4 Tage Motorrad in den Dolomiten

Die Hinfahrt.
Nachdem ich noch eine Woche Urlaub hatte und ursprünglich mit anderen Feuerwehrleuten fahren wollte, welche aber dann doch abgesagt hatten, bin ich einfach selbst losgefahren. Mittlerweile bin ich in allerlei Motorradgruppen unterwegs und fahre immer hin und wieder mit verschiedenen Leuten. Nachdem ich dann Anfang des Jahres auch mal ein Sicherheitstraining und kurz darauf noch ein Tourguide Training mitgemacht habe, hatte ich mir im Juni auch mal das Garmin XT Navi gekauft. Dazu noch eine Halterung. Aber irgendwie war ich mir immer zu unsicher, dass selbst an mein Moped zu montieren. Deshalb hab ich es beim Service im August dann mal mit dran montieren lassen. Seitdem ist es dran und läuft. Allerdings bin ich scheinbar auch ein kleiner Navi Legasteniker. Calimoto hat einem immer so viel abgenommen. Man gibt einfach ein Ziel ein und es plant schon eine schöne kurvige Route. Aber das ganze dann via Base Camp zu machen, war eher schwierig. Zuerst muss man as Calimoto eine GPX Datei exportieren. Die könnte man direkt nach Basecamp exportieren. Besser ist es aber wohl einen Umweg über Kurviger.de zu machen, dort zu importieren. Die Route nochmal checken und dann von dort aus eine Garmin Shaping Point GPX mit der Route und den Waypoints zu exportieren. Dann hat man es in Basecamp und lädt es aufs Navi. Damit stellt man auch sicher, dass die Route auch wirklich als eine Route exportiert ist und nicht vom Garmin XT beispielsweise in 4 Routen aufgeteilt wurde, weil zu viele Waypoints dabei sind. Ach ja und die Routen findet man auf dem Garmin XT dann unter "Apps" - "Routenplanung". Hat auch nur den ersten Abend gebraucht, bis ich das mal gecheckt habe. Da mach ich so viele Jahre schon was mit IT. Aber dann auf so einfache Dinge wie auf "Apps" zu klicken und dann Routenplanung zu entdecken kam ich nicht. Ich mag einfach gerne Handbücher, die man nachlesen kann. Fürs Garmin XT hab ich dazu irgendwie nichts gefunden.
Die Hinfahrt war schon recht schön. Besonders der Ort Ewigkeit ist mir bei Leutkirch ins Auge gesprungen und musste fotografiert werden. Hierzu Bilder von der Hinfahrt.

Na gut, es hat dann funktioniert. Das war besonders für den zweiten Tag wichtig, denn das war die Tour mit den meisten Pässen und vor allem genialsten Kurven. Außerdem war es da noch recht trocken und kaum Regen auf den Straßen. Der dritte und vierte Tag war dein leider sehr regnerisch. Die Pässe waren aber sensationell. Besonders der Mangehn Pass ist ein Pass der traumhaft ist. Eher waldig und mit Kühen auf der Straße. Manchmal daher auch etwas anspruchsvoll zu fahren. Aber an dem Tag war echt nichts los... Kaum Autos an diesem Pass. Man hätte noch anhalten können und wandern, aber dafür war die Zeit zu knapp, wollte auch wieder heim.

