Weinlese im Wengert

Vor ein paar Wochen war ich mit meinen Eltern zu Besuch bei Verwandten im Unterland. Eigentlich hauptsächlich weil die einen Verwandten ein Geflügelfest veranstaltet haben und es dort lecker Hähnchenfleisch gab. Später haben wir aber auch noch andere Verwandte besucht und dort ein wenig geplaudert und sind so auch aufs Thema Weinlese gekommen.
Deshalb war ich gestern nochmal dort und hab mitgeholfen bei der Ernte. Auf zwei Wengert (Weingärten) insgesamt 12 Ar.
Anfangs hab ich mitgeholfen beim Schneiden. Später als der kleine Wengert fertig war, hab ich angefangen die "Butt" zu tragen.
Dabei muss man sich das so vorstellen: Die Helfer schneiden die Trauben und legen sie in Eimer. Die Eimer werden dann gesammelt und in die "Butt" geschüttet. Dabei kommen immer 4 Eimer in die Butt und schon kann der Träger loslaufen zum großen Sammelbottich, der auf einem Anhänger steht. Dort steigt er eine Leiter hoch, beugt sich nach vorne und schüttet so die Trauben in den Bottich rein.
Ich hab nicht mitgezählt wie oft ich gelaufen bin. Aber von 3 Bottichen hab ich gut 1,5 gefüllt.
Einer der Helfer meinte so: "Früher hat der Butt-Träger immer nach jedem Leeren ein Schnaps trinken müssen. So wusste man recht schnell, wann der Buttenträger nicht mehr kann und konnte ihn austauschen!" Den Schnaps hab ich weggelassen, sonst wäre ich nach 10 mal auch fertig gewesen.
Im Großen und Ganzen war das Butt tragen zwar anstrengend, da man viel Kraft braucht. Aber im Gegensatz zum Schneiden lang nicht so rückenintensiv, wo man sich immer wieder bücken muss um an alles ranzukommen. Trotzdem es war eine Erfahrung wert und wenn es klappt bin ich nächstes Jahr wieder dabei.

Auto gewartet

Es ist doch immer so: Man kauft sich ab und an mal ein Auto (in meinem Fall war es damals ein relativ neuwertiges mit 1,5 Jahren), dann fährt man einige tausend Kilometer und schon kommt der erste Kundendienst. Dann bekommt man wieder einen Schreck mit der Rechnung. So teuer und was haben die eigentlich gemacht?
Wenn man Mitglied der gehobenen Mittelschicht ist, muss das kein Problem sein. Falls man aber ab und an auch mal den Euro umdrehen muss oder einfach nur ein Schwabe ist, kann dies auch mal viel Geld sein. Es gibt auch manche Dinge, die man selbt erledigen kann. Ölwechsel beispielsweise, Bremsen kann man auch ganz gut selbst wechseln oder auch mal die Luftfilter und Innenraumfilter. Einfach mal selbst wechseln und schon hat man ein paar Euros gespart und trotzdem wieder ein vernünftiges Auto.

Genau deshalb habe ich mit meinem Vater (der ein paar Jahre Erfahrungen hat) letzten Samstag an meinem Auto wieder einen Ölwechsel gemacht, dann noch die Bremsscheiben und Bremsbelegen vorne gewechselt und schließlich noch den Luftfilter und Innenraumfilter gewechselt. Ich hab als Laie immer noch etwas Respekt vor diesen Sachen, dabei ist es gar nicht so schwer.
Die Bremse ist zwar sicherheitsrelevant und sobald man die Flüssigkeit wechseln muss, würde ich auch lieber einen Profi ranlassen. Aber ansonsten ist es simple Technik. Die Scheibe wird aufs Radlager geschoben an zwei Punkten fixiert und hinterher kommt der Bremskolben mit den Bremsbelegen drauf. Beim Kolben hilft es dann vorher diesen mit einer Schraubzwinge zurückzudrücken, dann gehen die Bremsbelege leichter zurück und später auch auf die Scheibe. Alles in allem kein großes Problem und mit etwas Übung braucht man auch keine Ewigkeit. Vielleicht 1,5 Stunden haben wir gebraucht. Nun ist aber vor allem auch das Stottern beim Bremsen wieder weg. Das war auch schnell geklärt, da beim letzten Reifenwechsel wohl die Schraube an der rechten Scheibe locker wurde und nicht mehr festgezogen wurde. Wenn man das mal weiß, kann man in Zukunft auch drauf achten.

Ölwechsel ist wie immer meist recht einfach: Untere Abdeckung wegmachen, Öl Auffangbehälter bereithalten und die Ölschraube an der Ölwanne aufschrauben. Das Öl läuft dann von ganz alleine raus. Den Ölfilter zu finden und wegzuschrauben kann dann schon eher ein Problem sein. Mit etwas Übung geht dies aber auch recht fix. In meinem Fall war es aber hilfreich, dass einer von unten den Filter einführt und von oben in die richtige Richtung dirigiert.

Der Innenraumfilter war in meinem Fall etwas schwieriger, da ich erst das komplette Handschuhfach entfernen musste und am Ende vom Bild der Anleitung nicht eindeutig zu erkennen war, welches Teil entferntn werden musste. Nach etwas Suchen und Überlegen ist es trotzdem noch gelungen und plötzlich war es wieder logisch. ;)

Der Luftfilter ist extrem einfach. Die Batterieabdeckung weg und hinten zwei Schrauben lösen und einfach rausziehen. Alten Filter weg und neuen Filter rein. Fertig. Alles in allem haben wir ca. 3 Stunden gebraucht und für die Teile etwa 190 Euro bezahlt. In der Werkstatt wäre es aber deutlich teurer gekommen und auch nicht anders gewesen.

Es gibt trotzdem Teile, die man lieber in der Werkstatt machen lässt: Zahnriemen und Wasserpumpenriemen zum Beispiel. Das sind Dinge, die treiben den Motor an und wenn die kaputt gehen hat man schnell einen Totalschaden am Auto. Da zahl ich lieber einmal den Aufwand und bin hinterher sicher, dass es wieder funktioniert. Da haben die Leute in der Werkstatt einfach mehr Erfahrung und vor allem auch den Platz dazu alles auszubauen und zu reparieren. Das ist im Freien oftmals schwierig.

An und für sich ist es zwar nicht das tollste Geschäft, aber wenn man es dann doch wieder gemacht hat, schätzt man sein Auto wieder mehr. Vor allem für mich als ITler ist es auch mal eine gute Abwechslung mal wieder handwerklich was machen zu können. Wobei ich immer an den Spruch denken muss: "Nach fest kommt ab!" --> Rechtzeitig aufhören mit Anziehen!

Mein Renault Megane III ist da auch recht wartungsfreundlich. An meinem alten Peugeot 206 1.4 Diesel war es eine Katastrophe. Der war erstens klein und zweitens leider sehr verbaut. Deshalb würde ich beim nächsten Autokauf auch auf solche Sachen achten. Natürlich haben die KFZ Mechatroniker immer noch ihre Berechtigung. Die kennen sich meistens immer noch besser mit Autos aus.