Nebeneffekte beim Aufräumen

Also, zu allererst mal ne Klarstellung: ich bin sehr ordentlich, was meine Saubermacherei angeht. Ich kann es einfach nicht gebrauchen, wenn irgendwo alles drunter und drüber aussieht. Nur weiß ich auch, dass Saubermachen alles andere als schnell geht und es nicht leicht ist, sich dafür zu motivieren. Ich mein, innerhalb von ein bis zwei Wochen sammelt sich schon immer viel - und besonders während den Nicht-Ferien-Tagen - bis noch mehr Müll an. Dieser kann in Form von noch nicht sortierten Unterlagen, groben Krümeln, die überall im Zimmer verteilt zu finden sind (besonders auf den krümelanziehenden Teppichen) oder Staubbällchen, wie man sie aus den Westernfilmen kennt, bestehen.
Klar, ich hab nun etwas übertrieben, aber gerade wenn man diese Dinge erkennt und dann seinen Rübel einige Momente rattern lässt, kommt man meist zu der Entscheidung, dass man die Mühe, aufzuräumen bzw. sauber zu machen, noch mal um ein paar Tage verschieben kann.
Wenn dann, wie bei mir, noch zwei große Zwergkaninchen und deren Nachwuchs auch noch im Zimmer sind und ihre Strohhalme ausm Käfig poltern, wenn sie der Meinung sind: "die Staubschicht muss weg, die Staubschicht muss weg [wobei die 'Staubschicht' in dem Fall wirklich ein Synonym für 'Mauer' sein soll, weil sie das Zimmer mit dem unter ihr begrabenen trennt]!", sofern sie sprechen könnten, dann - ja dann wirds echt Zeit.
Tja, und dann gibts eben noch die verschiedenen Arten, sauber zu machen: zum einen kann man einfach nur grob Staubsaugen und sich darüber erstaunen lassen, welche Äußerungen der Staubsauger von sich gibt, wenn man ihn mal über den Teppich fährt ("brrr-flack-brr-tljupp-brr") und dabei denken: "mann, da kommt ja n ganz neues Teppichmuster zum Vorschein!".
Zum anderen kann man (oder muss man) auch mindestens einmal im Jahr die Initiative ergreifen und seinen ganzen Mut zusammennehmen, um sich an das 80 cm hohe und 2,50 lange Ungetüm, dem Lagerhaufen schlechthin, heranzutrauen - nämlich den Schreibtisch.
Da kommt dann so einiges zum Vorschein wie z.B. Aufgabenzettel mit noch nicht erledigten Aufgaben und vor allem abertausende kleine Zettelchen, die einem Mut zusprechen, farbige Muster beinhalten und mich immer wieder erinnern, wie groß unser Gott ist. Tja, und natürlich sammeln sich in einiger Zeit auch viele kleine Dekosachen an, wie Scubidu-Bändchen, für die man damals so viel Geduld investiert hat, Muscheln von einem Nordsee-Urlaub, der auch schon wieder eine ganze Weile zurückliegt, Steinchen, die man irgendwann einmal gesammelt hat, und auch Erinnerungsstücke aus Kindergottesdiensten.
Wenn man sich an das Ungetüm "Schreibtisch" herangetastet hat, müsste eigentlich dann nach einiger Zeit des Aufräumens und in Erinnerungen-verfallens auch der Fall eintreten, festzustellen, dass man nun alles einmal in der Hand hatte, was man sauber machen wollte.
Doch wenn ich dann meinen Kopf um einen Winkel von etwa 135° drehe und mir den Schrank, der dazwischenliegt, wegdenke, sehe ich noch kein Ende meiner Arbeit: dort befindet sich nämlich ein ungeheuerlich großer Haufen alter Schulaufschriebe - von der Grundschule an angesammelt. Dieser Part hat mich am meisten Überwindung gekostet, da ich zum ersten Mal, seitdem der Stapel sich dort angesammelt hat, einen Blick in die mit einer geheimnisvoll verkritzelten Handschrift beschriebenen Hefte werfe. Voller Erstaunen und Schmunzeln folge ich mit voller Aufmerksamkeit gebannt den Inhalten, staune, zu welcher Fantasie ich in Aufsätzen der 3. Klasse in der Lage war und konnte natürlich nicht weiter saubermachen. Es dauerte Stunden, bis ich alle Hefte einmal grob durchschaut hab. Und ich hab auch das Gefühl, wieder ein bisschen im endlos großen Durcheinander meiner Gedanken verlorenes Wissen aufgefrischt zu haben. Oder hättet ihr noch gewusst, dass sich das Hirn angehende Aufgaben in beide Hirnhälften einteilt? Jaaa, so is es nämlich! Die linke Hälfte ist für die rein logischen Dinge zuständig, wie Mathe, Schreiben, Lesen, ..., während die Rechte für kreative Dinge zuständig ist, wie Texte schreiben, Bilder malen, ...
Und nu?
Nu liegt der Stapel - sehr wohl in die Höhe getürmt (aus platzsparenden Gründen) - an einem anderen Platz als vorher. Nämlich an einem, der noch eine Stunde zuvor mit unsinnigen alten Koffern belegt war, die seit der Renovierung meines Zimmers einmal dort gelagert wurden und seitdem nie mehr vom Fleck bewegt wurden. Und das ist schon einige Jahre her! Um annähernd genau zu sagen: etwa 9 Jahre!

Nun ist aber endlich auch wieder der Moment eingetreten, in dem ich mit Recht behaupten kann, während ich mir auf die Schulter klopfe: "Micha, du hast mal wieder super Arbeit erledigt!"

Wie uns Programme auf dem Computer fauler machen

Nun habe ich mir neulich überlegt, dass in heutiger Zeit ein Headset gar nicht unnützlich wäre. Zwar habe ich mir letztes Jahr schon eines zugelegt,welches ich über eBay aus Hongkong ergattert habe, doch das hat keine Treiber für meinen PC. Durch den glücklichen Umstand jedoch, dass es am Computer meines kleinen Bruders funktioniert und ich es ihm für die Hälfte des Preises geben konnte, habe ich mich nun wiederum dazu entschieden, ein besseres Headset zu kaufen. Dabei habe ich auf die Marke Logitech gesetzt, von der ich durch mein 5.1 Surround System schon vollkommen begeistert bin. Und als ich es dann endlich überglücklich in meinen Händen hielt, auspackte und anschließend die Kompatibilität mit meinem Computer testete, wollte ich natürlich noch herausfinden, ob es denn noch andere Verwendungsmöglichkeiten eines Headsets gibt. Und so bin ich darauf gestoßen, dass Windows Vista und Windows 7 bereits ein Spracherkennungsprogramm mit sich bringen. Also Testvideos angeschaut, beeindruckt sein und nichts wie ran ans Testen! Zuallererst musste ich natürlich mein Mikrofon einrichten, sodass mich mein PC auch mit meiner eigenen Stimme versteht. Dieses Programm ist vor allem dann nützlich, wenn es um Schreibarbeiten geht. Denn dann kann man sich einfach in seinen Sessel zurücklehnen und seinen Gedanken freien Lauf lassen, die man dem PC diktiert. So sind lange Texte in kürzester Zeit niedergeschrieben. Im Durchschnitt, so habe ich gehört und gelesen, kann man ungefähr 200 Wörter pro Minute schreiben, während man 300 bis 400 Wörter in der Minute sprechen kann. Mit diesem Spracherkennungsprogramm kann man allerdings noch viel mehr erledigen, wofür es Befehle für Tastaturtasten, Diktate, Satzzeichen und Sonderzeichen, Steuerelemente und das Arbeiten mit Fenstern gibt. Anfangs habe ich dieses Programm auch zum Öffnen und Navigieren von Programmen benutzt, was aber mit Maus und Tastatur doch etwas schneller geht, wie ich finde. Doch wie gesagt, zum Diktieren von Texten ist dieses Programm fast einwandfrei. Fast deshalb, weil es manche Worte doch falsch erkennt, das Korrigieren mit Sprachbefehlen eher mühsam ist und ich festgestellt habe, dass das Programm noch einige Schwierigkeiten hat, Befehle und Diktate auseinanderzuhalten. Doch alles in allem geht das Niederschreiben von Texten dadurch um einiges einfacher und schneller. Tja, und so lasse ich es mir nicht nehmen, gerade wenn es darum geht, Texte niederzuschreiben, den Computer für mich arbeiten zu lassen.