Das waren dann leider auch schon die zwei einzigsten schönen Tage. Ab Donnerstag wurde es leider regnerisch. Aber ich fahr ja Motorrad, da kann man sich mit einer Regenkombi aushelfen. Also am Donnerstag gegen 10 Uhr dann doch noch los mit Regenkombi. Bis 16 Uhr hat es dann immer wieder geregnet. Besonders imposant war an diesem Tag die Fahrt hoch zu Jaufenpass. Vor mir waren 3 neuere Porsche, die nicht langsam fuhren. Bei dem Wetter war an Überholen nicht zu denken. Außerdem war es sehr kurvig und sie waren wie gesagt kein Hinderniss. Oben angekommen hab ich dann eine Pause gemacht und mich einem Stück Apfelstrudel und nem Cappuccino wieder gestärkt. Die Abfahrt war dann wirklich sehr abenteuerlich, da ich keine 10 Meter weit gesehen habe. Aber einfach langsam gefahren, auf dem Navi konnte ich ungefähr erahnen, wann die nächste Kurve kommen muss und in der Kurve ging es dann auch gut. Einfach vorsichtig gefahren und gut war es. Ein paar Höhenmeter weiter unten war es dann auch schon wieder besser und man konnte wieder die herrliche Aussicht genießen. Ansonsten war es eine relativ ruhigere Tour, nicht mehr so viele Pässe wie am ersten Tag, aber aufgrund des Wetters auch gut so. Pässe will man bei Regen nicht zwingend fahren. Leider war die Tour mit einem Stück durch Bozen durch und leider hab ich da auch die Rushhour erwischt. Weshalb ich an einer Stelle 5 Minuten lang stand. Aber dann hab ich mal die Navi Funktion genutzt und eine alternativ gesucht. Ging dann auch gut und nach Bozen kam dann wieder ein Stück mit vielen übersichtlichen Kurven, ähnlich wie die Erzgrube. Leider auch einige Kurven, die ich mal leicht verschätzt habe wie in der Erzgrube, die eine 70er und die eine 90er-Kurve. Aber es war nichts los, so ist nichts passiert. Nach der langen Steherei war dies aber nochmal ein schöner Abschluss mit schnellen Kurven bis zur Unterkunft. Und ab 16 Uhr ist der Himmel wieder deutlich aufgeklart. Einfach herrlich.

Und dann kam schon der Freitag, wo ich wieder heim musste. Ich hatte mir zwei Routen rausgesucht. Einmal kurvig oder einmal über den Fernpass. Ich hatte zuerst die kurvige Route eingestellt, da ich doch nochmal das Timmelsjoch fahren wollte. Alle haben gesagt, dass der Pass richtig Spaß macht und es ist wirklich so. Die italienische Seite hochzufahren ist ein Genuss und dort hab ich auch extra nochmal angehalten, um das Gebirge zu fotografieren. Es ist einfach herrlich. Die österreichische Seite ist dann eher langweilig. Gute Straßen, keine Stellen, die gerade geflickt werden. Und die Aussicht ist bis auf die Schafe auch eher mäh ...
Aber nach dem Timmelsjoch hab ich dann doch nochmal die Route geändert und bin über den Fernpass gefahren. Das war sehr sinnvoll und als Motorradfahrer kann sich da ja schön durchschlängeln. Die meisten Autofahrer machen da auch schon Platz und haben Verständnis. Da war die Fahrerei direkt in Bozen eher abenteuerlich. Die Autos haben einfach mal kurz ohne zu blinken die Spur gewechselt und relativ dicht gefahren. Aber ist auch alles gut gegangen. War nur froh, als ich wieder raus war. Zum Schluss dann noch ein bisschen Autobahn über die A7 nach in Richtung Ulm und dann aber übers Allgäu heim und über die Alb. Als Abschluss dann noch einen Doppelregenbogen im Spiegel gesehen. Extra nochmal angehalten und verbotenerweise auf dem Radweg geparkt, um das zu fotografieren. Aber war ja eh nichts los.
Es war ein langer Tag dann, aber auch schön.

Alles in allem bin ich an den 4 Tagen mal schlappe 1738 km gefahren. Hab ich dann auch gemerkt, da der Boppes doch recht schnell weh tut. Ich muss da vielleicht mal bei Gelegenheit mein Sattel aufpolstern lassen.

Es war auch etwas schade, dass alles alleine zu fahren. Aber ich war ja auf den Straßen nie alleine. Auf der Hinfahrt bin ich ja das erste Mal das Timmelsjoch gefahren und oben als ich auf der italienischen Seite wieder losfahr war plötzlich eine GS und eine Multistrada hinter mir. Als hab ich mal etwas Stoff gegeben und bin ziemlich viele Kurven und Kehren runtergefahren. Erst als ich dann hinter 4 Autos war, haben se mich dann doch noch überholt. So war mir aber nicht langweilig und ich hatte Spaß dabei. Natürlich hab ich so aber recht wenig von der Landschaft mitbekommen. Aber das konnte ich ja dann bei der Rückfahrt genießen. Außerdem konnte ich einfach mal Tempo fahren. Mal zügiger, mal etwas langsamer. Mal Leute überholen, mal einfach hinterherfahren. Es war wunderbar ... Ja zu zweit oder mit ner kleinen Gruppe macht es auch Spaß, aber so war es auch ganz gut.

Ich bin froh, dass ich es so spontan noch was gefunden und gebucht habe. Es war zwar nicht ganz günstig, aber immer noch im Rahmen und so hatte ich morgens immer ein gutes Frühstück und abends auch was Gutes zu essen. Und im Speisesaal waren von den Deutschen her Österreicher und Ossis. War wunderbar und lustig. Die anderen sind wandern gegangen, ich hab halt Kilometer gerissen. Aber wer die Gegend mag, dem kann ich die Villa Luise empfehlen. Saubere Zimmer, freundliches Personal und eine sehr aufmerksame Bedienung, die immer auch für einen Scherz aufgelegt ist. Man merkt, dass sie gerne Gäste empfangen und Freude daran haben.

Urlaubstipps im Balkan

Ich höre sehr gerne moderne Balkan Musik und deshalb interessiere ich mich irgendwie schon länger für den Balkan. Dass ich dazu 2012 zur Hochzeit von Agron (ein langjähriger Freund) in Gjakova hat das Interesse nur noch erhöht. Leider ist die Sprache wirklich sehr schwierig und hat keine wirklichen Anknüpfungspunkte mit Deutsch oder Englisch.
2018 war ich dann auch in Kroatien und 2020 wieder. Landschaftlich ist es durchaus sehr sehenswert und auch verpflegungstechnisch sehr gut und relativ günstig.
Der Podcast BallaBalla-Balkan hat dazu nun auch eine Episode von interessanten Städten im Balkan gemacht.

15 – macht doch alle mal Urlaub!

Kroatien 2020

Dieses Jahr ist ja 2020. Das Jahr im Zeichen von Corona und eigentlich dachte ich das Reisen wird dieses Jahr schwierig. Aber es stand mal wieder der Juni an und ein Feiertag war noch in Aussicht. Also hatte ich die Woche 8.6. bis 12.6.2020 Urlaub und weil ich dieses Jahr meinen Geburtstag auch wieder nicht groß feiern konnte, bin ich eben wieder in Urlaub gefahren. War leichter und außerdem ist es auch gut um mal etwas Ablenkung vom Alltag zu bekommen.
Wegen Corona dachte ich: "Hm Bayern ist auch schön. Lass uns doch dort mal ne Runde fahren."
Aber mein Bruder wollte unbedingt ans Meer und da lag einfach Kroatien wieder auf dem Weg. Also mal erkundigt ob die Grenzen offen sind. Ja sie sind wieder offen. Aber man durfte in Österreich und Slowenien nur durchfahren und nicht übernachten. Das war natürlich etwas schade, da es schon eine lange Strecke ist.
Aber gut dann eben zwei Tagestouren. Einmal Calw - Rosenheim etwa 350 km. Und am nächsten Tag dann von Rosenheim - Rijeka etwa 550 km. Also alles machbar. Aber wenn man mit dem Motorrad fährt ist es eben doch etwas anstrengend. Diesmal hatten wir beide leider auch noch ein Problem mit dem Helm. Michis Helm drückt immer nach etwa einer Stunde (bei normalen Fahrten also OK) und meiner war neu und leider etwas zu klein. Deshalb hat der immer gedrückt. Weil ich noch mein Sena Headset eingebaut hatte, war er auch noch etwas dicker und nach 3 Tagen nicht mehr tragbar. Nachdem es mich dann am 3. Tag in ner Kurven mit Split am Rand auch hingehauen hat, hab ich das Headset endlich ausgebaut. So wurde es endlich ein bisschen bisschen besser. Aber trotzdem hat der Helm noch stark gedrückt nach längerer Fahrt. Einfach ein Zeichen, dass er zu klein ist. Leider war ich da schon lange in Kroatien und damit keine Chance mehr gehabt nach Hause zu fahren um meinen alten Helm zu nehmen. Naja so hat es dann auch gepasst, dass ich kurz vor Zadar an einer Ampel zum zweiten Mal gestürzt bin. Diesmal vor ner Ampel wo ich bremsen musste. Wieder mit der Vorderradbremse ohne ABS und wieder hat es mich gelegt. Diesmal aufs rechte Knie und zwar so stark, dass ich die nächsten Tage nicht mehr fahren konnte. Aber vom Zeitpunkt war es passend. Denn wir waren in Zadar und haben dort sowieso 3 Tage übernachtet. Eigentlich wären wir vielleicht nach Split oder Sibenik weitergefahren. Das haben wir dann eben gelassen. War auch mal schön 2 Tage lang etwas rumzuchillen und zu Fuß zum Essen zu laufen oder die Meeresorgel anzuschauen. Da sind wir natürlich wieder mit dem Motorrad hingefahren. Das rechte Knie tat beim Anwinkeln noch stark weh, aber hey ich musste ja auch noch heimfahren. So war die Erholung von Montagabend bis Donnerstagmorgen ganz gut. Und wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Pizza, Grillplatte, Fisch, Pasta und immer gutes Bier. Slivovica hab ich diesmal auch endlich mal gekauft. Gleich ne 1 Liter Flasche, hatte ja Geburtstag!
Die Heimfahrt ging dann auch relativ gut. Wobei dann auch noch mein Hinterreifen zu Ende ging und ich hatte bei Regen einfach megaschieß. :( Aber am Ende bin ich wieder daheim angekommen ohne weiteren Sturz. Ab Deutschland ging es auch wieder leichter, da die Straßen besser wurden.
Slowenien ist auch echt sehenswert und könnte man mal als eigenes Ziel hernehmen. Leider gibt es dort keinen direkten Anschluss ans Meer, aber hey die Landschaft ist hier auch einfach gigantisch. Mir ist nur eines klar geworden. Meine Bandit ist wunderbar, aber für die Reise ist sie einfach fürn Arsch. Deshalb kauf ich mir nächstes Jahr mal eine andere Maschine. Irgendeine Reiseenduro wo ich gerade draufsitzen kann und vielleicht mein Kniewinkel auch besser ist. Irgendwie sträube ich mich noch gegen eine GS (die hat irgendwie jeder!), aber mal schauen und vor allem etwas Geld ansparen.
Hier noch ein paar Impressionen der Reise.

Belgien / Holland Trip

Nachdem ich für dieses Jahr noch ein paar Urlaubstage übrig habe, da sich unsere Motorradtour verschoben hat, hab ich spontan überlegt Ende Oktober / Anfang November mal nach Belgien und Holland zu fahren. Besonders Brügge ist ja durch diesen einen Film sehr bekannt geworden. Da würde sich also die Frage stellen ob man in Brügge überhaupt über diesen Film sprechen sollte. Es stellt sich heraus, dass Brügge selbst sogar einen eigenen Stadtführer mit den Sehenswürdigkeiten aus dem Film entworfen hat.
Es wird sich also lohnen dort ein paar Tage zu verbringen, da die Stadt auch innerhalb des Film sehr schön dargestellt wird. Mal schauen ob ich noch jemanden dazu begeistern kann, ansonsten gehe ich eben alleine dorthin!
In Holland gibt es dann anschließend das Brainstorm Festival mit vielen Metalbands, die mehr oder weniger alle christlich sind. Allerdings die meisten ohne besonders hohen JPM (Jesus per Minute) Faktor, so dass es auch normale Metalheads oftmals gerne hören. Extol, Living Sacrifice waren bzw. sind relativ bekannte Bands und haben auch damals den technischen Spielstil geprägt. Deshalb freu ich mich besonders auf Flesh Killer (quasi die Nachfolgerband von Extol). Wird sicher ein geiles Festival, auch wenn ich noch nie dafür im Ausland war!

Wird sicherlich eine coole Zeit dort. In diesem Flecken Europas war ich noch nie bzw. in Holland das letzte Mal vor 15 Jahren Segeln mit ner Schulgruppe. Falls jemand noch Tipps hat, was auf dem Weg liegt und was man sich anschauen sollte: Kommentare sind immer herzlich willkommen.

Norwegen Tour war schön, aber mangelhaft

Letzte Woche Montag sind wir von unserer Norwegen Tour wieder heimgekommen und ich habe sehr viel erlebt. Zuallererst ist mein Topcase beim zweiten Zeltplatz gerissen. Es hing dann einfach runter. Deshalb mussten wir es abmontieren und nochmals alle unnötigen Dinge dort hinein packen und zurückschicken lassen. Ich hab dann auf meinem Bike glücklicherweise noch zwei Zurrpunkte entdeckt, welche ich vorher noch gar nicht gesehen habe. Zuerst wollten die Leute vom Zeltplatz den Koffer gar nicht wegschicken, da es aber ein Notfall war hatte der Chef dann doch ein Einsehen.
Den Schlüssel zum Koffer habe ich dann später per einfachem Brief aus Norwegen verschickt. Natürlich ging wie zu erwarten war der Schlüssel auf dem Weg nach Deutschland verloren und der offene Brief ist dann ohne Schlüssel angekommen. :(

Micha BikeIn Dänemark hatten wir dann unseren ersten Regentag. Micha hat es abends nach einem Kreisverkehr gelegt. Passiert ist glücklicherweise nicht viel, da seine Maschine vollverkleidet ist. Sein rechter Koffer hat eine deutliche Schramme und seine rechte vordere Fußraste ist abgerissen. Seine Kombi hat nur einen kleinen Riss. Sprich alles noch gut und nichts schlimmes passiert. Wir haben dann den ADAC gerufen und haben mit einem pfiffigen Mechaniker zu tun gehabt. "Hm die hintere Raste ist ja noch dran, vielleicht passt die ja auch vorne hin!" Und so war es dann auch. Die hintere Raste ist nun vorne und hält immer noch. Wenn ich das mit meiner Maschine gemacht hätte, wäre sicherlich ein größerer Schaden gewesen. Vorne ist bei mir ja alles offen und kein Sturzbügel vorhanden.

Einmal habe ich mein Bike aber doch mal im Stehen umgeschmissen. Der Seitenständer war nicht richtig unten und beim Absteigen ist se umgekippt. Naja außer einem kleinen Kratzer am Motor / Vergaser ist nichts passiert.
Nerviger war dann eher die Tatsache dass meine Kette zweimal locker war. Das erste Mal hab ich sie nach ca. 2000 km nachspannen lassen. Dafür fing dann später mein Bugspoiler an der hinteren Schraube an locker zu werden. Ohne Werkzeug konnte ich es dann nicht mehr reparieren und so war das Kurvenfahren auch endgültig vorbei. Erstens war es an diesem Tag wieder regnerisch und zweitens hat der Spoiler am Ende so stark gegen den Krümmer gestreift, dass man immer noch die Verfärbungen sieht. In Dänemark hab ich dann immerhin wieder einen verständnisvollen Hotelbesitzer angetroffen, der mich in seiner Werkzeugskiste das nötige Werkzeug benutzen ließ. Dann einmal den Krümmer komplett abgeschraubt und die hintere Schraube mit der Sicherheitsmutter endlich mal auch von oben durch die Halterung verschraubt. Vorher war die Sicherheitsmutter auf der Schraube und nur von unten durch die Halterung gesteckt. Da war es ganz klar, dass das auf Dauer nicht halten kann.
Kommen wir wieder zur Kette. nach weiteren 1700 km hab ich die Kette erneut gespannt und es waren nur noch ca. 1600 zum Nachhauseweg. Diesmal musste ich sie schon fast bis zum Ende spannen und man hat deutliche Rostspuren. Und so kam es wie es kommen musste. Wir fuhren nach Dänemark rein und am letzten Tag die 960 km über die Autobahn und kurz vor Heilbronn ist mir die Kette vollends runtergesprungen. So durfte ich die letzten 100 km auf den ADAC warten mich abschleppen lassen und mit einem Leihwagen nach Hause fahren. Die Heimfahrt war dann auch abenteuerlich. Die ganze Zeit mit dem Motorrad war das Fahren nie ein Problem, das Autofahren war dann doch wieder eine kleine Umstellung. Plötzlich musste ich wieder sauber die Spur halten und nicht zu schnell fahren. Am Ende bin ich trotzdem gesund nach Hause gekommen. Am nächsten Tag wurde mein Bike nach Stuttgart zum Händler geschleppt. "Hallo die Kette muss noch Gewährleistung sein. Ich hab das Bike erst vor 1 Monat geholt!" - "Jo aber sie sind immerhin schon 6000 km damit gefahren, da kann eine Kette schon mal durch sein! Ich kann ihnen draußen ein aktuelles Beispiel von einem anderen Kunden zeigen!"
Na gut, dann gab es eben einen neuen Kettensatz für 280 Euro Festpreis inklusive Montage. Das war auch nervig, aber es hätte nochmal deutlich teurer sein können.

