Über Geld spricht man nicht! Zumindest hat man in Deutschland diesen Eindruck. Außerdem verbieten auch einige Arbeitsverträge explizit, dass man über den Inhalt mit anderen spricht. Deshalb erwähne ich hier auch nicht was ich so verdiene. Sagen wir es so: Es reicht gut zum Leben und für manchen Luxus wie beispielsweise Motorrad fahren und mal kleinere bis größere Ausflüge damit zu machen.
Ich hatte im ersten Halbjahr ein paar Bewerbungsgespräche. Besonders die Gespräche im öffentlichen Dienst waren spannend. Schließlich ist hier von vornherein festgelegt welche Entgeltgruppe angewendet wird. Da ich mich ausschließlich für IT Stellen im Adminbereich beworben hatte, stand immer EG 10 dran. Je nach Berufserfahrung wird man auch immer schon in die entsprechenden Stufen eingruppiert.
Kommen wir aber nun zu der ersten Stelle: Am Ende des Gesprächs kamen wir auch auf die Entgeltgruppen zu sprechen. Das wäre so EG 10 zwischen Stufe 3 und 4 gewesen. Das wäre mal nicht schlecht gewesen.
Bei der nächsten Stelle wäre dann schon eher EG 10 Stufe 2 oder 3 gewesen. Schon etwas weniger.
Bei der dritten Stelle meinte der Personaler einfach mal konkret gleich Entgeltgruppe 9a Stufe 3. Auf meine Frage warum es nun plötzlich eine so niedrige Eingruppierung sei kam folgendes: "Sie haben ja gar nicht studiert und für die höheren Entgeltstufen ist immer ein Studiumsabschluss notwendig." Auf die Frage, warum andere Arbeitgeber im öffentlichen Dienst das anders sehen würden kam keine Antwort mehr.
Formal hat der Personaler mit der EG 9a Recht. Für EG 10 braucht man einen Hochschulabschluss. Trotzdem ist es spannend zu sehen. Kaum einer mit mehreren Jahren Berufserfahrung und Studiumsabschluss würde sich dann für so eine Stelle bewerben. Und der Unterschied zwischen EG 9a Stufe 3 und EG 10 Stufe 4 sind halt immerhin knapp 1000 Euro. Es geht auch weiterhin noch die ganz normalen Sozialversicherungen und Steuern weg. Das heißt man ist dabei noch nicht mal Beamter. Das ist wirklich spannend, da dies auch ein bisschen aufzeigt, wie dringend die einzelnen Arbeitgeber gute Informatiker brauchen und welche einfach strikt nach den bürokratischen Vorgaben vorgehen.
Das man im öffentlichen Dienst nicht reich wird ist bekannt. Aber dass die Eingruppierungen bei vergleichbaren Stellen (immer typischer Adminjob) so krass auseinander weichen hat mich dann doch etwas überrascht.
Einfach mal so als Erfahrungswerte in den Raum gestellt.