Meine Bandit: Besser Fahren mit neuen Reifen

Nachdem ich im Mai / Juni endlich mal meine Bandit zum Service gebracht habe um einen Ölwechsel, neue Reifen und den Bremshebel zu erneuern zu lassen, bin ich wieder ein paar Kilometer gefahren. Und so langsam ist sicher auch die Angst vor den Kurven geringer geworden, aber auch die neuen Reifen haben ihren Anteil dazu beigetragen, dass ich viel schneller und auch tiefer durch die Kurven komme. Die neuen Reifen kleben einfach richtig gut auf der Strecke. Das Rutschen ist beinahe komplett verschwunden und kommt nur noch manchmal auf wirklich holprigen Strecken zum Vorschein.
Ich hätte nie gedacht, dass die Reifen soviel ausmachen. Denn vom Fahren ist die Bandit einfach klasse. Gutmütig, verzeiht auch noch kleinere Fahrfehler und ruckelt vor allem nicht beim Schalten!

Das einzige was mir auffällt: In engen Schwarzwaldkurven tue ich mich noch ein bisschen schwer oder wenn es bergab fahre. Da werde ich automatisch langsamer. Aber alles noch im Rahmen. Andererseits wenn ich manchmal entgegenkommende Motorradfahrer sehe, die aus einer (von mir gesehen) Rechtskurve kommen und fast auf meiner Fahrbahn liegen, denke ich auch: "Hm, die Spur könnten se ja schon besser halten!"
Linkskurven am rechten Fahrbahnrand anzufahren hat mir noch selten geschadet, da doch ab und an mal LKWs fahren und dann wirds anders schon verdammt knapp! Rechtskurven natürlich andersrum, da ist man mit den Rädern eher an der Mittellinie und liegt nach rechts.
Wenn man aber mal wieder eine Runde gefahren ist und dann plötzlich wieder im Auto mitfährt, muss man doch mehr aufpassen als sonst! :)

Trotzdem nie vergessen: Der Sensenmann fährt immer mit! Ist nur die Frage, ob er sich ohne Griff am Mopped festhalten kann! ;)
Link zu einem lustigen Video

Motorradfahren und die Tücken der Autofahrer

Also nachdem mein Tacho nun über 52.000 km anzeigt und ich das Motorrad mit ca. 44.000 km gekauft habe, kann ich ja mal ein kleines Zwischenfazit machen.

1. Meine Bandit ist echt super zu fahren. Durch den hohen Hubraum kann man wirklich gut und entspannt mit 2500 bis 3000 Umdrehungen umhercruisen und hat trotzdem noch genug Spielraum bis 11000 Umdrehungen. Wenn ich mal schnell fahre sind es allerdings auch nur 170 im 5. Gang und dann bin ich bei so ca. 6000 Umdrehungen. Also noch relativ entspannt. Ich bereue es also gar nicht mir gleich eine 1200er geholt zu haben. Denn so muss ich nicht immer mit hohen Drehzahlen fahren, sondern kann entspannt Gas geben und hab nach oben noch viel Luft.

2. Nachdem ich nach meiner ersten und gleich großen Tour nach Norwegen doch ein paar Mängel entdeckt habe, geht es nun eigentlich ganz gut. Die Kette ist neu und dürfte nun so fast 2.000 km runterhaben und ist immer noch fest wie am ersten Tag. Der vordere Unterbodenschutz ist seit dem Festschrauben in Dänemark letztes Jahr gegen Ende der Tour immer noch fest. Die Blinker funktionieren nun auch wieder und zumindest der rechte ist nun richtig fest. Der linke hat nun etwas mehr gelitten und die hat ein gelbes Glas verloren.
Mittlerweile ist mir die Maschine leider auch zum zweiten Mal umgefallen (im Stand als ich drehen wollte) und so ist der Bremshebel am Ende abgebrochen und hat unten am Motorblock eine sichtbare Schramme. Beim Fahren merkt man aber trotzdem nichts.

3. Wenn ich mal wirklich gut drauf bin, komm ich nun deutlich besser in die Kurven. Mein Hinterreifen neigt auf der rechten Seite immer dazu das Gummi nach außen zu tragen, so dass sich außen eine neue Schicht bildet. Das ist nervig und beim nächsten Radwechsel muss man mal die Lager überprüfen, nicht das da doch irgendwas ausgeleiert ist.
Aber trotzdem schaffe ich es immer wieder diese Schicht abzufahren wenn ich mal große Kurven finde. Beispielsweise auf einer Hausstrecke von Calw in die Erzgrube. Da gibt es schöne lange Kurven und da macht es doch erstaunlich viel Spaß. Auch bei vielen anderen Strecken die ich oft fahre, fällt es mir nun deutlich leichter etwas tiefer in die Kurven zu gehen / drücken. Hanging-Off werde ich allerdings nie machen, dazu sind mir die Straßen oftmals zu riskant. Manchmal bremse ich zwar noch stark vor der Kurve ab, aber auch das ist schon teilweise besser geworden. Wie gesagt, wenn ich gut drauf bin. An schlechten Tagen bremse ich trotzdem noch viel und stark an.

4. Autofahrer sind dagegen oft ein nerviges Übel und gestern habe ich dann doch einen guten Schutzengel gehabt. Da bin ich etwas mutig gewesen und wollte gleich 3 Fahrzeuge (das vorderste war ein kleiner LKW) überholen und am Ende kommt dann schon ein Auto entgegen. Es hat zwar noch gereicht, aber da bin ich doch schlagartig geschwind wacher geworden.
Ansonsten ist es doch herrlich, wenn man an übersichtlichen Strecken an langsamen Autos vorbeifahren kann. Manche Motorradfahrer fahren dafür auch an sehr unübersichtlichen Stellen vorbei. Es ist zwar immer gut gegangen, aber irgendwie bin ich da scheinbar noch etwas vernünftiger und meide das Risiko. Andererseits gibt es dann aber auch oftmal Situation wo plötzlich ein Sattelzug auf die eigene Fahrbahn ausweicht und man geschwind kräftig in die Eisen steigt. Oder man setzt zum Überholen an und plötzlich gibt der Autofahrer auch Gas. Bei 130 lässt man es dann doch wieder bleiben, weil gleich die Kurve kommt.

5. Da ich ja nun alle 3 Führerscheinklassen habe und zumindest A und B regelmäßig fahre (C ist leider etwas seltener!), pass ich mein Verhalten auch etwas an. Als A Fahrer hat man immer die Arschkarte und wird von Autofahrern ignoriert und übersehen, also entweder schnell überholen oder doch hinten bleiben. Als B Fahrer mach ich schon bewusst Platz in Staus für Rettungsfahrzeuge und mach auch Moppedfahrern Platz, damit sie gemütlich überholen können. Und als C Fahrer kann dir eigentlich eh nichts passieren. Musst nur genug Platz haben und dir deiner 4 Meter Länge nach dem Hinterrad bewusst sein beim Abbiegen. Ich finde aber, dass das bewusste Fahren aller Klassen das eigene Verhalten positiv beeinflusst, da man automatisch mehr Rücksicht auf andere Teilnehmer nimmt.

So und im Juni mach ich mit meinem Bruder wieder eine kleine Tour über 8 Tage. Diesmal vermutlich in die Vogesen! Davor muss ich nur nochmal den Ölwechsel, Brems und Kupplungsflüssigkeitswechsel und Reifenwechsel. Und meine Blinker wieder in Ordnung bringen. :)

Norwegen Tour war schön, aber mangelhaft

Letzte Woche Montag sind wir von unserer Norwegen Tour wieder heimgekommen und ich habe sehr viel erlebt. Zuallererst ist mein Topcase beim zweiten Zeltplatz gerissen. Es hing dann einfach runter. Deshalb mussten wir es abmontieren und nochmals alle unnötigen Dinge dort hinein packen und zurückschicken lassen. Ich hab dann auf meinem Bike glücklicherweise noch zwei Zurrpunkte entdeckt, welche ich vorher noch gar nicht gesehen habe. Zuerst wollten die Leute vom Zeltplatz den Koffer gar nicht wegschicken, da es aber ein Notfall war hatte der Chef dann doch ein Einsehen.
Den Schlüssel zum Koffer habe ich dann später per einfachem Brief aus Norwegen verschickt. Natürlich ging wie zu erwarten war der Schlüssel auf dem Weg nach Deutschland verloren und der offene Brief ist dann ohne Schlüssel angekommen. :(

Micha BikeIn Dänemark hatten wir dann unseren ersten Regentag. Micha hat es abends nach einem Kreisverkehr gelegt. Passiert ist glücklicherweise nicht viel, da seine Maschine vollverkleidet ist. Sein rechter Koffer hat eine deutliche Schramme und seine rechte vordere Fußraste ist abgerissen. Seine Kombi hat nur einen kleinen Riss. Sprich alles noch gut und nichts schlimmes passiert. Wir haben dann den ADAC gerufen und haben mit einem pfiffigen Mechaniker zu tun gehabt. "Hm die hintere Raste ist ja noch dran, vielleicht passt die ja auch vorne hin!" Und so war es dann auch. Die hintere Raste ist nun vorne und hält immer noch. Wenn ich das mit meiner Maschine gemacht hätte, wäre sicherlich ein größerer Schaden gewesen. Vorne ist bei mir ja alles offen und kein Sturzbügel vorhanden.

Einmal habe ich mein Bike aber doch mal im Stehen umgeschmissen. Der Seitenständer war nicht richtig unten und beim Absteigen ist se umgekippt. Naja außer einem kleinen Kratzer am Motor / Vergaser ist nichts passiert.
Nerviger war dann eher die Tatsache dass meine Kette zweimal locker war. Das erste Mal hab ich sie nach ca. 2000 km nachspannen lassen. Dafür fing dann später mein Bugspoiler an der hinteren Schraube an locker zu werden. Ohne Werkzeug konnte ich es dann nicht mehr reparieren und so war das Kurvenfahren auch endgültig vorbei. Erstens war es an diesem Tag wieder regnerisch und zweitens hat der Spoiler am Ende so stark gegen den Krümmer gestreift, dass man immer noch die Verfärbungen sieht. In Dänemark hab ich dann immerhin wieder einen verständnisvollen Hotelbesitzer angetroffen, der mich in seiner Werkzeugskiste das nötige Werkzeug benutzen ließ. Dann einmal den Krümmer komplett abgeschraubt und die hintere Schraube mit der Sicherheitsmutter endlich mal auch von oben durch die Halterung verschraubt. Vorher war die Sicherheitsmutter auf der Schraube und nur von unten durch die Halterung gesteckt. Da war es ganz klar, dass das auf Dauer nicht halten kann.
Kommen wir wieder zur Kette. nach weiteren 1700 km hab ich die Kette erneut gespannt und es waren nur noch ca. 1600 zum Nachhauseweg. Diesmal musste ich sie schon fast bis zum Ende spannen und man hat deutliche Rostspuren. Und so kam es wie es kommen musste. Wir fuhren nach Dänemark rein und am letzten Tag die 960 km über die Autobahn und kurz vor Heilbronn ist mir die Kette vollends runtergesprungen. So durfte ich die letzten 100 km auf den ADAC warten mich abschleppen lassen und mit einem Leihwagen nach Hause fahren. Die Heimfahrt war dann auch abenteuerlich. Die ganze Zeit mit dem Motorrad war das Fahren nie ein Problem, das Autofahren war dann doch wieder eine kleine Umstellung. Plötzlich musste ich wieder sauber die Spur halten und nicht zu schnell fahren. Am Ende bin ich trotzdem gesund nach Hause gekommen. Am nächsten Tag wurde mein Bike nach Stuttgart zum Händler geschleppt. "Hallo die Kette muss noch Gewährleistung sein. Ich hab das Bike erst vor 1 Monat geholt!" - "Jo aber sie sind immerhin schon 6000 km damit gefahren, da kann eine Kette schon mal durch sein! Ich kann ihnen draußen ein aktuelles Beispiel von einem anderen Kunden zeigen!"
Na gut, dann gab es eben einen neuen Kettensatz für 280 Euro Festpreis inklusive Montage. Das war auch nervig, aber es hätte nochmal deutlich teurer sein können.

Was lernen wir daraus: Wenn du ein Bike kaufst und vor allem beim großen L&L, dann solltest du immer erst alle Schrauben kontrollieren, die Flüssigkeiten wechseln und der Kette nicht mehr allzu viele Kilometer zutrauen.

Ansonsten war Norwegen echt schön. Hübsche Landschaft, tolle Kurven und gemütliche Hütten. Gezeltet haben wir dort nicht mehr allzu oft. Besonders zum Ende hin haben wir eben immer eine Hütte gesucht. Die teuerste hat mal 560 NOK (60 Euro) gekostet. Geteilt durch 2 ist es immer noch günstiger als jedes Hotel. Nur in Dänemark haben wir uns auch mal den Luxus eines Doppelzimmers geleistet, was dann 50 Euro pro Nase gekostet hat. Insgesamt sind wir aber mit den Kosten relativ klein gewesen. Ca. 400 Euro für Sprit. Und vielleicht nochmal 600 Euro für Essen und Übernachtungen. Für 10 Tage also ganz ok. Vom Fahren her fand ich Dänemark und Norwegen sowieso viel angenehmer. Manchmal sind die Straßen zwar sehr zweifelhaft und viele Spurrinnen aber die Leute fahren irgendwie entspannter und scheinen weniger gestresst zu sein. Und ich glaube das lag nicht nur daran, dass wir auf Touristen Straßen unterwegs waren, es waren auch viele Einheimische zu sehen.
In Deutschland angekommen (gut wir waren auf der Autobahn) waren sofort wieder Raser da. Obwohl wir auch schon meistens unsere 150 kmh auf der linken Spur gefahren sind. Was wir leider falsch gemacht haben: Wir sind eigentlich nur die ganze Zeit gefahren und konnten abends nie mal die Stadt anschauen. Das war etwas schade. Gerade Bergen wäre schön gewesen oder vielleicht auch Oslo. Wir hatten auch aber auch einen straffen Zeitplan. 4688 km (+ die 100 km) in 10 Tagen ist auch eine sportliche Leistung, da bleibt nicht viel Zeit. Außerdem haben wir morgens oft rumgetrödelt beim Frühstück und Packen. ;)

Und was man auch wissen sollte: Fahre als Nakedbike Fahrer nie hinter einem Reise Enduro Fahrer hinterher. Der merkt den Seitenwind und Vorderwind nämlich nicht, während du jeden Wind merkst. Das kann dazu führen, dass dein Vordermann weg ist und du nicht mehr hinter kommst. Besonders wenn du als Anfänger/Wiedereinsteiger gerade erst deine ersten 4000 km fährst. ;)

Ein paar Impressionen: