Lasset die Prüfungen beginnen (oder: Hilfe, die Prüfungen haben begonnen!)

Nun ist die Zeit gekommen, von der ich mir seit der 11. Klasse nie wirklich eine Vorstellung machen konnte: die Prüfungszeit für das Abitur am Technischen Gymnasium. Und ich wünschte, sie wäre schon vorbei.
Am Dienstag hat es mit Deutsch begonnen. Ich wollte mich nicht ewig mit der Literatur auseinandersetzen und so entschied ich mich im Voraus schon für die Textinterpretation (wobei hierfür ein gewisses Risiko bestand, dass meine Lehrerin den Teil streicht und dafür die Gedichtinterpretation mit rein in die Auswahl der Prüfungsthemen nimmt).
Ich hatte keine Angst vor dieser Prüfung, weil ich wusste, dass ich in Deutsch noch nie unter die 5 Punkte-Marke gerutscht bin - und das war für mich Hoffnung genug. Natürlich durfte ich auch wissen, dass meine Freunde und meine Familie an mich dachten und mir auch Gott in dieser Situation beistand - das gab noch zusätzlich Hoffnung auf ein gutes Gelingen.
Und nun, im Nachhinein betrachtet, habe ich auch ein gutes Gefühl, das darauf beruht, dass ich das Kernthema getroffen und mich dabei noch gut ausgedrückt habe. Natürlich ist das nur eine Selbsteinschätzung - doch die gibt mir ein beruhigendes Gewissen.
Aber diese Ruhe nimmt nun ein abruptes Ende: morgen steht nämlich die Prüfung in meinem Profilfach Informationstechnik an - und da die Klausuren alle ziemlich unterschiedlich ausfielen, habe ich nun das Gefühl, nur einen Bruchteil des morgen in den Aufgaben vorkommenden Stoffes drauf zu haben.
Mir macht übrigens nun auch immer mehr Sorge, dass mein Abschlusszeugnis dann noch schlechter ausfällt, als ich mir das denke (schlechter als 3,0).
Kurz gesagt: mir kommen Zweifel, ob ich das, was ich mir bisher unter einem gelungenen Leben vorstelle - nämlich eine Arbeitsstelle, die Spaß macht und abwechslungsreich ist, die Heirat einer Frau, die ich liebe und mit ihr zwei oder vier Kinder haben werde und der Eigentum eines eigenen Hauses, Autos und Motorrades - auch erreichen werde. Das klingt auf den ersten Blick "haupsache-ICH-mäßig" - also egoistisch, soll es aber nicht. Das sind für's Erste eben einfach meine Lebensziele, die sich noch ändern können, wenn Gott was anderes mit mir vorhat.
Es ist dennoch schockierend: Im ersten Halbjahr der 13. Klasse: 8/6, dann 9/2 Punkte in den IT-Klausuren. Dann, bei der prüfungsvorbereitenden Klausur: 3 Punkte. Es ist noch hinzuzufügen, dass sich das Fach in zwei Bereiche aufteilt: Hardware und Software. Die vorangegangenen Bewertungen sind so zu lesen: Software/Hardware. Wie man daran erkennen kann, bin ich normalerweise in Software immer besser als in Hardware gewesen. Doch in dieser Klausur ging beides gleich aus: jeweils 3 Punkte.
Aber es hilft nicht weiter, sich noch weiter zu sorgen. Ich werde nun noch das lernen, was ich in so kurzer Zeit verstehen kann; und was ich nicht verstehe, lege ich in Gottes Hände.

Wie steht es um meine Zukunft?

Ganz klar: das weiß nur Gott.
Und ich werd' es auch bald erfahren...
Nachdem ich den Sporttest des Auswahlverfahrens zum mittleren Dienst der Landespolizei Baden-Württemberg letzten Donnerstag erfolgreich bestanden und ich mich danach noch beim multimodalen Interview von meiner authentischsten, sympathischsten und ehrlichsten Seite gezeigt habe, steht nun als nächster großer Schritt das Zentral-Abitur an, das ich in den Fächern Informationstechnik, Mathematik, Deutsch, Religion und als mündliches Prüfungsfach Computertechnik zu bewältigen habe.

Doch um den Wiederholungstest bei der Polizei noch einmal Revue passieren zu lassen:

Der Tag fing total gut an, weil ich mich richtig ausschlafen konnte. Da ich erst zum Sporttest um 10:30 Uhr in der Polizeibereitschaftsdirektion Böblingen erscheinen musste, hatte ich außerdem noch genug Zeit, ausgiebig zu frühstücken und so richtig wach zu werden. Dabei erinnerte ich mich natürlich auch an den großen Fehler, den ich beim letzten Mal begangen habe: ich hatte zu wenig gegessen, was dazu führte, dass ich beim Sporttest ziemlich schnell an meine Grenzen kam - was sich vor allem in Form von Seitenstechen bemerkbar machte.

Während ich so am Frühstückstisch saß, um mir mein Honigbrot in den Mund zu schieben, prägte ich mir nochmals meinen "Spickzettel" ein, den ich mir in den Tagen zuvor anfertigte, da ich vor dem multimodalen Interview doch etwas Bammel hatte. So machte ich mir eben einfach nochmal Gedanken über meine Stärken und Schwächen und besinnte mich vor allem darauf, weshalb ich diesen Beruf, der ganz anders als alle anderen ist, unbedingt haben will.

Als ich dann pünktlich (eine halbe Stunde vor Beginn des Sporttests) ankam, wollte ich mich nach dem Einfahren in die ehemalige Kaserne, die heute die Bereitschaftspolizeidirektion darstellt, anmelden, wie ich es beim letzten Mal auch tat. Doch ich traf eine sympathische junge Dame an, die es sich vermutlich gerade irgendwo gemütlich machen wollte, um den einfahrenden Verkehr zu beobachten, da sie eine Tasse Kaffee und eine Zeitung in der Hand hielt.
Als ich mich gerade mit meinem Einladebrief ausweisen wollte, fiel mir ein, dass ich an wirklich alles gedacht hatte - bis auf die schwindelerregende Tatsache, dass mein Geldbeutel noch zu Hause lag, in dem unter anderem auch mein Personalausweis aufzufinden ist. Doch die junge Dame leitete mich sowieso weiter und so stand ich dann als nächstes vor der Theke des Service-Centers, die mich an ein Büro weiterleiteten, das nicht besetzt war. Also wieder zurück zum Service-Center, wo ich nun erst mal warten musste, da keiner wusste, wo man mich hinschicken sollte. Letztendlich musste ich mich überhaupt nicht ausweisen und wartete wie beim letzten Mal in dem Warteraum für die Bewerber.
Hätte ich von Anfang an gewusst, dass ich mich nicht unbedingt ausweisen muss, hätte ich auch gleich in den Raum gehen können, da ich ja noch vom letzten Mal wusste, wo er sich befindet.

So konnte ich dann eben nur noch ein paar Minuten vor dem Test zur Ruhe kommen, um mich zu besinnen. Doch als ich in den Warteraum eintrat, saßen dort schon die ersten, die den schriftlichen Test bestanden hatten (also die Bewerber, die zum ersten Mal da waren und nicht, wie ich, zur Wiederholung erschienen). Aus meiner Sicht sahen die alle älter aus, als diejenigen, die ich beim letzten Mal antraf. Wir kamen auf Anhieb miteinander ins Gespräch und so hat man festgestellt, dass wir alle füreinander sind, auch wenn wir ja eigentlich Rivalen sind und jeder um eine Ausbildungsstelle kämpft.

Und dann ging's endlich rüber in die Sporthalle, wo wir alle nach dem Umkleiden erst 12 Minuten zum Aufwärmen Zeit hatten und dann nacheinander zum Koordinationstest antraten. Das war der Part, den ich beim letzten Mal wegen 0,2 s vermasselt habe. Ich hatte jedoch ein gutes Gefühl, da ich die letzten paar Wochen den Parcours nach dem Sportunterricht in der Sporthalle aufbauen und üben konnte, wobei mir meine Sportlehrerin noch einige gute Tips gab, wie ich noch schneller werden konnte. Und so viel mir dann schließlich ein Stein vom Herzen, nachdem mir bekanntgegeben wurde, dass ich mit 14,6 s (von max. 17,0 s) die Hürde von mir genommen habe. Auch alle anderen bestanden diesen Part.

Als nächstes folgte der Schnelligkeitstest, den ich mit 11,6 s bestand (von max. 13,2 s). Und auch hier bestanden alle anderen. Eine allgemeine Heiterkeit war die Folge.

Als es dann jedoch zum Ausdauertest überging, versagte gleich der gesamte erste Durchgang, der sich aus drei Jungs und einem Mädel bildete. So kam auch bei uns, dem zweiten Durchgang (mit mir zwei Jungs und zwei Mädels), so langsam die Versagensangst hervor und wir wurden immer aufgeregter. Doch - welch ein Wunder - wir bestanden alle.

Eine Dreiviertelstunde später war dann das multimodale Interview als nächster Tagesordnungspunkt dran. Erst wurden die anderen drei von drei verschiedenen Beamten/innen abgeholt, bis auch mir ein kräftiger Beamter den Weg zu seinem Büro zeigte. Dort niedergesetzt, durfte ich erst meinen Lebenslauf kurz in 5 Minuten zusammenfassen, dann Fragen zu meiner Zukunft beantworten, meine Stärken aufzeigen und noch persönliche Fragen zu meinem Charakter beantworten, Bsp.: "Wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, die große Konsequenzen auf die weitere Zukunft hat: treffen Sie diese spontan oder mit längerer Bedenkzeit?" --> Klare Antwort von mir: ich denke nach und handle erst dann.

Diese Antwort hielt er mir im Laufe des Gesprächs dann vor, als er das Beispiel brachte, dass, wenn ich mich in einer Situation befinde, in der es um Leben oder Tod meinerseits geht, sprich, wenn ich mit einer Waffe bedroht werde und ich meine auch in der Hand halte, ich nicht erst Zeit hätte, lange darüber nachzudenken, sondern die Entscheidung routinemäßig gefällt werden müsste. Doch für solche Situationen spielt natürlich die eigene Berufserfahrung eine große Rolle - und die werde ich erst noch sammeln.

Als nächstes gab er mir dann einen kleinen Einblick aus seiner Berufserfahrung, in dem er mir auch einige negative Seiten des Polizeiberufs aufzeigte. Dazu gehört z.B., dass ich nicht immer feste Arbeitszeiten genießen kann und auch mal Abstriche in meiner Freizeitplanung machen muss. So kann es auch mal sein, dass ich zwei oder drei Wochenenden nacheinander zusätzliche Schichten einlegen muss und somit keine Zeit für meine Freunde oder meine Familie habe. Dabei würde dann auch schnell ersichtlich, wer meine wahren Freunde seien - alle anderen würden ziemlich schnell den Kontakt zu mir abbrechen.

Ein anderes Beispiel ist die Gefahr, dass es mich psychisch stark mitnehmen könnte, wenn ich die erste ermordete Leiche zu Gesicht bekomme. Außerdem wird von mir verlangt, dass ich schnell selbstständig in meinen Entscheidungen werde und so Verantwortung übernehme.

Ich fand gut, einen weiteren Einblick in den Polizeialltag zu bekommen und kann mich noch an den ersten Satz erinnern, den mir der Beamte zusprach: "Ich will nichts anderes mehr machen, aber würde es nie jemand anderem empfehlen."

Nichts desto trotz steigt meine Sehnsucht mehr und mehr, endlich wissen zu dürfen, dass ich die Ausbildungsstelle habe. Denn zur direkten Einstellung hat es mir nicht gereicht. Ich bekomme etwa in einer Woche Post, in der mir meine Bewertung der Tests mitgeteilt und ein Termin zu meiner ärztlichen Untersuchung mitgeteilt wird.

Das Streben nach Weisheit beginnt mit dem aufrechten Verlangen, etwas zu lernen.
(Die Bibel: Das Buch der Weisheit, 6.17)

Projekt Abnehmen – Woche 47

Mal wieder eine Woche vorbei und anstatt eine Abnahme zu verzeichnen gibt's eine dicke Zunahme zu verzeichnen. Dabei hat es gestern mittag gar nicht so schlecht aus. Damit hätte ich das Gewicht von der Vorwoche halten können. Aber eine Weihnachtsfeier bei der Feuerwehr hinterlässt doch ihre Spuren. :)

Was diese Woche los war: Nicht arg viel. Ein bisschen Stress im Geschäft, weil das doofe System nicht richtig läuft und man den Fehler nicht finden kann. Mein supertolles Programm hat erstmal auch richtig rumgespackt, da manche Felder in der Datenbank aus irgendeinem Grund DB-Null (also leer waren) zurückgeliefert haben. Und ein krasser Logikfehler (prüfe zuerst die Verfügbarkeit anhand bestätigter Termine, wenn diese positiv ist, prüfe erneut die Verfügbarkeit anhand der Wunschtermine. Damit wird in den meisten Fällen die Prüfung nach bestätigten Terminen über den Haufen geworfen) wurde gefunden und korrigiert. Was lernen wir daraus: Nicht immer zu allem ja und Amen sagen, sondern manchmal auch Badisch antworten. Nämlich: "HÄ!"
Ansonsten war nicht viel los. Ich hab mich um neue Geräte gekümmert und den Lieferanten fürs Faxgerät beauftragt mir ein Faxgerät zu besorgen. Er meinte dann: Ja, aber das gleiche Gerät wird auch über die Kopiererschiene verkauft und ist dann viel billiger. Er meldet sich dann nochmal. *haha* Und wie schon geschrieben, habe ich endlich den Handyvertrag bei Vodafone abgeschlossen und das iPhone 4 geholt. Leider brauchen die Kollegen wieder eine Weile um die microSIM zu drucken und zu verschicken.

Gestern abend war es dann wenigstens dann richtig toll. Eine gemütliche Weihnachtsfeier bei der Feuerwehr und um halb eins plötzlich ein Alarm ("Mittelgroßbrand") wegen einem Ölofen. Wir waren dann auch recht zügig am Einsatzort, aber netterweise war der Ölofen gleich vom Besitzer ausgemacht worden. Da war geschwind mal wieder highlife und das 2. und 3. Fahrzeug war dummerweise zuerst besetzt, anstatt das man wie normalerweise üblich das LF besetzt. Gut, aber was willsch machen, wenn's pressiert und so viele Leute umher laufen kann das auch mal vorkommen. Geklappt hat's ja trotzdem. Der harte Kern saß dann noch bis um halb sechs im Keller und hat munter weitergefeiert.
"Hey Aichele, du kriegsch von mir jetzt n Acker und dann meld mer dich bei Bauer sucht Frau an! Der Aichele braucht a Frau." - So ging das noch ne Weile, aber ansonsten war es eine lustige Party. :) Da ich heute morgen kein Kopfweh hatte, hab ich es wohl auch net übertrieben mit dem Trinken.

Und warum bisch du nun wieder so fett, du alte SAU?:
Ganz einfach, weil ich gestern abend etwas z'viel gegessen habe und auch einiges gesoffen. Das erklärt wohl alles. Aber da so eine Weihnachtsfeier ja nicht jede Woche ist und ich sonst meinen Alkoholkonsum auch eher mäßige, passt das schon. Kommt auch mal vor, dass ich wochenlang nichts trink und es dann halt mal wieder krachen lasse (was man auch an der Kloschüssel gemerkt hat, die ich im Übrigen auch wieder sauber verlassen habe! ).
Gestern mittag bin ich dann noch mit meim Bruder schwimmen gewesen (nach langer Zeit mal wieder) und hab ihn doch tatsächlich mit meim fetten Ranzen versägt. Er hat gemeint, dass wir mal 2 KM schwimmen sollten. Als ihm klar wurde, dass das eine ganzen Menge Runden seien, hat er auf 20 Bahnen (ca. 20 Meter pro Bahn) gekürzt. Ich hab das locker geschafft und zum Schluss noch 2 Extrarunden gemacht. Mich hat das ein bisschen gewundert, da mein Bruder eher sportlicher sein müsste als ich (schließlich hat er noch Schulsport und ist auch recht schlank) und er ja später zu den Blauen (Polizei im deutschen Sprachgebrauch) möchte. Später habe ich mich ein bisschen ausgeruht und vom Einser gesprungen und so für mich geschwommen. Dabei bin ich einmal mit dem Bauch auf dem Wasser gelandet, das war eher suboptimal und hat ganz schön gezogen. Aber was einen nicht umbringt, härtet ab.
Nun schwimmen wir wohl in Zukunft wieder öfters.

Das Gewicht sollte nächste Woche also wieder auf dem 107er Niveau liegen.

"Juhu, Hurra, Jippie Yeah - ich habe bestanden!"...

... wie gerne würde man seinem Fahrlehrer nach einer mit höchster Konzentration gefahrenen Prüfungsfahrt diesen Jubel zurufen?
Nun ja, nun mal, ich will euch gar nicht lange auf die Folter spannen: Ich durfte diese Erfahrung machen!
Da hatte ich heute morgen noch so meine Zweifel, als ich voller Sorgen frühzeitiger aufgewacht bin, als ich eigentlich geplant hatte. Tja, und das lag auf keinen Fall daran, dass ich einen so überaus gut getakteten Biorhytmus habe - nein, es lag daran, dass ich jede der 9 Übungen für den Motorrad-Führerschein wieder und wieder in meinen Träumen durchgegangen bin und gehofft habe, dass es heute besser läuft als in den letzten Fahrstunden. Da lief es im Prinzip auch nicht schlecht, nur muss man die Einschränkung anerkennen, dass immer wieder kleine Patzer passiert sind.
Aber da ich ja nen guten Draht zu Gott habe, war die Prüfung halb so schlimm. Natürlich fand ich's etwas aufwühlend, dass mein Fahrlehrer mit dem Tüv-Prüfer nicht zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Ort zur Stelle war. Aber glücklicherweise kam zufällig sein Vater gerade aus dem Haus und schloss mir die Tür zur Fahrschule auf, in der meine Motorradkleidung lag. So konnte ich mich in aller Ruhe umziehen und ging noch x-mal mental alle Übungen durch und betete, um zur Ruhe zu kommen.
Mit einer Viertelstunde Verspätung traf dann auch das lang ersehnte Fahrschulauto ein, aus dem nach Halten des Wagens die gewünschten Insassen ausstiegen und mich begrüßten.
Ab dem Zeitpunkt verlief alles ratz-fatz. Die Übungen waren in windeseile durchgeführt - auch wenn eine wiederholt werden musste - und auch die Fahrt danach war "angenehm" (in soweit eine Prüfungsfahrt eben angenehm sein kann).
Und nachdem ich das letzte Kommando auf dem Tüv-Parkplatz befolgt habe - nämlich das Motorrad abzustellen und zum Auto zu kommen - gratulierte mir der Prüfer, woraufhin ich voller Freude sicherheitshalber nachgefragt habe, ob ich denn wirklich bestanden hätte!? "Ja klar haben Sie bestanden! Wo sollte es denn gelegen haben? Sie haben alles einwandfrei gemacht."
Ach - supi! Ich glaube, ich hätte es nicht verkraftet, wenn ich nochmals 230 Euro für eine Wiederholungsprüfung hinblättern hätte müssen.
An diese Stelle möchte ich mal ein Lob an meinen superkompetenten Fahrlehrer aussprechen, der mir alles richtig verständlich erklärt hat. Und natürlich darf folgendes Lob auch nicht unausgesprochen bleiben: Gepriesen sei der HERR!

Nebeneffekte beim Aufräumen

Also, zu allererst mal ne Klarstellung: ich bin sehr ordentlich, was meine Saubermacherei angeht. Ich kann es einfach nicht gebrauchen, wenn irgendwo alles drunter und drüber aussieht. Nur weiß ich auch, dass Saubermachen alles andere als schnell geht und es nicht leicht ist, sich dafür zu motivieren. Ich mein, innerhalb von ein bis zwei Wochen sammelt sich schon immer viel - und besonders während den Nicht-Ferien-Tagen - bis noch mehr Müll an. Dieser kann in Form von noch nicht sortierten Unterlagen, groben Krümeln, die überall im Zimmer verteilt zu finden sind (besonders auf den krümelanziehenden Teppichen) oder Staubbällchen, wie man sie aus den Westernfilmen kennt, bestehen.
Klar, ich hab nun etwas übertrieben, aber gerade wenn man diese Dinge erkennt und dann seinen Rübel einige Momente rattern lässt, kommt man meist zu der Entscheidung, dass man die Mühe, aufzuräumen bzw. sauber zu machen, noch mal um ein paar Tage verschieben kann.
Wenn dann, wie bei mir, noch zwei große Zwergkaninchen und deren Nachwuchs auch noch im Zimmer sind und ihre Strohhalme ausm Käfig poltern, wenn sie der Meinung sind: "die Staubschicht muss weg, die Staubschicht muss weg [wobei die 'Staubschicht' in dem Fall wirklich ein Synonym für 'Mauer' sein soll, weil sie das Zimmer mit dem unter ihr begrabenen trennt]!", sofern sie sprechen könnten, dann - ja dann wirds echt Zeit.
Tja, und dann gibts eben noch die verschiedenen Arten, sauber zu machen: zum einen kann man einfach nur grob Staubsaugen und sich darüber erstaunen lassen, welche Äußerungen der Staubsauger von sich gibt, wenn man ihn mal über den Teppich fährt ("brrr-flack-brr-tljupp-brr") und dabei denken: "mann, da kommt ja n ganz neues Teppichmuster zum Vorschein!".
Zum anderen kann man (oder muss man) auch mindestens einmal im Jahr die Initiative ergreifen und seinen ganzen Mut zusammennehmen, um sich an das 80 cm hohe und 2,50 lange Ungetüm, dem Lagerhaufen schlechthin, heranzutrauen - nämlich den Schreibtisch.
Da kommt dann so einiges zum Vorschein wie z.B. Aufgabenzettel mit noch nicht erledigten Aufgaben und vor allem abertausende kleine Zettelchen, die einem Mut zusprechen, farbige Muster beinhalten und mich immer wieder erinnern, wie groß unser Gott ist. Tja, und natürlich sammeln sich in einiger Zeit auch viele kleine Dekosachen an, wie Scubidu-Bändchen, für die man damals so viel Geduld investiert hat, Muscheln von einem Nordsee-Urlaub, der auch schon wieder eine ganze Weile zurückliegt, Steinchen, die man irgendwann einmal gesammelt hat, und auch Erinnerungsstücke aus Kindergottesdiensten.
Wenn man sich an das Ungetüm "Schreibtisch" herangetastet hat, müsste eigentlich dann nach einiger Zeit des Aufräumens und in Erinnerungen-verfallens auch der Fall eintreten, festzustellen, dass man nun alles einmal in der Hand hatte, was man sauber machen wollte.
Doch wenn ich dann meinen Kopf um einen Winkel von etwa 135° drehe und mir den Schrank, der dazwischenliegt, wegdenke, sehe ich noch kein Ende meiner Arbeit: dort befindet sich nämlich ein ungeheuerlich großer Haufen alter Schulaufschriebe - von der Grundschule an angesammelt. Dieser Part hat mich am meisten Überwindung gekostet, da ich zum ersten Mal, seitdem der Stapel sich dort angesammelt hat, einen Blick in die mit einer geheimnisvoll verkritzelten Handschrift beschriebenen Hefte werfe. Voller Erstaunen und Schmunzeln folge ich mit voller Aufmerksamkeit gebannt den Inhalten, staune, zu welcher Fantasie ich in Aufsätzen der 3. Klasse in der Lage war und konnte natürlich nicht weiter saubermachen. Es dauerte Stunden, bis ich alle Hefte einmal grob durchschaut hab. Und ich hab auch das Gefühl, wieder ein bisschen im endlos großen Durcheinander meiner Gedanken verlorenes Wissen aufgefrischt zu haben. Oder hättet ihr noch gewusst, dass sich das Hirn angehende Aufgaben in beide Hirnhälften einteilt? Jaaa, so is es nämlich! Die linke Hälfte ist für die rein logischen Dinge zuständig, wie Mathe, Schreiben, Lesen, ..., während die Rechte für kreative Dinge zuständig ist, wie Texte schreiben, Bilder malen, ...
Und nu?
Nu liegt der Stapel - sehr wohl in die Höhe getürmt (aus platzsparenden Gründen) - an einem anderen Platz als vorher. Nämlich an einem, der noch eine Stunde zuvor mit unsinnigen alten Koffern belegt war, die seit der Renovierung meines Zimmers einmal dort gelagert wurden und seitdem nie mehr vom Fleck bewegt wurden. Und das ist schon einige Jahre her! Um annähernd genau zu sagen: etwa 9 Jahre!

Nun ist aber endlich auch wieder der Moment eingetreten, in dem ich mit Recht behaupten kann, während ich mir auf die Schulter klopfe: "Micha, du hast mal wieder super Arbeit erledigt!"