Schule ist doof

Wie ja manche wissen, mache ich zur Zeit die Abendschule zwecks der FH-Reife nach. Das ist an und für sich auch kein großer Act, aber manchmal nervt es schon ein wenig. Den ganzen Tag arbeiten (zwar nicht körperlich anstrengend, aber doch mitunter anspruchsvollen geistigen Tätigkeiten) und dann halt noch geschwind eine halbe Stunde sich über die Böblinger Bachel aufregen um zur Gottlieb-Daimler-Schule zu kommen. Die BBler sind wirklich ein sehr merkwürdiges Völkchen. Da ist eine 70er Zone ca. 1 KM lang, welche am Ende gerade aus und links abgeht. Die meisten wollen natürlich links abbiegen (warum auch immer, vielleicht gibt's doch Freibier oder so!) also fahren alle links, während rechts eigentlich schön frei. Also überhole ich meistens rechts, womit ich auch kein Problem habe, da ich eh gerade aus weiter möchte. Aber eigentlich ist das schon eine Sauerei. Da hat man extra 2 kurvige Spuren und trotzdem fahren alle links. Rechtsfahrgebot kennen die Böblinger Bachel scheinbar nicht.

Na gut, irgendwann kommt man dann auch mal in der Schule an und da gehts dann schon mal los: Montags 4 Stunden Mathe (gut, meistens hören wir nach der 3. auf), Dienstag 3 Stunden English ("How to dismantle an Atomic Bomb" - Der geilste Albumtitel, den ich kenne!) und Mittwoch kommt dann Stromberg in Deutsch und ein Physiker in Physik (gut, eigentlich recht einfach, aber die meisten kapieren es trotzdem nicht immer. Da ist Mathe noch einfacher!). Donnerstag ist dann der Tag des Herrn mit 4 Stunden Power BWL (ich hab's doch schon immer gewusst: IT und BWL passen einfach nicht zusammen. Da fehlt mir oft der Bezug zur Realität. Lagerbestände berechnen. Optimale Bestellmenge. Oder Werbung und Mikroökonomie. Was soll der Scheiß? Da geh ich lieber aufs Feld und helf meinen Onkels auf der Landwirtschaft, da weiß ich dann, was rauskommt. Nämlich Nahrungsmittel!).

Alle 14 Tage (bzw. alle geraden Kalenderwochen) ändert sich der Donnerstag nach 2 Stunden Geschichte (Hätler, Adenauer, Angie und die Geschichte der Gesetzgebung: "Hey Karle, schlotz mer a Viertele, des kann ne Weile dauern!") und nur 2 phänomenal langweilige BWL Stunden. Anfangs war der BWL Lehrer, der auch unser Klassenlehrer ist richtig nett. Aber nachdem er für die Rückgabe der korrigierten Arbeiten 5 Wochen gebraucht hat, ist er unten durch. Eigentlich sagt man ja: Wie der Schreiner kann's keiner, aber in BWL ist er nicht so der Hellste. Schau mer Mal wie das Ganze noch wird.
Meine Noten sehen an und für sich nicht so schlecht aus.

Die allergrößte Verschwendung ist nach wie der Samstagmorgen: Nämlich IT (intellegentes Tunnelgraben). Gut, nun weiß ich auch, wie man ein Betriebssystem aufbaut und was ein gutes Betriebssystem ausmacht.

Macs für die, die nicht wissen wollen, warum ihr Computer funktioniert.
Linux für die, die wissen wollen, warum ihr Computer funktioniert.
DOS für die, die wissen wollen, warum ihr Computer nicht funktioniert.
Windows für die, die nicht wissen wollen, warum ihr Computer nicht funktioniert!

Auch ein bisschen Excelschubsereien wurden beigebracht. Und ich habe dank dem IT-Unterricht endlich das Menü für die Druckerverwaltung in Ubuntu entdeckt (na gut, hätte mir der Manu auch zeigen können!). Letztes Mal war ich ja Auto fahren, deshalb hab ich den Backup Unterricht versäumt. Aber da kenn ich mich mehr oder weniger auch gut aus. Dropbox und externe Festplatte halt. Für professionelle Anwendungen gibt es professionelle Lösungen, die man doch meistens nur in Firmenumfeldern benötigt.

Manchmal frage ich mich: "Was soll das Ganze eigentlich bringen?" Um ein schnelles Motorrad zu fahren brauch ich keine solche FH-Reife. Danach studieren werde ich wohl auch nicht, da meine Motivation zum Lernen jetzt schon nicht besonders hoch ist. Besonders Mathe habe ich gefressen. Physik ist auch für die Katze und interessante Dinge für die IT lerne ich dort auch nicht. Das Schulnetz ist zu und somit sind alle interessanten Sachen eh ausgeschlossen.

