Auf gehts nach Norwegen

Karte-NorwegenNachdem mich mein Bruder dazu überredet hatte mir endlich mal ein Motorrad zu kaufen haben wir nun auch unsere Route geplant.
Innerhalb 13 Tage vom Nordschwarzwald aus über Ulm (Verwandte kurz besuchen), Würzburg, Hamburg (immer schön dort), Kolping in Richtung Frederikshavn zur ersten Fähre in Richtung Oslo. Von Oslo geht es dann weiter in Richtung Norden über Jordet, Engerdal, Roros, Buvika, Trondheim und wieder runter über Sunndalsora, Andalsnes, Dalsnibba. Über die Auerlandsvegen nach Geilo (geiler Name! :) ) über Miland, Treungen nach Kristiansand zur Fähre zurück nach Hirtshals in Dänemark. Dann nach Flensburg (mal unseren Punktestand abfragen ;) ) und über Göttingen / Hannover wieder zurück.
Laut Google Maps sind es wohl so 4573 km und auf den meisten Strecken die Option Autobahn vermeiden aktiviert.

Wir nehmen mal unser Zelt mit und hoffen einfach auf gutes Wetter und sind mal gespannt wie die Landschaft und auch die Leute dort so ticken. So beim Erzählen schwärmen ja viele von Norwegen. Wir packen auf jeden Fall mal die Badehose ein, falls wir ein paar schöne Stellen finden. :)

Besuch in Heidelberg

Nachdem der letzte etwas längere Urlaub Anfang des Jahres war, wurde es nach dem Umzug in der Firma endlich auch mal Zeit um mal wieder Abstand vom Geschäft zu bekommen. Die Zeit habe ich gut genutzt um einen Tag nach meinem Geburtstag zusammen mit monkel den Film "Die Zeit der Kannibalen" im Karlstorkino anzuschauen. Sehr netter und zynischer Film. Spoiler Alert: Es ist sehr schön kurz nach der Insolvenz der Firma als Partner einsteigen zu dürfen. :)
Jo nach dem Kino war dann nicht mehr los. Wieder durch die Nacht geschlendert und bei monkel übernachtet. Am nächsten Morgen musste monkel in eine Vorlesung und ich fuhr dann wieder heim.

Am Donnerstag ging es dann mit Toni und Nessi nochmal nach Heidelberg. Diesmal hab ich dann endlich mal das Schloss gesehen und ein paar interessante Stellen von der Stadt. Zum Beispiel die alte Brücke mit dem Affen und den Liebesschlössern. Es hat schon ein bisschen gewurmt, dass ich mein Lockpickingset nicht dabei hatte. Wäre sicherlich interessant gewesen die Schlösser neu anzuordnen (vorausgesetzt ich hätte überhaupt ein Schloss aufbekommen. :) ).
Nachdem wir auf dem Schloss waren, ging es dann noch auf die Neckarwiese ein bisschen die Sonne genießen und mit Leuten zu reden. Abends haben wir noch das Spiel (Brasilien : Kroatien) angeschaut. Als Troll musste ich natürlich 3:1 für Kroatien tippen. Aber die Brasilianer waren dann doch leicht besser und spätestens nach dem Elfmeter haben sie richtig losgelegt und das Ergebnis (3:1) für sich entschieden.

Freitagmorgen ging es dann leider schon wieder nach Calw zurück, weil ein Mitglied der Gemeinde am Sonntagmorgen verstorben ist. Das ist nicht unbedingt ein schönes Ereignis. Aber als gläubiger Christ haben wir ja die Gewissheit, was nach dem Tod auf uns zu kommt. Nämlich die Herrlichkeit bei Gott zu sein. Und ich meine, dass seine Frau dies als Trost annehmen konnte.

Joa, nach vielen Besuchen in Heidelberg bei monkel hat es mir nun auch endlich mal gereicht für eine kleine Kulturführung aufs Schloss und den Freunden von Toni und Nessi. Es hat eben doch seine Vorteile, wenn man mal tagsüber durch Heidelberg läuft und nicht nur zum Übernachten dort ist. :) Schönes Wetter war ja auch.

Für größere Bilder aufs Bild klicken. :)

Hochzeit im Kosovo war sehr schön

Dieses Jahr hat es endlich mal geklappt. Es hat urlaubsmäßig und finanziell geklappt, dass ich in den Kosovo fliegen konnte und dort die Hochzeit meines besten Freundes Agron miterleben durfte. :)
Joa, was erwartet man vom Kosovo. Eigentlich nicht viel. Bis Ende 2000 war da unten noch Krieg und viele Häuser gab es nicht mehr. Doch wenn heute also 2012 durch die Lande fährt. In meinem Fall also vom Flughafen in Prishtina in Richtung Gjakove, wo das Haus der Familie steht und auch schon eine richtige Stadt ist.
Das Haus war dann allerdings schon wieder etwas außerhalb von Gjakove und war auf einem Neubaugebiet gebaut.

Miredita (Hallo guten Tag)
Was an Kosovo sehr auffällig ist: Das gute und leichte Essen. Es gibt zwar auch überall Pizza (die auch gut schmeckt) und sogar Döner, aber auch gute Sachen wie Börek (Blätterteig mit Hackfleich gefüllt). Immer wenn es zu Hause Essen gab war dies auch sehr leicht gekocht. Viel kleingeschnittenes Gemüse mit beispielsweise Tschuk-Tschuk oder auch mal Fleisch drin. Dazu gab es immer Kastravec (Gurke), Pepperoni und eine nicht gerade milde Paprika. Aber scharf muss sein und mit viel Brot (Weißbrot) geht die Schärfe auch wieder schnell weg. Das war immer sehr lecker.

Was sonst noch erwähenswert ist: Im Rahmen der Hochzeit sind viele Verwandte und Nachbarn und Freunde vorbei gekommen und am Samstag auch gleich mal die Trommler. Es wurde sehr viel getanzt. Aber obwohl ich Ausländer dort war, wurde ich immer sehr herzlich aufgenommen. Eine Gastfreundschaft, die man auch in Deutschland bei vielen Ausländern antrifft und leider nicht immer bei den Deutschen.

Ansonsten war die Hochzeit auch sehr bemerkenswert. Am Abend davor kamen nochmals alle Verwandten zum Haus der Familie meines Freundes und haben dort zusammengesessen und auch viel getanzt. Das ging ziemlich lange. Erst gegen kurz vor Mitternacht gingen dann wieder die letzten Leute. Am Hochzeitstag ging es dann wieder früh los und es kamen wieder zuerst alle zum Haus und haben zur Musik der Trommler getanzt. Dann gab es schon Mittagessen und danach sind alle zum Ort von Agrons Braut gefahren (natürlich ohne Agron!) um die Braut zu holen. Dort angekommen sind wir kurz vorher ausgestiegen und nur die Männer sind hinter den Musikanten (aka den Trommlern und dem Flötenmenschen) in einer Reihe hinterher gelaufen um den Männern der Brautfamilie die Hand zu reichen und dort im Schatten zu verweilen. Im Schatten angekommen haben dann noch 4 Leute aus Agrons Verwandtschaft getanzt und 4 Leute aus der anderen Verwandtschaft getanzt. Zur Abkühlung gabs noch Cola und Wasser und wer wollte eine Zigarette. Und in einem großen Zelt haben die Frauen und die anderen Verwandten der Braut noch den Abschied gefeiert. Da war auch schon ein Sänger dabei mit der Musik die man eben mit dem Kosovo verbindet oder kennt, wenn man albanische Freunde hat. ;)
Dann ging die Reise schon wieder zurück zu Agrons Haus, wo nochmal die Ankunft der Braut gefeiert wurde und sich alle Leute von der Braut mit Reis bewerfen ließen. Kurze Zeit später haben die sich die meisten auch schon wieder auf den Heimweg gemacht und es war nochmal eine kleine Pause dazwischen. Abends ging es dann wieder weiter in einem großen Raum, der extra gemietet wurde und was wurde wohl gemacht: Richtig getanzt.
Ich habe mich die meiste Zeit mit dem Tanzen zurückgehalten, da ich es einfach nicht so gut kann. Aber irgendwann wurde ich eben auch aufgefordert einfach mit zu tanzen. Das war dann letzendlich auch ganz ok. So war der Hochzeitstag auch erst gegen 2Uhr morgens am nächsten Tag zu Ende. Das reicht dann auch irgendwie... ;)

Also wenn ich mal heirate, mach ich das zwar nach deutscher Art und vermutlich auch noch mit kirchlicher Trauung. Aber dann wird auf jeden Fall auch getanzt werden. Ich kanns zwar noch nicht, aber dann lerne ich es eben mit meiner Frau. :) Weil die ganzen langweiligen Sketche und das ewige Herumgesitze nervt doch auf Dauer.

Am letzten Tag (Freitag) war dann das Haus von Agron wieder relativ leer. Da war nur noch Agrons Familie da und somit war auch mal Zeit ein bisschen die Stadt anzuschauen. Und was ich recht bemerkenswert fand, war die Art der Verkabelung. Das soll mal als Beispiel dienen, wie es manchmal noch in der Altstadt von Gjakove aussieht.

Insgesamt war es eine schöne Zeit im Kosovo und ich werde auf jeden Fall nochmals hinfahren und nächstes Mal mir noch ein paar andere Städte zeigen lassen. Das war dieses Jahr einfach nicht drin, da eben die Hochzeit im Vordergrund war. Wobei ich die Hochzeit auch sehr klasse fand. Das Land lohnt sich auf jeden Fall zu besuchen. Wer sich auch ein bisschen auf die Sprache einlässt wird noch einige schöne Flecken entdecken. Denn landschaftlich ist der Kosovo fast wie mit Korsika zu vergleichen, nur etwas weniger Hügel und Kurven. :)

Ditemir (Guten Tag und auf Wiedersehen) und Felemert (Danke) fürs Lesen.
Ich habe vor bis zum nächsten Mal etwas Kosovo-Albanisch zu lernen und habe mir dazu extra ein Buch gekauft. Aber nach einem Blick hinein ist mir doch anders geworden. Die Sprache ist doch sehr schwer...

Schlittenfahren in Pontresina

Nachdem das letzte Jahr zum Ende hin noch ein bisschen stressig war und viele Geschenke und Pakete kamen, war eine Skifreizeit in der Schweiz genau das richtige. Los ging es am 2. Januar in Alzenberg. Dort wurden die Ski und Snowboard in die Dachkisten verteilt, das Essen zwecks Zoll auf die Autos verteilt und los gings.
Nach einer sehr langen Fahrt mit Zwischenstopp beim MacDoof in Konstanz kamen wir endlich an, und es gab zum Abendessen schon einen leckeren Eintopf á la Geißburger Marsch.
Sonntags war dann die Freude groß, endlich konnte man Skifahren und somit auch die Skipässe abholen um gemütlich mit den Skiliften bzw. Gondeln den Berg hochzufahren. Da ich weder boarde noch Ski fahre bin ich an diesem Tag mit den anderen Faulenzern zur Bobmeisterschaft gefahren und bis zum Start hochgelaufen.

Nachmittags bin ich durch Pontresina gelaufen und hab mich ausgeruht. Pontresina ist im Übrigen eine sehr schöne wenn auch klein Stadt, so sind doch einige bedeutend große Hotels vorhanden und steile Abhänge, die fürs Eisklettern optimal sind.

Montags hatten die Läden ja wieder offen, also bin ich nach Pontresina ein paar Postkarten kaufen und im COOP das Sortiment durchschauen. Die Schweizer haben übrigens die beste Vollmilchschocki, aber das weiß ja sowieso jeder. Gelle? Nachmittags gings nach St. Moritz. Was ich persönlich ein wenig langweilig fand. Außer Kaufhäusern und Menschen mit Pelzaccessiores, dicken Autos (sogar ein Rolls Royce hab ich gesehen) und lauter Neureichen gibts nicht viel zu sehen.

Achja ein Hotel, dass ihre Karte nur auf Russisch geschrieben hat, gabs auch. Naja, die Russen sind ja auch die Geldgeber für den Wohlstand in St. Moritz, kann man zumindest bei diesem Hotel annehmen.
Abends gabs dann eine Andacht über David und Bathseba und dem damit verbunden Mord durch die Versetzung von Urija an die (russische) Front. Später kam ja Nehemia und hat David das Gleichnis von dem reichen Bauern der viele Schafe hatte und dem armen Bauern, der ein einziges Schaf hatte, dass er hegte und pflegte. Als der reiche Bauer eines Tages Besuch bekam nahm er einfach das einzige Schaf vom armen Bauer und schlachtete es für seinen Besuch. David wurde darauf sehr erzürnt und wollte diesen Mann hinrichten lassen. Als Nehemia König David sagte, dass Er der Schuldige sei wurde David erstmal sprachlos. Ihm war nämlich auf einmal wieder der Ehebruch mit Bathseba und der Mord an Urija bewusst. Doch zu Nehemias überraschen wurde David dadurch nicht noch wütender, sondern David bekannte seine Schuld und bekam Vergebung.
David hätte den Propheten Nehemia ja auch einfach ins Gefängnis werfen können oder auch umbringen, dann wäre die Sache auch aus der Welt geschafft. Doch weil David erkannte, dass Gott den Ehebruch und auch den Mord gesehen hatte, tat er das einzig Richtige. Er bat um Vergebung und es tat ihm gut.
Dienstag war dann ein Tag zum Schlittenfahren. Wir sind die längste Strecke der Welt runtergefahren: 5KM lang bergab mit Kurven. Das war echt gigantisch und hat Spaß gemacht. Bis.... ja bis auf einmal eine krasse Kurve kam und ich mit dem geliehenen alten Holzschlitten gegen eine Steinmauer gecrasht bin. Mir hats nichts gemacht, aber der Schlitten ist auf der einen Seite komplett auseinander gekracht. Als ich dann endlich unten war hab ich dann an der Kasse dann doch noch einen ausgeliehen und bin mit diesem dann immer runtergefahren. Der geliehene Schlitten ging auch besser ab. Der Preis für den Spaß ist eigentlich auch ok: ca. 45 Franken für Zugfahrt von Pontresina nach Preda bzw. Bergün und wieder zurück und Tageskarte für den Skilift nach oben. Der geliehene Schlitten ging auch mit 10 Franken. Abends gabs dann noch ein paar Gedanken zum gleichen Thema wie am Abend zuvor (David und Bathseba).
Mittwochs wollte ich dann eigentlich nichts mehr machen, aber weil zwei Mädels was machen wollten, bin ich eben nochmal Schlitten gefahren. Die beiden sind mit einem Schlitten zusammen gefahren. Ich mit einem einzelnen, was auch besser war: Gewichtsverteilung und Geschwindigkeit und fehlende Bremskünste. Das war nämlich zwar nur eine 3,5 km lange Strecke, doch mit noch krasseren Kurven und steilen Abhängen. Im Sommer fährt man da anscheinend einen Pass hoch, was sicher auch reizvoll ist. Da hat es mich öfters rausgehauen, doch wer keine blauen Flecke riskiert hat manchmal auch keinen Spaß. Die beiden Mädels (Debby und Thea) haben sogar einmal gesungen "Lieber Gott sei gnädig" als die Kurve kam, doch geholfen hat es leider nicht viel.

Naja, nachdem wir ein paar Mal gefahren sind sind wir auf den Philosophenweg (der oben auf dem Berg war) gewandert und haben unter anderem Einsteinszitat gelesen und zu guter Letzt auf einer Holzbank, die einfach in den Schnee gestellt war rumgeflackt. Danach gings noch ein paar Mal abwärts, danach hab ich eine Pause gemacht und hab die beiden Mädels mal alleine fahren lassen. Als die beiden unten waren, wollte ich auch nochmal fahren, doch das hätt ich lieber bleiben lassen. Denn beim runterfahren tat mir alles weh durch die vielen Schlaglöcher, die allgemeine glatte Bahn und das eine Schlagloch auf einer Brücke. Dort kam leider mein Fuß ungeschickt unter den fahrenden Schlitten, so dass der nachher saumäßig wehtat. Doch ein Mann gibt niemals auf, also weiterfahren und niemand was sagen! Waren ein paar blaue Flecke und weiter nichts.
Abends gabs dann wieder lecker Essen und eine Andacht über Gehorsam und das Milgram Experiment. Man glaubt gar nicht, dass 85% deutsche Probanden bei diesem Experiment die 450 Volt Marke gedrückt hätten. Sind wir so abgestumpft, oder war das doch ein Fake.
Die beiden anderen Tage hab ich dann ruhig angehen lassen. Außer ein paar Einkäufe (tragen helfen) und ein bisschen lesen und bloggen hab ich nichts mehr gemacht.

Im Endeffekt war es eine richtig geile Zeit mit neuen Impulsen für meinen Glauben und viiiel Spaß. Das wir WLAN hatten war ganz nett, aber ohne wäre auch ok gewesen.
Ich stell gerade eine Bilder CD zusammen, wenn ich dann alle hab poste ich noch ein paar hier. :)

Achja bei der Rückfahrt ist das Auto, in dem ich mitgefahren bin öfters mal auf der Autobahn ausgegangen. Zuerst haben wir rumgerätselt was es sein könnte, doch als der Fahrer mal auf die Idee kam den Tankdeckel aufzumachen um diesen zu entlüften ging es wieder. Das haben wir eben noch 2, 3 Mal gemacht und dann waren wir auch endlich daheim.
Beim Peter ist wegen der Eiseskälte leider der Automatikschalthebel abgekracht so musste er die ganze Zeit vorwärts fahren, was an und für sich nicht schlimm war. Nach Hause gekommen sind alle wieder.