Schöne neue Welt

Heutzutage kann man alles ans Internet anschließen. Nur der berühmte Kühlschrank mit Internetanschluss scheint noch nicht massentauglich zu sein.
Dafür kann man ganz nett seinen Drucker ans Netz anschließen oder auch mal etwas scannen. Und die Datenspeicherung wird auch immer populärer. So populär, dass auch fremde Leute aus dem Internet zugreifen können.

Ich kann mir das Video nicht ganz erklären. Normalerweise hat doch jeder Internetanschluss eine Fritzbox oder einen ähnlich guten Router hängen. Dieser teilt das Internet und das private Netz auf. Normalerweise sollten dann private Geräte nicht direkt aus dem Internet erreichbar sein, außer man gibt explizit den Port frei. Das Ganze nennt sich auch NAT und wurde entwickelt um IPv4 Adressen zu sparen. Scheinbar ist das Routerkonzept in anderen Ländern doch nicht so verbreitet oder mit IPv6 ist tatsächlich jedes Internetfähige Gerät aus dem Internet erreichbar. Wer dazu eine passende Erklärung zum Video findet, kann es hier gerne mal posten.

Die Quelle des Videos gibt es hier.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=okhfDsKmAoY[/youtube]

Danke an Carsten für den Hinweis via Kommentar.

Wargames 2.0

Kaum entdecken die Ingenieure der Industrie das Internet werden komplette Anlagen ungesichert daran verdrahtet. Die pöhsen Hacker lachen sich ins Fäustchen und können mal eben ein komplettes Dorf "kalt" machen indem sie die Zentralheizung abdrehen.
Mich erinnert das Ganze ein bisschen an Wargames.

Das Problem: Wargames ist ein Film aus den 80ern, die "offenen" Industrieanlagen sind real und können gefährlich werden.

Sogar der bekannte Sicherheitsforscher HD Moore warnt nun davor.

BITTE gebt den Ingenieuren kein Internet in die Hand. Oder schult Sie mindestens 1 Jahr in Sachen aktueller Sicherheitstechnik: Firewall, VPN, NAP und IDS.
Stellt euch nur mal vor ein Kernkraftwerk ist ans Internet angeschlossen. Mir reicht die Katastrophe von Fukushima!

T-Retro

Die aktuellen Pläne der Telekom sind aktuell nicht mehr ganz nachvollziehbar. Da sind schon seit Anfang der Ur-DSL (anno 2001: 768 kbits / 128 kbits für knapp 50 Mark pro Monat) Flatrates da. Über die Jahre hat sich nun die Technik weiter verbessert, so dass auch immer mehr Dörfer ans DSL angebunden werden können. In den Großstädten gibt es nun auch schnelleres VDSL (50 MBit / 10 Mbit für 50 Euro (oder doch mehr???)). Und nun soll aus irgendwelchen Gründen wieder eine bestimmte Volumengrenze eingeführt werden?
Hallo? Hakt es bei euch noch? Ich kann ja verstehen, dass man nicht unbegrenztes Internet anbieten kann. Aber warum lockt ihr dann überhaupt mit einer Flatrate? Wenn man etwas anbietet, muss man das auch einhalten können.
Aber jetzt einfach hergehen und nach 75 GB oder spätestens 200 GB die Drossel anlegen ist einfach nicht mehr ok. Wir haben hier nicht mehr 2001, sondern mittlerweile 2013. Sprich das Internet und die entsprechenden Dienste haben sich weiterentwickelt.
Während man früher vielleicht mal ab und zu ein paar E-Mails mit Bildern (schön klein komprimiert, damit es schnell über die Leitung geht!) verschickt hat, kommen heutzutage viel mehr Dienst in Frage.
Zum einen gibt es Skype oder MSN um mal mit der Verwandtschaft Videotelefonie zu betreiben. Außerdem ist es in Mode gekommen YouTube zu konsumieren um die vielen Katzenvideos oder die ZDF Mediathek nach zuschauen. Das alles braucht eben schnelle Bandbreite ansonsten macht es einfach kein Spaß mehr. Und nicht zu vergessen das private Filesharing. Beispielsweise um Aufzeichnungen der Predigt vom letzten Sonntag in eine gemeinsame Dropbox zu stellen und sie dann über das Internet zu verteilen.
Wer mich kennt wird vermutlich meinen Hang zur Nerdszene und damit die Kongresse kennen. Der Chaos Communication Congress wird jährlich über das Netz gestreamt. Stellt euch mal den Aufschrei vor wenn ab 2016 dann alle Nerds Ende Dezember nicht mehr den Kongress live verfolgen können, weil in den Wohnorten dieser Leute leider kein Kabel liegt sondern nur Leitungen der Telekom. Zumal der Kongress immer zum Ende des Dezembers und nach Weihnachten stattfindet. In dieser Zeit wird das Internet sicherlich häufig konsumiert. Wenn dann zudem noch ganz viele Podcasts veröffentlicht werden wird es ganz schnell eng mit dem Inklusivvolumen.
Ich habe jahrelang DSL 6000 genutzt und mich bei den Downloads ständig herumgeärgert, weil es einfach arschlangsam ist. Vor allem wenn man mal Podcasts herunterladen möchte oder einfach das neueste Ubuntu-Release. Die Dateien werden eben leider nicht unbedingt kleiner, sondern tendenziell wieder größer und gehen so auf 80Mbyte oder auch mal 900Mbyte zu.
Nun in meiner Wohnung habe ich gleich bewusst zu KabelBW gewechselt, da diese gleich schnelleres Internet anbieten und aktuell auch keine Drosselung machen.

Meiner Meinung nach sollte die Drossel auf maximal 6Mbit heruntergedrosselt werden. Das ist dann zwar auch eine Strafe, aber so kann man trotzdem noch weiterhin anständig das Internet benutzen. 372 kbits (downstream) ist gerade mal 6-Mal ISDN, aber nicht einmal das Ur-DSL.

t-retroUm die Bürger ein bisschen aufzuklären und quasi einen Aufschrei der Netzgemeinde voranzutreiben hat getdigital.de das neben abgebildete T-Shirt designt und bietet es quasi zum Selbstkostenpreis von 9,95 Euro an.
Wer noch mehr über den Hintergrund erfahren möchte, kann ja mal hier lesen. Die Bundesnetzagentur ist gerade dabei die Flatrate-Kappung zu prüfen. Schauen wir einfach mal, was dabei herauskommt.

Was mich leicht beruhigt: Selbst mit den 372 kbits dürfte es noch reichen fefe zu lesen. Hochwertige Seiten mit vielen Bildern und wenig Text (also Bild = nicht hochwertig, aber viele Bilder und Spiegel) haben es dagegen schon schwerer.

Quelle des Bildes: Facebook

Funktional Kaputt

Der Clemens Schrimpe ist bei MobileMacs bekannt für seine Rants über Netzwerk und Co. Als damals das Thema mit der "Drossel" bei neuen DSL-Verträgen der Telekom aufkam, hat damit DSL als "funktional kaputt" deklariert. Im nächsten Intro wurde dann der Rant zusammengeschnitten:

[soundcloud url="http://api.soundcloud.com/tracks/88308868" params="" width=" 100%" height="166" iframe="true" /]

David1701 ist bekannt für seine schönen Intros und kann daher gerne auch geflattrt werden.

Nun hat er das Intro auch als Single Auskopplung auf iTunes, Google Play und Amazon herausgebracht. Die Erlöse spendet er laut eigener Aussage der Digitalen Gesellschaft, welche sich bekanntermaßen für die Netzgemeinde und damit sicher auch für die Telekom-Kunden und Netzneutralität einsetzen wird. Mir tut der Euro nicht weh und eigentlich kann mir das Gejammer der Telekom eh egal sein, da ich bei KabelBW bin. Aber wenn die Telekom das durchsetzt, werden in Zukunft sicher auch die anderen Anbieter solche Drosseln einführen und das will man einfach nicht haben.
Auch ohne illegale Torrents und Filesharing kann man sehr schnell auf einige Gigabyte Traffic im Monat kommen. Updates werden immer mehr, Podcasts werden populärer, Dropbox wird oft genutzt und nicht zu vergessen die unzähligen Katzenvideos auf YouTube. Ach und es soll sogar eine steigende Anzahl an Leuten geben, welche ihre Backups in die Cloud verlagern.

Wenn die Preise wieder leicht ansteigen kann ich damit leben. Irgendwie müssen Investionen in die großen Backbones der Betreiber querfinanziert werden. Außerdem hat sich die Bandbreite in den letzten Jahren mehr als verdoppelt bei gleichbleibender Gebühr pro Moant. Aber eine Drossel nach einer bestimmten Menge Traffic ist einfach unfair.

Ein sehr schöner Tweet passend zum Thema: