Unfall bei Kentheim

Lange Zeit sind keine nennenswerten Einsätze mehr gewesen. Doch die letzten Tage hatten es in sich. Am Donnerstag sind innerhalb kurzer Zeit 3 Unfälle in Calw passiert (Stuttgarter Str. / Linde / Bauknecht-Kreuzung). Feuerwehrtechnisch gesehen war es alles ruhig. Außer für die Ölspuren kam glaub ich kein Alarm heraus.
Heute morgen dagegen sah es ganz anders aus. Ich war noch bei Freunden Film gucken, dann daheim noch ein bisschen was angeguckt. Dann tut urplötzlich der Piepser einen Mordsschrei so gegen 1:21 Uhr. Normalerweise wollte ich endlich mal wieder ausschlafen. Doch scheiße wars, es war keine Brandmeldeanlage, sondern was ernstes.
Ein Auto war wohl ein bisschen zu schnell unterwegs und ist in der Nagold gelandet. Die Leute waren dann dementsprechend auch lange Zeit unter Wasser und einer wirds wohl nicht mehr überleben.
Ich war mal wieder nur für die Nacharbeiten dabei, weil ich anfangs gar nicht auf den Piepser reagiert habe... Aber alles hat dann doch länger gedauert als geplant.
Und jetzt ist endlich wieder alles vorbei.

GUTE NACHT

Digitalfunk für BOS

Manche Dinge werden lange geplant und sind dann bei Einführung wieder lange technisch veraltet. Eines davon ist zum Beispiel der Digitalfunk für die BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). Diese Funksystem, dass laut Aussagen von Feuerwehrkameraden schon seit Mitte der 90er Jahre geplant ist, soll nun endlich Mitte diesen Jahres in Stuttgart eingeführt werden. Gestern hatten wir dazu extra eine Informationsveranstaltung, darüber wie es denn funktionieren soll.

Die Vorteile überwiegen erstmal in klarer Linie:
- bessere Sprachqualität (da kein Rauschen mehr zustande kommt)
- Gruppenbildung (nicht wie bisher ein Kanal für den ganzen Landkreis, sondern die Möglichkeit bei Bedarf den Funkverkehr auf die eigene Einheit zu beschränken)
- Abhörsicherheit (man braucht eine SIM-Karte, welche vom BSI ausgestellt ist)
- Möglichkeit zur Datenübertragung und Internetverbindung (sofern freigeschaltet und die Gegenseite es auch unterstützt)
- Theoretisch könnte man mit einem BOS-Fahrzeug durch ganz Deutschland fahren und würde immer den aktuellen Funkverkehr mithören können (Roaming).
- wenn keine Funkverbindung mit dem Relais zustande kommt, kann die Verbindung über ein Nachbarfunkgerät (welches eine Funkverbindung hat) realisiert werden.
- Man braucht nur noch eine Verbindung (alle BOS Einheiten teilen sich einen Kanal: Die Gespräche werden in Pakete verteilt und zeitversetzt gesendet (im Prinzip ISDN))

Nachteile sind aber momentan:
- Speziell in der Datenübertragung ist die Bandbreite viel zu niedrig! (laut diesem Bericht soll die Bandbreite bei lächerlichen 3KB/s. Gestern meinte aber einer schon, dass die Bandbreite bei 9,6KB/s --> das hört sich doch stark nach erstem Modem via an.) Selbst für VoIP würde diese Bandbreite nicht ausreichen um vernünftig zu quatschen. Laut dem oben genannten Bericht ist diese Bandbreit aber auch nur dann vorhanden, wenn KEIN anderer (Grüne (Polizei), Rote (Feuerwehr), Weiße (Rettungsdienst) und Blaue (THW)) quatscht und die Witterungsverhältnisse gut sind.
- Die Verbindung kann nur bis zu einer bestimmten Entfernung hergestellt werden, danach kommt keine Verbindung mehr zustande. Besonders heikel ist das bei einem Brandeinsatz in einem betonierten Haus. Ein Angriffstrupp ist also drin, der Rückweg ist versperrt und der Trupp will einen MAYDAY Ruf absetzen. Dumm nur, wenn dann die Funkverbindung nicht tut und im Brand zwei Feuerwehrangehörige sterben. Dann haben wir wieder Tübingen vor Augen, nur dass dann diesmal nicht unbedingt menschliches Versagen im Vordergrund steht, sondern die Technik der Auslöser war.
Auch wenn bei Analogfunk oft ein Rauschen herrscht, weil eben die Entfernung weit weg ist, trotz einem Rauschen kann man oft noch Signale empfangen. Im Beispiel mit dem Brandeinsatz könnte auf jeden Fall der Gruppenführer noch den Rettungstrupp reinschicken und versuchen die beiden zu retten.
Es muss nicht vorkommen, dass der Digitalfunk sowas auslösen kann, aber in Holland sind leider auch schon zwei Personen an den Folgen dieses Beispiels gestorben.
- Man braucht viel mehr Sendemasten und dazu wieder neue Plätze. An und für sich kein Problem: Nur wird es dabei wieder zu Protesten kommen, da ja keiner diese "gefährlichen" Funkwellen neben seinem Haus haben will. Meiner Meinung nach sind die Digitalfunkmasten eher noch das kleinere Übel. Die UMTS und WLAN-Netze strahlen doch viel mehr und häufig vielleicht auch stärker (gibt ja in CT' immer mal wieder Erweiterungsanleitungen).

Wenn man mal von diesen Nachteilen absieht ist Digitalfunk sicher eine feine Sache: Schließlich muss man die Gruppenbildung nicht mehr zwingend den Betriebskanal mit dem ganzen Landkreis teilen. Bisher haben wir ja nur 4 Kanäle für das gesamte Bundesgebiet. Sprich die Kanäle werden immer wieder wiederholt bei der Gebietsaufteilung. Trotzdem hört man guten Witterungsverhältnissen die Gespräche der Nachbarn mit und die dann auch unsere. Man muss sich also mit mehreren Leuten arangieren, dass man funken kann. Mit der Gruppenbildung werden die einzelnen Regionalbereich auch funktechnisch beschränkt. Statt vielleicht 100 Funkteilnehmer sind dann nur noch 25 Funkteilnehmer im Einsatz, so wird es übersichtlicher. Das ist aber meiner Meinung nach auch der einzigste Vorteil. Fakt ist: Digitalfunk wird kommen, spätestens Mitte/Ende 2011. Bis dahin kann man ja mal schauen, welche Kinderkrankheiten noch alle ausgebessert werden müssen.

Weitere Information hier: www.digifunk.info

Leistungsabzeichen Gold

Jetzt gehts los mit dem Leisungsabzeichen Gold. Diesmal muss neben dem Löscheinsatz in einer Garage und der Technischen Hilfeleistung auch ein Fragebogen mit 30 Fragen beantwortet werden. Die Schwierigkeit liegt mal wieder an der Zeit.
Die Atemschutzgeräteträger müssen nach spätestens 120 Sekunden ausgerüstet werden. Das an sich wäre ja ok, aber dann bleiben noch maximal 80 Sekunden, bis die blaue Klappe umgefallen sein soll. Das heißt, der Verteiler muss gesetzt sein, und das erste Rohr muss Wasser haben, damit die blaue Klappe fallen kann.
Die Technische Hilfeleistung ist im Prinzip kein Problem, ist doch das komplett gleiche wie letztes Jahr. Nur dass diesmal weniger Fehlerpunkt erlaubt sind. Für beide Übungen dürfen maximal 480 Sekunden gebraucht werden.

Der Fragebogen hat ja 30 Fragen, aber die Fragen sind schon vorgegeben und die Lösungen aus Multiple-Choice Antworten vorgegeben mit der Schwierigkeit, dass ab und zu mehrere Lösungen richtig sind. Darauf kann man sich aber gut vorbereiten und man hat ja schließlich 45 Minuten. Daher wird es daran sicher nicht scheitern. Außerdem gibt es ja auch hier wieder eine Seite mit den Fragen zum Üben.

Da wir diesmal dann sowieso erst ab Mitte März anfangen und wir hoffentlich immer eine Gruppe sind, wird es wohl auch effektiver sein.