht: "Na gut, dann geh ich halt wieder und probier doch intensiver meine Selbstständigkeit."
Aber dann wurde ich wieder entsperrt und ich hab doch weitergearbeitet!

Also macht das Beste daraus. Wer vor der Entscheidung steht eine Ausbildung zu machen: Quantenmechaniker steht hoch im Kurs.

In diesem Sinne: Keiner weiß was die Zukunft bringt, außer Jesus. Und der ist die meiste Zeit doch relativ wortkarg. Aber im Nachhinein sind viele Lebenswege doch wie immer passend zu meinem Lieblingsspruch:

Der Mensch denkt, Gott lenkt.
Der Mensche dachte, Gott lachte.

ALLES wird gut!

Ukrainer packen Sandsäcke und spielen "It's my Life"

Alter Schwede, ich kann es mir echt nicht vorstellen, wie so ein Kriegszustand sein muss. Aber trotz allem lassen sich die Ukrainer nach wie vor nicht unterkriegen. Hier beispielsweise bei einer gemeinsamen Sandpack Aktion. Im Hintergrund hört man "It's my Life" von Bon Jovi. Aber dann sitzt da auch noch jemand und spielt das Schlagzeug dazu. Irgendwie erinnert das alles so ein bisschen an eine x-beliebige CCC Veranstaltung, Camp oder auch ein gemeinsamer Arbeitseinsatz auf ner Baustelle. Nur, dass in dem Land aktuell einfach Putins Truppen dastehen und versuchen jeden Tag einen Millimeter weiterzukommen.
Das sieht alles so surreal aus. Aber ich freu mich, dass die Ukrainer ihre Motivation und Hoffnung noch nicht aufgegeben haben.

Aber es gibt auch noch ein weiteres Video dazu:

20 days in Mariupol - AP Dokumentation

Der Ukraine Krieg tobt nun schon ein paar Wochen lang und besonders mit Russland sind Fake News an der Tagesordnung. Es ist aber auch besonders schwer die anderen Nachrichten zu vertrauen, weil viele Zeitungen keine Leute mehr vor Ort schicken. Hier ist aber mal ein Bericht von zwei Journalisten die vor Ort waren.
Der Twitter Account von Paul Ronzheimer ist auch eine gute Quelle, da er einfach auch vor Ort ist und damit das berichtet, was er auch sieht. Das hat er übrigens auch schon vor seiner Zeit als stellvertretender Chefredakteur bei der BILD gemacht.

Aktuelle Informationen zum Ukraine Konflikt findet man auch hier auf der AP Seite.

Meine Hoffnung für die Ukraine

Zuerst: Ich bin froh, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin und seit 1987 keinen Kriegszustand miterleben durfte. Deshalb will ich eigentlich auch keine Waffen an andere Länder liefern. Am Ende kommen nur weitere Menschen die vor den Auswirkungen unserer gelieferten Waffen fliehen. Aber weil dies so ist, sollten wir die Flüchtlinge auch aufnehmen. Schließlich sind wir auch ein Stück weit dafür verantwortlich.

Doch zurück zur Ukraine: Der Überfall von Putin auf die Ukraine begann am 24.2.2022. Seitdem kämpft die ukrainische Armee hartnäckig gegen Putins Truppen. Relativ schnell Anfang März gingen die ersten Videos und Memes rum, dass ukrainische Farmer mit ihren Treckern ein paar russische Panzer geklaut haben. Die Truppen von Putin haben sich teilweise dann auch einfach ergeben und ihre Panzer einfach stehen gelassen. Erstens sind sie festgesteckt und zweitens haben sie einfach keinen Sinn gesehen ihre Landsleute anzugreifen. Gut wir haben heute den 17. März und damit dauert der Kampf nun über 3 Wochen an. Derweil sind auch einige Ukrainer aus ihren Städten geflohen und manche sind auch schon in Deutschland angekommen. Es gibt unzählige Hilfskonvois in die Ukraine und Flüchtlingslager. Es gibt auch einige Berichte von IT Leuten, die in der Ukraine ansässig sind und arbeiten einfach weiter. Ich finde das recht beeindruckend, da ich nicht wüsste wie ich reagieren würde, wenn hier Krieg wäre. Gut einige Männer sind natürlich auch sofort eingezogen worden um in der Armee zu kämpfen.
Um mal auf das Bild zu sprechen zu kommen: Ich habe eine gewisse Hoffnung, dass wir als Europa bzw. NATO es schaffen können Putin zur Vernunft zu bringen. Man kann nicht einfach in ein fremdes und unabhängiges Land einmarschieren und sagen "Das ist jetzt meins!". Klar die Ukraine hatte mit Russland und der damaligen UDSSR viele Gemeinsamkeiten. Trotzdem ist die Ukraine seit vielen Jahren unabhängig. Und Putin ist mittlerweile einfach ein Tyrann geworden. Das unter seiner Herrschaft immer mal wieder Leute im Gefängnis landen oder aus ungeklärten Gründen irgendwelche Unfälle haben (weil Putins Mitarbeiter sie einfach umbringen) ist nichts neues. Dass er auch mal neue Gebiete erobert hat er auch 2014 schon mal gezeigt mit der Krim. Doch der Angriff von Putins Truppen auf die Ukraine zeigt auch viele Schwächen auf. Erstens die Panzer sind veraltet. Die Moral von Putins Truppe ist nicht mehr so loyal wie er erwartet hätte. Selbst in Russland gehen immer mehr Leute auf die Straße (obwohl sie recht schnell verhaftet werden) um gegen den Krieg zu protestieren. Doch mittlerweile sind die Verluste bei der ukrainischen Armee und Putins Truppen in die Tausende gegangen. Aber mittlerweile reagiert die Weltgemeinschaft immer mehr mit Sanktionen und inoffiziellen Waffenlieferungen. Die Welt hat einfach noch Angst vor Putin weil er potenziell noch Atomraketen hat. Die kann er jederzeit abfeuern und damit die Erde auf einen nuklearen Krieg vorbereiten. Das ist durchaus ein Szenario was man nicht komplett ausschließen kann. Aber trotzdem darf man Putin nicht alles durchgehen lassen.
Heute waren zwei Reden. Einmal eine Rede von Selenskyj im deutschen Bundestag. Da wurde es angehört, aber danach einfach weiter mit der Tagesordnung fortgefahren. Während in der UK, wo Boris Johnson (der Brexit Typ) das Land führt, eine richtige Debatte über die Ukraine geführt wurde.


Selbst Arnold Schwarzenegger hat sich nun zu Wort gemeldet:


Und genau das macht mir etwas Hoffnung. Das am Ende Ukraine doch noch weiter besteht und Putin endlich entmachtet ist und Russland den Weg in eine moderne Demokratie schafft. Der Westen ist nicht immer besser. Die Amerikaner haben auch viele Angriffskriege geführt und deren CIA macht auch sehr viele kranke Sachen. Allein in Guantanamo wird einem schlecht. Trotzdem müssen wir in Europa zusammenhalten und dürfen die Ukraine nicht im Stich lassen. Sonst ist die Ukraine platt und als nächstes weitere Staaten, die mal in der Sowjetunion waren.

Das Bild zeigt einfach die Hoffnung, dass der kleine David (Ukraine) den Spieß umdrehen kann und den großen Goliath (Putins Truppen) mal vom Schlachtfeld fegen kann und so wieder Frieden in der Ukraine einkehren kann. Ich wünsch es mir!

Ich hab hier bewusst immer von Putins Truppen gesprochen. Die große Mehrheit der Russen steht nämlich nicht zwingend hinter dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Da ich auch einige russische Freunde habe, möchte ich diese auch nicht mit hineinziehen. Die Ukrainer oder Russen sind in erster Linie ganz normale Menschen mit Jobs wie Du und ich einen haben. Arschlöcher gibt es unabhängig von der Nationalität oder Hautfarbe. In diesem Fall ist ganz klar Putin der Aggressor!