Die Alternative zur Schule und zum jetzigen Job wäre wohl eher folgende Möglichkeit: Data Center Talent Program Da kannste dann wieder mit Konsolen auf Cisco Geräten arbeiten. Das gute alte BGP, OSPF oder auch RIP Protokoll. Wenn es notwendig ist, einfach mal die BRD vom Netz trennen. :) Aber andrerseits ist das doch auch wieder langweilig. Zur Zeit habe ich noch recht viel Abwechslung auf der Arbeit. Mal Programmieren, mal kleine Server administrieren, mal sich mit Rechnern von Kollegen herumschlagen. Wenn dann die Überstunden wieder knapp werden einfach ein Update einschieben. Und wenn mal Bedarf ist auch mal Päckle packen. In einem großen Laden wird das wohl eher mehr Bildschirmarbeit und Hardwaregefummel werden. Vor allem ist wieder mehr Lernen angesagt. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich mich mit Theorie immer sehr schwer tue. Meistens suche ich mir das Wissen erst bei Bedarf zusammen. Oh ich muss eine Mail aus VB verschicken? Gut, dann google ich das halt mal.

Du suchst den Sinn für diesen Beitrag? Ich auch.
Aber das ist auch schnell erklärt: Ich habe diese Woche eigentlich Urlaub, doch wegen Schule kann ich abends trotzdem nichts machen. Gestern Physik geschrieben und heute morgen die Nachschreibearbeit in Mathe. Da ist Urlaub manchmal doch kein richtiger Urlaub.

90 glückliche Pferde und Urlaub

Während manche immer nur rummeckern und mit nichts zufrieden zustellen sind, möchte ich hier mal meine Erlebnisse der letzten Zeit zusammenfassen.
Erstens wurde im Geschäft nach bald einem halben Jahr Vorbereitung die Synchronisation zwischen dem Lager und unserem Warenwirtschaftssystem scharf geschalten und es hat von Anfang das meiste funktioniert. *freu* Gut, ein paar Kleinigkeiten wurden vorher nicht bedacht, aber das war dann auch kein großer Act mehr.

Zweitens war mein altes Auto wieder zum Kundendienst fällig, da es aber schon vor einiger Zeit in den Kurven immer wieder ausgeschlagen hat war vermutlich die Achse kaputt. Gut, die Werkstatt hat das noch bestätigt und eine Reparatur der Achslager bzw. der Achse wäre mindestens 1.000 bis 2.000 Euro teuer geworden. Also habe ich mich kurzerhand entschieden, das Auto abzugeben und ein neues zu holen. 700 Euro gabs noch für die alte Karre, der neue Megané von Renault mit 90 PS und 15.000 KM hat dann 15.700 gekostet. Eigentlich sehr viel, aber dafür, dass es recht neu ist und super gut erhalten ein fairer Preis.
Gut, 90 PS und 130 PS sind dann schon nochmal ein gewaltiger Unterschied aber leider auch 10000 Euro Unterschied. Der 130 PS Diesel (ganz neu) kostet 25000 Euro, was leider doch sehr viel Geld ist. Außerdem würden sich die laufenden Kosten (Strafzettel und Steuer) nochmal gewaltig steigern. Für den 90 PS Diesel zahl ich jetzt wahrscheinlich 142 Euro Steuer und der Diesel ist immer noch am günstigsten. Das einzig blöde finde ich den fehlenden 6. Gang. Wobei das Ganze immer noch ein gewaltiger Sprung ist:

Alte Karre: 1.4 Liter mit 68 PS und ca. 1025 KG leergewicht
Neue Karre: 1.5 Liter mit 90 PS und ca. 1290 KG leergewicht
Der neue Wagen fährt trotz allem sportlicher an und hat mehr Leistung unter der Haube und vor allem hat er endlich mal 4 Türen + Kofferraum, was besonders für Ausfahrten mit Freunden angenehm ist. Sogar große Leute haben nun hinter mir Platz. :)

Da schon wieder der Marder drüber gelaufen ist und ich es bisher noch nicht geputzt habe, ist es nicht mehr ganz sauber. Aber die Bilder sprechen für sich.
Das BB Kennzeichen habe ich aus dem ganz einfachen Grund. Damit die Böblinger Bachel endlich lernen wie eine Calwer Wildsau unter fremder Flagge fährt. :) Außerdem ist der Wagen noch nicht auf mich umgemeldet und daher noch ein Vorführwagen.

Ach ja und diese Woche habe ich nach ca. einem halben Jahr endlich mal wieder eine Woche Urlaub (ich bin zwar nicht weg, aber es ist trotzdem schön).

BTW: Früher dachte ich ja immer: Gehste zum Daimler oder zur Telekom, da kriegste großes Geld. Nun bin ich aber doch schon über 3 Jahre bei einer "kleinen" Firma und habe schon zwei mal 20 % Prozent mehr aufs vorige Brutto bekommen. Da sag noch einer, bei den kleinen Mittelständlern verdient man nichts. Bei den Großen wäre das wahrscheinlich gar nicht möglich, da die Manager schon mehr als 200% Erhöhung bekommen. Andrerseits merkt man manchmal auch, dass die Arbeit manchmal auch die Freizeit auffrisst. In Zeiten als Single noch erträglich, aber wenn das Single Dasein doch mal beendet ist, wirds doof. Doch im Großen und Ganzen bin ich doch relativ glücklich mit dem Job. Man lernt viel, hat trotz all dem Stress meistens noch nette Kollegen und hat teilweise auch große Freiheiten.

Und nun lern ich Physik und Mathe und freu mich aufs Essen am Freitag. Und morgen wird gejoggt.

BTW: Die Feuerwehr Calw hat nun nach langer Wartezeit endlich auch ihre neue Drehleiter.

Und last but not least: Danke ans Windowsbunny für die Onkel Fisch CD. Die habe ich glatt in einem Rutsch durchgehört und hört sich toll an.

Lasset die Prüfungen beginnen (oder: Hilfe, die Prüfungen haben begonnen!)

Nun ist die Zeit gekommen, von der ich mir seit der 11. Klasse nie wirklich eine Vorstellung machen konnte: die Prüfungszeit für das Abitur am Technischen Gymnasium. Und ich wünschte, sie wäre schon vorbei.
Am Dienstag hat es mit Deutsch begonnen. Ich wollte mich nicht ewig mit der Literatur auseinandersetzen und so entschied ich mich im Voraus schon für die Textinterpretation (wobei hierfür ein gewisses Risiko bestand, dass meine Lehrerin den Teil streicht und dafür die Gedichtinterpretation mit rein in die Auswahl der Prüfungsthemen nimmt).
Ich hatte keine Angst vor dieser Prüfung, weil ich wusste, dass ich in Deutsch noch nie unter die 5 Punkte-Marke gerutscht bin - und das war für mich Hoffnung genug. Natürlich durfte ich auch wissen, dass meine Freunde und meine Familie an mich dachten und mir auch Gott in dieser Situation beistand - das gab noch zusätzlich Hoffnung auf ein gutes Gelingen.
Und nun, im Nachhinein betrachtet, habe ich auch ein gutes Gefühl, das darauf beruht, dass ich das Kernthema getroffen und mich dabei noch gut ausgedrückt habe. Natürlich ist das nur eine Selbsteinschätzung - doch die gibt mir ein beruhigendes Gewissen.
Aber diese Ruhe nimmt nun ein abruptes Ende: morgen steht nämlich die Prüfung in meinem Profilfach Informationstechnik an - und da die Klausuren alle ziemlich unterschiedlich ausfielen, habe ich nun das Gefühl, nur einen Bruchteil des morgen in den Aufgaben vorkommenden Stoffes drauf zu haben.
Mir macht übrigens nun auch immer mehr Sorge, dass mein Abschlusszeugnis dann noch schlechter ausfällt, als ich mir das denke (schlechter als 3,0).
Kurz gesagt: mir kommen Zweifel, ob ich das, was ich mir bisher unter einem gelungenen Leben vorstelle - nämlich eine Arbeitsstelle, die Spaß macht und abwechslungsreich ist, die Heirat einer Frau, die ich liebe und mit ihr zwei oder vier Kinder haben werde und der Eigentum eines eigenen Hauses, Autos und Motorrades - auch erreichen werde. Das klingt auf den ersten Blick "haupsache-ICH-mäßig" - also egoistisch, soll es aber nicht. Das sind für's Erste eben einfach meine Lebensziele, die sich noch ändern können, wenn Gott was anderes mit mir vorhat.
Es ist dennoch schockierend: Im ersten Halbjahr der 13. Klasse: 8/6, dann 9/2 Punkte in den IT-Klausuren. Dann, bei der prüfungsvorbereitenden Klausur: 3 Punkte. Es ist noch hinzuzufügen, dass sich das Fach in zwei Bereiche aufteilt: Hardware und Software. Die vorangegangenen Bewertungen sind so zu lesen: Software/Hardware. Wie man daran erkennen kann, bin ich normalerweise in Software immer besser als in Hardware gewesen. Doch in dieser Klausur ging beides gleich aus: jeweils 3 Punkte.
Aber es hilft nicht weiter, sich noch weiter zu sorgen. Ich werde nun noch das lernen, was ich in so kurzer Zeit verstehen kann; und was ich nicht verstehe, lege ich in Gottes Hände.