Kleine Rückschau aufs Nebengewerbe

Wer mich kennt weiß, dass ich nicht unbedingt der Extrovertierte Mensch bin. Deshalb hab ich mir damals echt lange überlegt ob ein Nebengewerbe für mich überhaupt Sinn macht. Angefangen hat dies aber dann bereits letztes Jahr im Frühjahr als ein Feuerwehrkamerad auf mich zu kam und Hilfe bei Teams und E-Mail Organisation wollte. Ich hab es mir angehört und am Ende gab es dann plötzlich nen Schein. Ein paar Monate später hat er wieder angerufen und sich gemeldet, dass er nochmal Hilfe braucht. Diesmal hab ich sogar einer Kollegin aus seinem Netzwerk geholfen, weil sie manche Mitglieder in Teams nicht mehr einladen konnte. Das spannende war hier auch, dass Sie einen Mac benutzt. Also haben wir gemeinsam ins Admin Center durchgeschaut und recht schnell die Lösung gefunden. Dazu noch ein paar Fragen zu WordPress und Webhosting und kleine Hilfen dazu. Am Ende saßen wir dann doch wieder 3 Stunden zusammen und es gab wieder ein paar Euros. Diesmal aber schon im 3 stelligen Bereich. Und seine Kollegin meinte schon so: "Tobi melde dich doch einfach mal bei mir, dann kannst Du mir sicherlich auch helfen." Also hab ich so über den Sommer überlegt ob ich nun wirklich ein Gewerbe anmelden soll oder nicht. Ich habe dann recht schnell herausgefunden, dass der Aufwand sich relativ in Grenzen hält. Ende Oktober / Anfang November hab ich mich dann mal mehr damit auseinander gesetzt. Vor allem weil dann auch ein sehr guter Freund unabhängig von mir auf die gleiche Idee kam ein Gewerbe zu gründen. Also hab ich auch den Schritt gewagt. Ich hatte ja immer schon zwei mal Geld bekommen, was ich als Einnahmen verbuchen konnte. Immerhin im unteren 3 stelligen Bereich. Irgendwann hab ich dann auch noch ein Logo designt und Visitenkarten drucken lassen. Die Visitenkarte hab ich dann einfach mal in meinem Status gepostet und schon kamen einige Reaktionen. Neben einigen Glückwünschen eben auch schon die erste Anfrage ob ich meine Dienstleistung auch für ältere Leute anbiete. Das war dann spannend, da die Personen auch direkt aus der Gemeinde kamen. Da hatte ich dann doch so ein bisschen Hemmungen. Aber nach einem Telefonat zur Abklärung was gewünscht ist, war die Sache recht klar: "Tobi, jede Arbeit ist seines Lohnes würdig." :) Sie wollten einen Laptop mit dem sie ins Internet können und endlich die Nachrichten per E-Mail auch lesen können und den Gottesdienst mitverfolgen können. Also einen Laptop rausgesucht, gemeinsam zum örtlichen Computer Händler gelaufen dort angeschaut und schon festgestellt, dass für die Augen ein 17" doch besser als ein 15" ist. Diesen gekauft und daheim noch kurz eingerichtet mit einem E-Mail und Schreibprogramm, den Drucker angeschlossen und ein paar Dinge erklärt. Danach waren sie schon sehr glücklich und es funktioniert bis heute noch gut. Es gab noch zwei Rückfragen seither, aber ansonsten funktioniert es einfach...
Ich hab dann aber trotzdem nicht meine komplette Arbeitszeit berechnet. Ich meine es waren dann irgendwann so 4-5 Stunden, wovon ich 3 berechnet habe. Für einen fairen Stundensatz. Aber doch schon eine Rechnung mit 3 stelligem Betrag. ;) Das war dann schon Rechnung Nummer 3.
Die Kollegin mit dem Mac hab ich dann auch mal angeschrieben, dass ich nun auch gegründet habe und ich nun auch Rechnungen schreiben könne. So haben wir uns dann vor Weihnachten auch noch per Teams gesprochen und ich hab ihr geraten ihre Daten doch bitte mal auf OneDrive zu sichern. Ihr Bekannter, der ihr damals zum Mac geraten hatte meinte wohl: "Ach ein Mac braucht kein Backup. Da geht nichts verloren." Grundsätzlich geb ich im Recht. Macs sind meistens stabiler als Windows. Aber die Datenträger sind nach wie vor physikalisch und können auch jederzeit kaputt geben. Da sie eh Office 365 im Einsatz hat und per Teams auch schon eine Datenablage für ihr Netzwerk hat, war OneDrive immerhin ein Pseudo Backup. So kann sie ihre wichtigsten Daten dort ablegen und im Hintergrund werden diese in die Cloud geschoben und sind dort auch noch verfügbar, wenn ihr Mac tatsächlich mal die Grätsche macht. Diesmal hab ich dann tatsächlich meinen Standard Stundensatz verlangt und so mit 1,5 Stunden fast soviel wie mit dem Aufwand für den Rechner verlangt. Das war dann immerhin schon Rechnung Nummer 4. Alles in allem hab ich dann durch die ersten beiden Rechnungen fast wieder meine Kosten für Gewerbeanmeldung, Logo, Visitenkarten und QR Code drin gehabt und durch die beiden anderen Rechnungen einen netten ersten Gewinn gemacht.
Das war dann vor Weihnachten als die 3. und 4. Rechnung tatsächlich auch auf meinem Konto waren ein sehr cooles Gefühl. Während ich für meinen Standard Stundensatz als Angestellter fast 3 Stunden schaffen muss und nach den Abzügen (Steuer und Sozialversicherung) trotzdem nur die Hälfte übrig bleibt, ist es im Nebengewerbe wirklich angenehm. Das kann ich natürlich auch nur deshalb machen, weil ich noch durch meine Anstellung im Hauptjob bereits sozialversichert bin. Außerdem muss ich dank der Kleinunternehmerregelung innerhalb der Umsatzgrenze von 22.000 Euro keine Umsatzsteuer berechnen und keine Gewerbesteuer zahlen. Und der Aufwand für die Buchhaltung hält sich in Grenzen. Für die Steuer ist nur eine EÜR notwendig. Ich hab mich eben für Papierkram.de als Buchhaltung entschieden. Als langjähriger Kassierer ist das Ganze nun auch kein Hexenwerk mehr. Ich brauch einfach für jeden Vorgang einen Beleg und muss es verschiedenen Konten zuordnen. Die EÜR wird dann automatisch erstellt.
Doch dann war das letzte Jahr schon rum und ich hab mich erstmal nicht mehr weiter gekümmert. Ich hab zwar hin und wieder noch bei Bekannten / Freunden ein paar Netzwerkdosen angeschlossen. Aber das war dann rein privat als Freundschaftsdienst. So hab ich mir letztes Jahr noch überlegt wie ich meine Visitenkarten loswerde. Einfach mal eine schöne Schokolade nehmen, meine Visitenkarte draufkleben und dann an ein paar Bekannte verteilen. So werde ich bekannt und vielleicht beißen dann auch ein paar Leute drauf an?
Jo das hat so ein bisschen mäßig geklappt. Es gab dann ein paar Anfragen, die dann aber leider nichts mehr geworden sind. Aber ein anderer Feuerwehrkamerad dem ich auch letztes Jahr die Schokolade in den Briefkasten geworfen habe hat sich neulich noch gemeldet. Er hätte da einen Laptop, der nicht mehr funktioniert und wo man Windows installieren müsste. Jo hier wieder das übliche Vorgehen: Installiert, Kaffee getrunken und den ermäßigten Stundensatz vorgeschlagen. War einverstanden damit, also alles OK. Vielleicht empfiehlt er mich sogar weiter. ;) Rechnung Nummer 5.
Ein anderer hat sich dann auf die Schokolade gemeldet und gemeint, dass STRG + C und STRG + V nicht geht. Heute mal angeschaut und nach 2 Minuten festgestellt, dass einfach die linke STRG Taste nicht mehr tut. Dafür tut die rechte STRG Taste. Da ich von Hardware lieber meine Finger lasse, konnte ich nicht helfen. Na gut, eben einen Kaffee getrunken und keine Rechnung geschrieben.
Dafür hatte der erste Feuerwehrkamerad noch Fragen zu seiner Website, die er nicht selbst beantworten konnte. Also wieder eine Stunde gesessen und auch eine kleine Rechnung geschrieben. Rechnung Nummer 6. Und die Kollegin vom Netzwerk hatte mich dann Ende Januar nochmal angerufen, dass OneDrive plötzlich nicht mehr geht. In diesem Fall hat OneDrive leider den Client geändert, dass die Daten nun immer nur Online sind. Wenn man diese explizit auch lokal vorhalten will, muss man dies explizit anklicken. Außerdem waren auch noch ein paar andere Themen offen.
Diesmal fast 3 in zwei 2 Terminen gearbeitet und dann die Rechnung Nummer 7 geschrieben. Eventuell empfiehlt sie mich auch noch weiteren Netzwerk Kollegen weiter. Und so finden sich dann doch immer wieder Aufträge und am Ende kommt Umsatz rein.
An und für sich ist das alles dann doch gar nicht so schwer. Ich muss nur etwas selbstbewusster auftreten und ganz klar sagen, was ich verlange. Bisher gab es dabei auch noch keine Diskussion ("Was SOOO viel?"). Also macht mir das auch klar, dass ich keine Mondpreise verlange.
Ich hab mir auch zwei Preisstrukturen überlegt. Für Unternehmer meinen Standard Stundensatz und für private Kunden (bisher waren dies auch meistens Bekannte) eben den ermäßigten Stundensatz. Ich bin dabei auch immer noch sehr fair und runde auch mal manche Stunde ab. Am Ende macht es einen zufriedenen Kunden und ist gut für die weitere Zusammenarbeit.
Der Februar ist noch nicht vorbei und ich hab schon wieder meine ersten 3 Rechnungen geschrieben für verhältnismäßig wenig Zeitaufwand. Mal schauen, was dieses Jahr noch so an Aufträgen bringt, aber den 4-stelligen Umsatzbereich werde ich sicherlich noch knacken. Ein Drittel davon hab ich schon geschafft.

Mundpropanda ist übrigens bisher das was am besten funktioniert hat. Ich hab zwar mittlerweile auch meine Website am Start. Aber da kam noch keine einzige Anfrage rein. Irgendwann muss ich dafür auch noch ein schickes Foto machen lassen und rein stellen.

Autor: Tobi

Blogger aus Spaß an der Freude, Musikfan, Hauptfeuerwehrmann, Christ und Pfadfinder. Die Beiträge sind meine persönliche Meinung. Oftmals ist auch versteckte Ironie oder Satire dabei. Wer damit nicht umgehen kann, sollte diese Seite verlassen und sich in seinem Loch einbuddeln.

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