Wechsel von domainfactory zu webgo24

Seit ca. 2007 bin ich bei domainfactory treuer Kunde gewesen. Für einen fairen Zehner gab es von Anfang an immer recht gute Leistungen fürs Geld. Der Support war immer super. Zumindest war dies am Anfang noch so, als sie recht unabhängig waren. Irgendwann wurden sie übernommen und es gab es schon erste Qualitätsunterschiede. Nun sind sie vor ein paar Jahren dann auch noch von GoDaddy übernommen worden und damit war es wirklich nicht mehr so gut. Es gab zwar selten Ausfälle oder wenn nur kurzfristig. Gut Anfang 2019 als ich bei einem neuen Arbeitgeber angefangen habe, war ausgerechnet bei Domainfactory die Exchange Infrastruktur fast 2 Wochen lang gestört. Aber gut, da steckt man nicht drin. Die Ursache war am Ende echt witzig. Sie hätten die öffentlichen Ordner nicht aktivieren dürfen. :) PHP Versionen wurden auch lang genug supportet und neue Versionen gab es auch früh genug. Ja sogar ein SSH Zugang gab es um sogar mal kleinere "occ" Befehle für Nextcloud ausführen zu können. Aber sowas wie Let's Encrypt gibt es bis heute nicht. Gut, es gab mit der Zeit zumindest 1 kostenfreies SSL Zertifikat. Wer aber wie ich ziemlich viele Webdienste betreibt, möchte eigentlich jede Subdomain mit einem SSL Zertifikat ausstatten. Die echten kosten aber eine Menge Geld. Genau deshalb wurde ja Let's Encrypt eingeführt. Eine Zertifikatsstelle, welche die grundsätzlichen Zertifikate kostenfrei zur Verfügung stellt. Somit hat man zwar keinen grünen Haken in der Adressleiste, aber immerhin eine kostenfreie Verschlüsselung. Damit ist das Internet deutlich sicherer geworden.

Da ich nun auch vor dem Problem stand, dass ich eine weitere Domain für mein Nebengewerbe benötige, stand mal wieder ein Providerwechsel an. Ich hatte schon letztes Jahr mal mit dem Gedanken gespielt zu manitu.de zu wechseln. Aber irgendwie hat mich dieser nicht so richtig überzeugt. Die Mail Anbindung war irgendwie zu langsam bzw. der Wechsel zu schwierig. Im November hab ich es dann bei netcup.de probiert. Hier war die Mailanbindung noch langsamer. So hab ich mal bei Webhosterwissen geschaut und bin auf webgo gestoßen. Für nen fairen 10er im Monat gibt es 100 GB Speicher und sogar 6 Domains inklusive. Außerdem kann man den Apachen deutlich besser konfigurieren. Beispielsweise die PHP Memory Grenze von 256 MB auf 512 MB erhöhen oder HSTS Strict einstellen. Und es gibt Let's Encrypt. Die Konfiguration der Zertifikate war mitunter nervig, weil es oftmals Fehlermeldungen gab. Aber mit etwas Probieren hat es dann doch wieder gut geklappt.

Heute hab ich dann den halben Tag genutzt um meine Domain tobis-bu.de umzuziehen. Da hängt immerhin eine Mailadresse dran und auch noch meine Nextcloud und dieser Blog. Am Ende war es aber tatsächlich eher nur eine Zeitfrage. Einfach per FTP alle Daten auf den lokalen Rechner herunterladen. Nebenbei die Domain bei webgo schon voreinrichten (ohne AUTH Code) und die Subdomains einrichten. Noch ein E-Mail Postfach einrichten und in Thunderbird einrichten. Nun Ordner für Ordner manuell aus dem alten Postfach ins neue Postfach verschieben und schon ist es fertig.
Danach noch die Datenbanken ziehen und neu einrichten. Nachdem die Daten wieder per FTP an die richtigen Orte geschoben sind, müssen nur noch die Config Dateien mit den neuen Datenbank Zugangsdaten eingerichtet werden.
Wenn dann alles vorbereitet ist (Subdomains, Daten, Datenbanken und die E-Mails) kam der große Schritt. Die Domain endgültig von domainfactory zu webgo mithilfe des Auth Codes umziehen. Und das ging dann tatsächlich auch recht schnell.
Danach hab ich noch die SSL Zertifikate mit Let's Encrypt erstellt und konnte dann relativ schnell und überraschenderweise problemlos wieder auf meine Nextcloud bzw. meinen Blog zugreifen. Das war wirklich genial.

Der Support ist soweit auch fit. Ich bin gespannt, wie es weiterläuft. Aber wenn es so bleibt, bin ich da sicher gerne langjähriger Kunde.