Was lernen wir daraus: Wenn du ein Bike kaufst und vor allem beim großen L&L, dann solltest du immer erst alle Schrauben kontrollieren, die Flüssigkeiten wechseln und der Kette nicht mehr allzu viele Kilometer zutrauen.

Ansonsten war Norwegen echt schön. Hübsche Landschaft, tolle Kurven und gemütliche Hütten. Gezeltet haben wir dort nicht mehr allzu oft. Besonders zum Ende hin haben wir eben immer eine Hütte gesucht. Die teuerste hat mal 560 NOK (60 Euro) gekostet. Geteilt durch 2 ist es immer noch günstiger als jedes Hotel. Nur in Dänemark haben wir uns auch mal den Luxus eines Doppelzimmers geleistet, was dann 50 Euro pro Nase gekostet hat. Insgesamt sind wir aber mit den Kosten relativ klein gewesen. Ca. 400 Euro für Sprit. Und vielleicht nochmal 600 Euro für Essen und Übernachtungen. Für 10 Tage also ganz ok. Vom Fahren her fand ich Dänemark und Norwegen sowieso viel angenehmer. Manchmal sind die Straßen zwar sehr zweifelhaft und viele Spurrinnen aber die Leute fahren irgendwie entspannter und scheinen weniger gestresst zu sein. Und ich glaube das lag nicht nur daran, dass wir auf Touristen Straßen unterwegs waren, es waren auch viele Einheimische zu sehen.
In Deutschland angekommen (gut wir waren auf der Autobahn) waren sofort wieder Raser da. Obwohl wir auch schon meistens unsere 150 kmh auf der linken Spur gefahren sind. Was wir leider falsch gemacht haben: Wir sind eigentlich nur die ganze Zeit gefahren und konnten abends nie mal die Stadt anschauen. Das war etwas schade. Gerade Bergen wäre schön gewesen oder vielleicht auch Oslo. Wir hatten auch aber auch einen straffen Zeitplan. 4688 km (+ die 100 km) in 10 Tagen ist auch eine sportliche Leistung, da bleibt nicht viel Zeit. Außerdem haben wir morgens oft rumgetrödelt beim Frühstück und Packen. ;)

Und was man auch wissen sollte: Fahre als Nakedbike Fahrer nie hinter einem Reise Enduro Fahrer hinterher. Der merkt den Seitenwind und Vorderwind nämlich nicht, während du jeden Wind merkst. Das kann dazu führen, dass dein Vordermann weg ist und du nicht mehr hinter kommst. Besonders wenn du als Anfänger/Wiedereinsteiger gerade erst deine ersten 4000 km fährst. ;)

Ein paar Impressionen: