Eine Bekannte hatte mich die letzten Jahre immer wieder auf Motorradfreizeiten vom SRS hingewiesen. Letztes Jahr wäre ich sogar fast mitgegangen. Aber dann kam Corina vorbei und hat die Welt durcheinander gebracht. Nun hab ich vor Kurzem aber nochmal davon gehört, dass der SRS dieses Jahr 50 Jahre lang besteht. Deshalb gab es verschiedenen Dankestouren. Interessant ist, dass Sportler ruft Sportler (SRS) damals vom Motocrossfahrer Helmfried Rieker gegründet wurde. Heute ist der SRS in allen möglichen Sportarten aktiv und fördert dort die Sportler. Aber angefangen hat schon alles mit dem Motorradfahren.
Die Tour fand nun letzten Sonntag 22.08.2021 in Hohenstein statt. Es war sehr interessant, weil am Freitag und Samstag immer noch Regen angesagt war. Aber am Sonntagmorgen schau ich raus und es ist noch trocken. Klar es hat vereinzelt an verschiedenen Stellen geregnet gehabt. Aber während der ganzen Tour sind wir trocken geblieben. Und die Tour war sensationell. Als Einwohner der Nordschwarzwalds ist man doch eher selten auf der Alb unterwegs. Aber schaut euch einfach die Tour an. Es war ein bisschen Offroad dabei (Stellen mit ausgewiesenem Rollsplit), aber hey das ging auch. Ich bin da halt echt noch der Schisser vor dem Herrn, aber ich hab es auch geschafft ohne irgendwelche Stürze. Wir waren am Start 11 Moppeds. Fast alles GS, aber auch noch eine Ducati Scrambler, eine Versys und meine Tiger.
Was mir echt neu war, dass sie immer die Sicherheitslinie gefahren sind. Also immer ziemlich weit rechts und quasi immer sehr nah an äußeren Linie. Als normaler Motorradfahrer bist Du es ja anders gewohnt. In Rechtskurven liegen die Räder auf Höhe auf der Mittellinie. In Linkskurven sollten die Räder an der Außenlinie sein. Aber weil man in der Fahrschule oft gelernt hat, dass außen auch viel Dreck liegt fährt man dann eher oft in der Mitte der Fahrbahn und ist dank Schräglage sehr oft mit dem Kopf im Gegenverkehr. Daher ist die Sicherheitslinie nicht verkehrt. Als ich dass dann mal gehört habe und den Rand beobachtet habe fand ich auch, dass extrem wenig Dreck am Rand lag. Das mag im Herbst oder Winter und Frühling anders sein. Aber im Sommer wenn es keinen Schnee gibt ist der Rand eben doch oft frei. Und die Blickführung ist auch sehr wichtig. Da wo man hinschaut fährt man auch hin. Das war mir schon immer bewusst. Deshalb schau ich eigentlich immer auf den Kurvenausgang. Jetzt haben sie aber auch noch gemeint: Orientier dich am besten immer an der äußeren Linie. Dann fährst Du automatisch immer dort und damit auch an eventuellem Dreck vorbei. Alles in allem. Jo das stimmt halt wirklich, so kann man die Kurven gut meistern und kann am Kurvenausgang wieder schnell Gas geben. Aber an und für sich: Nächstes Jahr werde ich defintiv so ein Sicherheitstraining machen. Vielleicht lerne ich dann meine Tiger nochmal besser kennen. Denn an und für sich kann ich schon fahren, aber mit der alten Bandit bin ich gefühlt schneller unterwegs. Mit der Tiger ist irgendwie durch den damaligen Sturz immer noch eine kleine Blockade drin. Die ist mittlerweile immer kleiner geworden, weil nun der Reifen auch wieder deutlich besser ist nachdem ich doch mal den empfohlenen Druck gefunden habe und die 2,5 bar / 2,9 bar statt die im Handbuch üblichen 2,2 bar / 2,7 bar Luftdruck in den Reifen habe. Und tatsächlich, der Reifen läuft wieder viel besser. Ironischerweise war schon am Anfang vom Händler die 2,5 bar / 2,9 bar drin. Aber weil ich mit dem alten Reifen zum Schluss sehr gehadert habe, war irgendwie die Umgewöhnung zu krass. Dann wurde es mit 2,2 / 2,7 besser. Aber jetzt ist es mit 2,5 / 2,9 auch wieder deutlich besser. Ist halt alles Gewöhnungssache.
Achso: Die Dankestour fand in Hohenstein statt. Zum Start gab es mal eine kleine Andacht. Das Fahren war soweit recht normal, es wurde eben nochmal auf die Sicherheitslinie hingewiesen und dann in 2 Gruppen (schnelle und gemütliche) eingeteilt. Da irgendwie alle in die gemütliche wollten, bin ich eben noch mit jemand in die schnelle gegangen und es war relativ gut machbar. Vor mir war ein Honda XADV Roller (750ccm), der immer mal wieder langsamer wurde. So hatte ich immer Zeit gemütlich hinterher zu fahren. Hinter mir war der Sohn vom Vordermann und der ist mir oft am Arsch geklebt. Aber da war ja gesagt hatten, wir fahren immer in der gleichen Reihenfolge war das OK.
Es war einfach eine schöne Gegend, kaum was los und einfach mal was anderes. Wie gesagt hat es auf der ganzen Tour nicht geregnet. Nur bei der Heimfahrt hat es mich auf Höhe von Tübingen leider mal etwas erwischt. Aber als ich dann wieder fast daheim war kam noch die Sonne heraus. Es war durch und durch ein sehr schöner Tag.
Und ich überlege ob ich nächstes Jahr nicht auch mal so eine Motorradfreizeit mitmache. Es macht definitiv Spaß und man lernt einiges dabei und man lernt auch wieder neue und nette Menschen kennen. Durch den christlichen Glauben hat man auch eine gemeinsame Grundlage. Ist dann auch nicht selbstverständlich, aber führt den Blick wieder nach oben zwecks Dankbarkeit für die Schönheit der Gegend, dem Spaß am Fahren und den supergeilen Kurven, die noch vor einem liegen. Das ist aber eine Einstellung, die man sowieso immer haben kann. "Freude am Fahren" oder "For the ride" wie die Engländer sagen.
Tag: 24. August 2021
Daily Music #555
Jinjer hatte ich schon mal vorgestellt. Die Frau hat eine überraschende Stimme. Sie trifft die sauberen Töne recht gut und schreit trotzdem. Ist sicher nicht einfach.
JINJER - Perennial (Live at Wacken Open Air 2019)