Brandcontainer in Altensteig

Heute hatte ich mal wieder die Gelegenheit mit ein paar Kameraden, die noch nicht so oft im Brandeinsatz dabei waren, im Brandcontainer einen Brandeinsatz als Atemschutztruppp unter relativ realistischen Bedingungen zu üben. Dazu sind wir mit unserem LF 16-2 und dem MTW nach Altensteig gefahren. Nach ein bisschen Theorie ging es dann relativ schnell los zum Brandcontainer Areal.
Dort rüstete sich jeder Kamerad mit einem Atemschutzgerät aus, die Trupps kontrollierten sich gegenseitig und dann ging es zur Rauchgewöhnung zusammen mit dem Ausbilder in den Brandcontainer. Hier wurde dann zu allererst mal der Holzstapel angezündet und man hat sehr schnell gemerkt, wie die Sicht komplett verschwindet. Die Sicht verschwindet dabei tatsächlich auf Null. Man sieht sogar sein Barometer nur noch mit viel Mühe und seinen Truppmann kann man auch nur ertasten.

Aber es hat dann doch relativ gut geklappt. Ich war zusammen mit einem Kameraden der 5te Trupp. Als ersten Auftrag mussten wir rein in den Container und innen das Ventil wieder dran montieren und anschließend noch ein Feuer löschen. Dabei wurde es mir schon ziemlich heiß. Aber wir haben es gut geschafft. Kommentar vom Ausbilder: "War euch eigentlich nicht warm? Ihr hättet ruhig auch mal in den Raum spritzen können und nicht nur das Ventil montieren. Wasser hattet ihr ja schließlich!" - Gut, wieder was gelernt.
Als zweiten Auftrag waren wir Sicherungstrupp (der erstmal nicht gebraucht wurde) und später sollten wir zur Brandbekämpfung vor. Da wir aber schon mit dem Anfangsdruck von nur 130 Bar reingegangen sind und drinnen dann nicht mehr genug Schlauch hatten, war es nur eine Frage der Zeit, bis das Warnsignal bei 50 Bar losging. Da wir keinen Schlauch mehr hatten, musste ich nochmals raus und welchen nachziehen. Kaum war ich dann wieder drin, ging dann das Warnsignal los und wir mussten den Rückzug antreten.

Mir hat der Brandcontainer sehr viel Spaß gemacht und vor allem wieder meine Grenzen aufgezeigt. Ich bin leider nicht mehr so fit, wie ich es vor ein paar Jahren noch war. Aber aus diesem Grund machen wir gerade ja auch regelmäßig unseren Feuerwehrsport und wenn es mir reicht gehe ich auch mit Freunden aus der Gemeinde joggen.

Der Brandcontainer in Altensteig ist aber auf jeden Fall sehr gelungen. Zum einen ist er sehr groß aufgebaut mit vielen Eingängen und damit viele Übungsszenarien. Zum anderen ist er mit richtigem Holz oder anderem Feststoff befeuert und macht einen Riesenrauch. Da sieht man dann doch wirklich nichts mehr und wenn man seinen Truppmann oder Truppführer nicht am Stiefel packt sieht man ihn nie wieder. Zusammenbleiben ist bei sowas aber wirklich notwendig!

Als ich vor einigen Jahren in einem mobilen Brandcontainer in Schömberg drin gewesen bin, wurd es mir zwar auch sehr warm, aber man hat doch noch sehr viel gesehen und dann war es doch relativ langweilig. Ich kann allen Feuerwehrleuten einen Brandcontainer mit Holzbefeuerung nur ans Herzen legen. Es macht sehr viel Spaß und man lernt viel dabei.

Noch ein paar Bilder:

Und ein paar offizielle Bilder von der FW Altensteig

Woche der Feuerwehr Einsätze

Die letzte Woche kann man wohl als Woche der großen Feuerwehreinsätze bezeichnen.
Los ging es am Freitag, den 14. Dezember 2012 mit einem kleinen Kellerbrand in der unteren Mühle in Stammheim. Der Elektroverteiler geriet in Brand und hat dadurch im Kellergeschoss für eine Rauchentwicklung gesorgt.
Ich war diesmal sogar direkt auf dem ersten LF und hab mich als Atemschutztrupp ausgerüstet. Doch wie es halt als zweites Fahrzeug öfters mal so ist: Däumchen drehen, warten und später doch wieder ohne Anlegen des Lungenautomaten ablegen.

Weiter ging es Samstagmorgens am 15. Dezember 2012 als ein Ölunfall gemeldet wurde. Ein Öl-LKW hatte beim Umladen seiner Ware vergessen einen Schlauch richtig zu befestigen und beim Losfahren ein paar Liter verloren und damit Großalarm auf der Nagold ausgelöst. Auch die Calwer Feuerwehr wurde alarmiert. Doch die Wildberger Kameraden haben glücklicherweise mit einer Ölsperre das Öl am Weiterfließen hindern können.
Nachmittags wurde noch einmal für einen Öleinsatz alarmiert. Doch wie schon morgens konnte die Bereitstellung wieder zügig aufgelöst werden.
Ein paar Stunden später wurde dann noch einmal wegen einer Brandmeldeanlage alarmiert. Die LKN in Hirsau hatte mal wieder Alarm ausgelöst. Doch auch diese Brandmeldeanlage war glücklicherweise kein richtiger Alarm.

Abends war dann unsere Jahresabschlussfeier. Diese war anfangs auch recht gut im Gange. Zumindest konnten alle noch mit Sekt anstoßen, doch keine Viertelstunde kam dann wieder der übliche Feuerwehralarm wegen einem Verkehrsunfall. Also rennen mal geschwind 50 Mann vom Danek in Richtung Feuerwehrhaus um dem Unfallopfer zur Hilfe zur eilen. Da hat sich doch auch schnell die Spreu vom Weizen getrennt, als um den kurzen Sprint ging. Ich war eigentlich recht schnell dabei, war aber aufgrund der alten Knobelbecher leider nicht mehr auf dem Auto dabei. Glücklicherweise stellte sich dann auch schnell heraus, dass keine Person im Auto eingeklemmt war. Doch an diesem Abend war es wirklich sehr glatt auf der Straße. Das haben meine Kameraden auch bei der Anfahrt auf den Wimberg auch schnell zu spüren bekommen. Doch glücklicherweise ist dann nichts weiter passiert. Die anschließende Jahresabschlussfeier ging dann trotzdem noch ziemlich lang bis Sonntagmorgen.

Calw-Alburg Brand 2012-12-17Der Sonntag war dann wenigstens endlich mal zur Erholung gut. Doch am Montagabend ging es dann richtig gut zur Sache. Gemeldet wurde ein Wohnhausbrand in Altburg. Also wieder schnell umgezogen und diesmal hat es mir zwar nicht mehr aufs erste LF, aber auf die Drehleiter gereicht. Doch als ich dann ankam, war leider etwas viel Chaos da. Der Maschinist hat mich angewiesen mit Atemschutz auszurüsten. Dumm war eben nur, dass ich der einzige mit Atemschutz auf der Drehleiter war. So stand also mit Wasser in der Maske in der Gegend herum und habe auf weitere Anweisungen gewartet. Nach einer Weile später durfte ich dann wieder das Atemschutzgerät ohne Einsatz ablegen und statt den Schlauch zur Drehleiter nachführen.
Aber immerhin wurde ich vom Fotografen festgehalten. Auf dem Foto bin ich ganz links außen mit drauf und guck gespannt auf das Dach und die arbeitenden Kameraden drauf. Zu späterer Stunde war ich aber auch noch selbst auf der Drehleiter (dann allerdings ohne Atemschutz) und habe noch die restlichen Dachziegel abgedeckt um den Brandherd endgültig auszuschalten.
Dieser Einsatz ist im Nachhinein doch wieder ein bisschen tragisch. Zwar konnten bis zum Eintreffen der Drehleiter alle Personen aus dem Haus geholt werden, doch der Vater der Familie ist bei der Gasverpuffung am Gasofen leider sehr schwer verletzt worden. Die Behandlung der Brandverletzung ist leider auch nicht allzu leicht. Durch den Dachstuhlbrand ist das Haus erst einmal unbewohnbar geworden. Damit die Familie in der kalten Jahreszeit nicht frieren muss, wurde ein kleiner Spendenaufruf für die Familie gestartet. Näheres zum Brand und auch zum Spendenaufruf hier. Es kamen wohl einige Kleiderspenden zusammen und die Familie bzw. die Organisatorin der Aktion sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft. Es kamen sogar noch ein paar Weihnachtsgeschenke für die Kinder zusammen.
Weitere Informationen zum Spendenaufruf gibt es auch hier.

Um 2 Uhr morgens bin ich nach diesem Brand auch endlich nach Hause und ins Bett gekommen. Doch am Dienstagmittag ging es nach dem Mittagessen auch gleich wieder weiter zu einem kleinen Garagenband in Heumaden. Ein kleines Elektromobil ist in Brand geraten und war zum Aufladen des Akkus unter einem Balkon abgestellt worden. Auch diesmal war ich wieder mit dabei. Jedoch erst im TLF (Tanklöschfahrzeug). Als wir ankamen sah man immer noch große Feuerschwaden aus der "Garage". Doch mit genügend Wasser und ordentlichem Druck bekam man auch dieses relativ kleine Feuer schnell unter Kontrolle. Ich durfte mich trotzdem noch als Atemschutztrupp ausrüsten um auf dem Dachboden die Dachverschalung abzubauen und damit den Brandherd zu eleminieren. Nach Entfernen der Dachverschalung wurden die Balken mit der Wärmebildkamera überprüft. Nach relativ kurzer Zeit war dieser Einsatz auch wieder beendet.
Nachdem ich mich die letzten 2 Male immer umsonst mit Atemschutz ausgerüstet habe, konnte ich dieses Mal auch herein und endlich meine Einsatzübung machen.

Die anderen Tage waren dafür nun etwas ruhiger. Am Mittwoch den 19. Dezember 2012 wurden Ostelsheimer Kameraden mit dem Rüstwagen und VRW bei einem Verkehrsunfall unterstützt. Da war ich diesmal aber nicht dabei.

Am Donnerstag und letzten Samstag war dann noch jeweils eine Brandmeldeanlage. Doch wie üblich bei Brandmeldeanlagen war auch diesmal kein weiterer Einsatz erforderlich.
Und nun ist Heiligabend und ich hoffe, dass wir bis zum Neujahr keine weiteren Einsätze haben werden oder wenigstens über die Feiertage ein wenig erholen können.

Quelle des Bildes: nblogs.de

"Sei Dabei" in der Feuerwehr

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=eroptDnQOZA&hd=1[/youtube]
Wenn es brennt ist es selbstverständlich, dass die örtliche Feuerwehr (meist bestehend aus freiwilligen Mitgliedern) schnellstmöglich an den Einsatzort kommt und die Menschen aus dem Gefahrenbereich bringt und das Haus löscht oder die Verletzte Person aus dem PKW befreit. :)
Doch was passiert, wenn plötzlich keine "Freiwilligen" mehr da sind um den Menschen in Not zur Hilfe zu eilen?

Genau deshalb hat die Freiwillige Feuerwehr aus Kelkheim ein kleines aber feines Werbevideo gedreht um die Bevölkerung darüber aufzuklären und zu versuchen mehr Freiwillige in den Aktiven Dienst der örtlichen Feuerwehr zu bringen.
Das Video ist wie ich finde sehr gut gelungen und ich hoffe, dass auch wieder mehr junge Aktive dazu kommen. Zumindest in Calw kommen doch immer mal wieder neue Aktive hinzu. Aber es können nie genug Aktive Feuerwehrkräfte sein.

Informiert euch weiter auf sei-dabei.info

Ich fordere eine allgemeine Feuerwehrabgabe

Jeder sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer zahlt allgemeine Beiträge wie Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung und Rentenversicherung. Dieses Geld geht in einen Topf und wird nach Bedürftigkeit verteilt. Gut, dieses Prinzip hat leider auch seine Macken, wie man an der Rentenversicherung sieht. Es gibt einfach zu viele Rentner und zu wenig junge Einzahler.
Neben diesen Sozialversicherungen gibt es auch noch die allgemeine Lohnsteuer und den unbeliebten Solidaritätszuschläg mit dem verschiedene Projekte in allen möglichen Städten (nicht nur in Ostdeutschland) finanziert werden. Doch was ist eigentlich mit der Feuerwehr? Es gibt in beinahe jeder Ortschaft eine Feuerwehr. Die meisten davon bestehen aus freiwilligen Feuerwehrmännern und zum Teil auch Feuerwehrfrauen. Da sie freiwillig sind, spart die Gemeinde relativ viel Geld ein. Da nur bei Einsätzen, Übungen und Lehrgängen kleine Aufwandsentschädigungen gezahlt werden. Diese Zahlungen sind aber im Vergleich zu einer Berufsfeuerwehr immer noch recht gering. Schließlich besteht eine Berufsfeuerwehr aus Hauptamtlichen, die auch bezahlt werden müssen, wenn gerade mal kein Einsatz erforderlich ist.

Nun braucht aber auch eine Freiwillige Feuerwehr Einsatzfahrzeuge, ein Feuerwehrhaus (für die Fahrzeuge und Übungsmöglichkeiten wie Atemschutzstrecke, Schlauchturm, Spind für die Einsatzklamotten) und allerlei Ersatzteile. Diese Kosten hat nach wie vor die Gemeinde zu tragen und hat damit jährlich mit dem Haushaltsplan zu kämpfen. Schließlich ist es so, dass ein Einsatzfahrzeug locker bis zu 20 Jahre oder auch mal 30 Jahre eingesetzt werden kann. Doch mit steigendem Alter fallen auch immer wieder neue Reparaturen an und die Ersatzteile werden schwer beschaffbar. Irgendwann setzt dann auch der TÜV den Gnadenstoß und es muss ein neues Fahrzeug beschafft werden.
Nun sind Feuerwehrfahrzeuge leider keine Massenware und damit immer Sonderfahrzeuge. Solche Fahrzeuge lassen sich die Hersteller oftmals teuer bezahlen (um hinterher doch nicht fehlerfrei zu sein. Doofe Elektronik!). So kostet eine Drehleiter locker mal 800.000 Euro. Ein Rüstwagen ist verhältnis günstig: Schlappe 450.000 Euro.
Diese Kosten müssen dann neben den vielen anderen finanziellen Verpflichtungen der Gemeinde mal eben aufgebracht werden. Gut, meist gibt es auch noch Zuschüsse vom Bundesland oder auch anderen Institutionen. Doch am Ende bleibt doch immer noch ein großer Teil an der Gemeinde hängen.

Ich möchte mich dafür aussprechen, dass in Deutschland eine allgemeingültige Feuerwehrabgabe eingeführt wird. Schließlich profitiert jeder Bürger in Deutschland früher oder später von der Feuerwehr vor Ort. Sei es in einem brennenden Haus, bei einem Verkehrsunfall oder auch bei Türöffnungen. Dabei entstehen aber immer auch Kosten. Der Betroffene bekommt dafür nie eine Rechnung und hat trotzdem unter anderem der Feuerwehr, dem Rettungsdienst sein Leben zu verdanken. Daher wäre es nur richtig, wenn jeder der auch Steuern zahlt auch eine allgemeine Abgabe für die Feuerwehr und eventuell auch die Rettungsdienste zahlt.
Die Abgabe müsste ja nicht mal hoch sein. Ich würde behaupten, dass 1% vom Bruttolohn keinem ernsthaft Probleme machen würden. Die ganzen Arbeitslosen, Minijobber und sonstige Grenzfälle sollten natürlich davon ausgenommen werden. Wer schon so wenig verdient, dass er auch keine sonstigen Abgaben (Steuer, Sozialversicherung) abdrücken muss, sollte auch keine Feuerwehrabgabe zahlen müssen.

Die Feuerwehrabgabe sollte dann an die lokale Gemeinde oder eben auch Landkreis fließen. Dann können davon notwendige Neuanschaffungen mitfinanziert werden. Vermutlich bleibt dann immer noch ein kleiner Betrag übrig, den die Gemeinde für das neue Feuerwehrauto aufbringen muss. Aber so wird die Gemeinde ein wenig entlastet.
Eine Feuerwehrabgabe gab es ja schon mal. Diese musste allerdings nur von männlichen Bürgern bezahlt werden, die nicht zu einer freiwilligen Feuerwehr gingen. Seit 1995 gibt es diese Gesetze nicht mehr und das ist auch gut so, da dieser Ansatz wieder diskriminierend wäre.

Man kann es natürlich auch wie in Amerika machen: Wenn ein Haus brennt, kommt die Feuerwehr. Wer die Abgabe nicht bezahlt hat, bei dem wird nicht gelöscht. Auch dieser Ansatz gefällt mir so nicht, da unser Motto ist: "Alle für einen, einer für alle!"

So, was haltet ihr von einer Feuerwehrabgabe? Gut oder eher schlecht?