Street Triple 765 RS gefahren

Vor ein paar Wochen war ich mal wieder in der Werkstatt und hab mir nun doch noch ein Topcase dran montieren lassen. Das wird für die große Reise nach Irland einfach praktischer sein um mehr Gepäck verstauen zu können und auch mal nen Helm reintun zu können. Aber da ich ja dann auch gewartet habe und es nicht so groß geregnet hat, bin ich auch mal wieder die Street Triple 765 RS gefahren. Die macht von unten bis oben richtig Spaß. Ich kann nicht sagen, wie schnell sie in der Spitze fährt, aber bis 130 km/h ist se wirklich wunderbar. Nur die fehlende Windschutzscheibe merkt man dann doch deutlich. ;) Als Zweit oder Drittmotorrad für kleinere Runden im Schwarzwald oder so würde sie sicher viel Spaß machen. Mal schauen, was die Zukunft bringt.

Selbstwahrnehmung und Außenwahrnehmung

Das Leben ist manchmal nicht so geradlinig, wie man es sich manchmal wünscht. Immer wieder kommen Hindernisse und Steine, die man überwinden muss, damit es weitergeht. Wenn ich da so an das letzte dreiviertel Jahr zurückdenke, wird es spannend. Nach außen hin immer irgendwie alles in Ordnung. Paar lustige Bilder im Status gepostet, paar bissige Kommentare von sich gegeben und bei vielen Feuerwehr Einsätzen dabei gewesen. Doch kaum war ich dann wieder daheim oder auf dem Weg zur Arbeit war immer so oft das Grübeln im Vordergrund. Irgendwie Antriebslosigkeit wenn es um die Planung vom Sommerurlaub geht. Immer viel zugesagt und sich beschäftigt gehalten. So war ich wenigstens unter Leuten und nicht alleine daheim.
Meine Devise ist: Leg dich niemals mit dem Motorrad im Landkreis Calw hin. Dann kommen nur wieder Kameraden, die dich kennen und das sollte man vermeiden. Die eigenen Leute zu bergen ist immer schlimmer als jemanden, den man nicht kennt. Dann einfach weiter weg, wo dich erstmal niemand kennt.
Das Spannende ist einfach, dass ich seither auch mal öfter ohne große Schutzkleidung unterwegs war. Aber irgendwie ist trotzdem nichts passiert. Getreu dem Motto: "Wenn Gott will, dass ich weiterlebe, dann passiert nichts. Und wenn nicht, dann ist es mir auch recht."
Das andere ist: Wenn mal wieder ein Feuerwehralarm ist und ich vor Ort im Einsatz bin, funktioniere ich ganz normal. Keine schlimmen Gedanken, alles normal wie man es eben regelmäßig übt. Auch wenn mal ab und zu nicht so tolle Einsätze dabei waren, hat es funktioniert. Nicht zuletzt weil dieses Jahr gut angefangen hat. Im Februar durfte ich im ersten Lehrgang "Maschinist für Hubrettungsfahrzeuge" mitmachen und dabei enorm viel lernen. Und in den darauf folgenden Monaten auch ein paar Mal das Gelernte zum Einsatz bringen. Und dann letzten Samstag das LAZ in Bronze ablegen. Alles schöne Dinge.
Gut im Hintergrund mit der Einführung von unserer neuen Feuerwehr Software gibt es eher viel Kopfzerbrechen, da es oftmals nicht gescheit funktioniert und dann wieder großes Gemecker da ist. Egal, muss man eben durch und versuchen mit dem Hersteller zu sprechen. Von außen betrachtet würde ich sagen: "Dann wechsel halt wieder den Job, hat doch die letzten Male auch gut funktioniert." Ich denk aber eher nicht, dass es am Job liegt, sondern an meiner Verfassung. Die trag ich nämlich immer mit mir mit. Und wenn ich dann wieder den Job wechsel, war der Anfang immer gut, aber irgendwann kam wieder der Punkt, wo es einfach zu viel war.
Mal ganz rational gesprochen. Das Material eines Menschen ist nicht arg viel wert. Gerade mal um die 10 Euro wenn man die chemischen Bestandteile als Grundlage hernimmt. Also gar nicht mal soviel. Klar man kann Organhandel betreiben, aber dann hat man selbst von seinem Leben eigentlich auch nicht mehr viel davon. Von dem her ist das Leben nüchtern betrachtet nicht viel wert. Auch so Dinge wie Hilfsbereitschaft, Mitanpacken, ab und zu nen lausigen Spruch von sich geben ist nichts Besonderes. Das macht jeder andere auch. Auch Wissen, dass man sich über die Jahre angeeignet hat, kann jeder andere auch. Am Ende ist dann einfach jeder Mensch ersetzbar. Der eine kann es vielleicht besser, der andere weniger. Aber am Ende kann jeder Mensch alles irgendwie erlernen, wenn man ihn dahin bewegt. Von dem her, was für einen Unterschied würde es machen, wenn ich mal doch nicht mehr da wäre? Natürlich hab ich in den letzten Jahren auch einige Beerdigungen miterlebt von Menschen, die mir doch auch sehr am Herzen lagen. Meine Großeltern zum Beispiel. Ein Freund, der auch Feuerwehrmann war. Ein paar Motorradfahrer. Das macht es nicht leichter und es waren dann auch immer einige Leute auf der Beerdigung.

Und dann kommt eben doch mal wieder der Alltag. Vielen Leuten fällt nichts auf. Man macht einfach so weiter. "Gehts dir gut?" - "Jo und selbst?" - "Jo auch." Dann wieder den Blick auf die Arbeit und gut ist. Anderen kann man dann doch nichts vormachen und sie sehen es einem an, dass es einem wohl nicht ganz so gut geht. Von dem her: Was für einen Unterschied würde es machen, wenn ich plötzlich nicht mehr leben würde. Meine Eltern und Brüder würden vermutlich traurig sein. Ein paar enge Freunde vielleicht auch. Aber der Rest? Ich meine, jeder ist ersetzbar. Jeder kann Humor lernen und witzige Status Bilder posten. Und irgendwie ist es auch erschreckend einfach sich nach außen hin zu verstellen und sich trotzdem innerlich aufzureiben. Schau mer mal, wohin das alles noch führt.

//Update vom 20.7.2024:
Kaum schreibt man mal wieder über so ein Thema, kommt Samstagnacht gleich wieder ein Alarm mit einer Person, die von einem Gerüst springen möchte. Ist alles gut gegangen. Die Person wurde am Ende gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Es war schon kurzzeitig spannend, weil man ja nicht weiß ob die Person dann wirklich springt. Aber ist dann alles gut gegangen.

Michelin Road 6 auf der Tiger 1200 Desert

Nachdem ich nun einige Jahre immer den Conti Road Attack 2 und danach immer den Conti Raod Attack 3 bzw. Trail Attack 3 auf der Bandit und nun auf der Tiger 1200 gefahren bin, war es auch mal wieder Zeit für einen Wechsel. Viele Leute haben den Michelin Road 6 drauf und schwärmen davon. Besonders im Regen soll der richtig genial sein.
Vor 2 Wochen hat mein Bruder mir den Reifen draufmachen lassen und ich dachte noch, dass ich den noch einfahren sollte, bevor Ende Oktober die Saison für mich endet. Also hab ich mal am 21. Oktober noch spontan Flo gefragt, ob er mit mir fahren will. Eigentlich war es nicht so lang geplant. Wir sind um 14 Uhr los und so auf 18/19 Uhr war wieder geplant zurück zu sein. Naja, es war dann doch eher nach 20 Uhr und echt schon dunkel. Und dann hatte ich vor der Fahrt noch angekündigt, mal etwas langsamer zu fahren. ;) Aber dieser Reifen ist einfach soooo geil. Selbst beim Einfahren gibt der Reifen sofort ein gutes Gefühl und rutscht nicht. Die Straßen im Schwarzwald sind ja nun wirklich nicht oft richtig gut. Besonders die Rote Lache ist berüchtigt oder die Erzgrube hinten raus auf die B294 nach Baiersbronn. Mein Fahrwerk war nur knapp unter Sportlich eingestellt, also relativ hart.
Vielleicht war ich meine Maschine auch einfach schon mehr gewohnt als Flo, aber diesmal bin ich einfach doch öfter voraus weggefahren und Flo hatte besonders in den schlechten Straßen mehr zu kämpfen als die letzten Male. Aber man wartet ja aufeinander und lässt den Abstand nicht ewig abreisen. Aber auch wenn ich die Strecken natürlich schon mal irgendwann gefahren bin. Der Ruhestein ist immer noch recht spannend und auch leicht herausfordernd. Aber insgesamt war der Reifen einfach top und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Kilometer damit. Der gibt so ein gutes Gefühl.
Der Conti Trail Attack 3 hat tatsächlich bei hohen Außentemperaturen auch immer mal wieder leicht angefangen zu schmieren. Da bin ich mit dem Road 6 Reifen mal gespannt, wie sich dieser Reifen verhält. Aber besonders auch auf die Regen Eigenschaften. Denn ab und zu soll ja auch mal Regen vorkommen und besonders bei längeren Touren ist das sicher auch ein Thema.

Mein Reifen ist schon leicht eingefahren und hat scheinbar auch schon 38 Grad Schräglage rechts erfahren, aber ein bisschen Werbefläche ist noch vorhanden. Falls also jemand Werbung buchen will, meldet sich einfach. ;) Ich übernehme aber keine Garantie, dass man diese dann auch dauerhaft bis zum Lebensende des Reifens lesen können wird.

Am Ende war das mit dem Langsamfahren dann doch eine Lüge. Aber wir hatten wieder unseren Spaß beim Fahren und das war einfach genial. ;) Nach den letzten Ausfahrten mit Thomas dem S1000RR Fahrer war Flo wieder eine schöne langsame Alternative. Wobei wir ja trotzdem nicht so langsam sind, nur eben auch mal etwas langsamer.

Wie sind eure Erfahrungen mit Motorradreifen?

Schöne Schwarzwaldtour am Brückentag (Tag der deutschen Einheit)

Diesen Montag bin ich dann spontan mal wieder runter in den Südschwarzwald gefahren. Ein Mitfahrer war dabei, eigentlich war noch ein anderen Supersportler eingeplant, aber der hatte dann doch keine Zeit. Bin mal wieder an meinen Limits gefahren. Denn aus irgendwelchen Gründen hab ich es nun schon zum zweiten Mal geschafft an der Strecke zwischen Altensteig und Erzgrube in einer Kurve ziemlich nah am Rand zu bremsen und recht lange auf der Bremse zu bleiben. Es ist glücklicherweise kein Sturz passiert, aber es war wieder ein Schockmoment, da ich das mittlerweile eigentlich nicht mehr mache und einfach fahre und manchmal auch Bremsen durch Schräglage ausgleiche. Egal, es war trotzdem sehr schön. Sind an den Brandenkopf gefahren und haben den Turm begutachtet. An den Hinteren Höfen wollten wir eigentlich kurz was essen, aber da Montag war hatten die zu.
Sind dann einfach weiter gefahren und haben am Landwassereck in Elzach / Oberprechtal Wildgulasch gegessen. Das war durchaus schmackhaft. Jedoch war entweder an diesem Tag besonders viel los oder die Kellnerin war mit der Masse an Gästen schlicht überfordert. Es hat einfach recht lange gedauert, bis wir was zu trinken und zu essen bekommen haben. Da es am Ende aber gut geschmeckt hat, war dies verzeihbar.
Nach dieser Tour ist mein Hinterreifen nach knapp 7000 km auch wieder runter. Leider ist an den Außenkanten noch recht viel Profil drauf. Da ich im Frühjahr bei der Baden-Württemberg Tour, später die Tschechien Tour und dann die Pfalztour meist nicht so schnell gefahren bin und damit auch weniger Schräglage, ist er wohl eher mittig abgefahren. Ein bisschen enttäuschend. Aber bei diesen Touren hatten auch immer eine Mitfahrerin dabei, die recht langsam fährt und sich auch kaum was sagen lässt. Naja, am Ende hab ich trotzdem hin und wieder Schräglagen von 36 Grad erreicht. Also scheint er schon auf Kante gefahren worden zu sein.
Als nächster Reifen mach ich aber nun den Michelin Road 6 drauf. Der Conti Trail Attack 3 ist zwar ein guter Reifen, aber bei Regen hab ich trotzdem nicht so das Vertrauen in den Reifen. Der Road 6 soll hier nochmal besser sein. Wobei ich das Regenfahren beim letzten Sicherheitstraining auch gut gelernt habe. Man kann auch zügig durch den Regen fahren, wenn man die Straße liest und ihr vertraut.
Die Aussicht oben auf dem Berg vom Gasthof war übrigens richtig schön: