Zur Zeit geht es richtig rund. Innerhalb der letzten 2 Monate (ab Mitte September) 5 Microsoft Schulungen gehabt. 3 Kurse davon allein um das Active Directory (Benutzerverwaltung, DNS, Zertifikate, Rechteverwaltung, ...) ausführlichst zu behandeln. Dann vor 3 Wochen noch ein Kurs um die Grundkenntnisse im Netzwerkbereich zu legen (DNS, DHCP, Sicherheit, Firewall, ...) und nun diese Woche noch den abschließenden Kurs um quasi die Einrichtung zu planen. Alles in allem war dies immer eine spannende Geschichte für mich. Ich habe viele neue Bereich entdeckt und auch neue Möglichkeiten entdeckt. Doch wie es halt bei so vielen Kursen eben ist: Man lernt so grob die Grundzüge, aber wenn man es anwenden will, muss man doch wieder nachschlagen. Manches ist einfach nur für größere Firmen (ab 1000 Rechnern aufwärts) gedacht. Manches braucht man einfach momentan noch nicht. Doch es ist nicht schlecht, wenn man es mal gehört hat. Dann weiß man, dass es so eine Lösung gibt und im Zweifelsfall ist das erneute Einlesen wieder schnell getan. Schließlich kennt man ungefähr das Thema und weiß wonach man suchen muss.
Jetzt kommt noch ein Netzwerkkurs (Planen und Konfigurieren) im Dezember, dann ist das Windows 2008 R2 Server Thema kurstechnisch erstmal abgehakt. Da bin ich doch auch froh, denn irgendwann wird es doch auch viel. Pro Kurs (3 oder auch 5 Tage) hab ich meistens nämlich doch auch noch so 10 bis 20 Seiten mitgeschrieben und je mehr Notizen es werden, desto schwieriger wird es dann hinterher einen Überblick zu bewahren.
Die Kurse sind das eine: Hier werden relativ praxisnah die Themen erklärt und durch den Trainer erfährt man auch Tipps und Tricks, die so nicht direkt immer im Buch stehen. Die Bücher von Microsoft sind im Übrigen ein bisschen bescheiden. Sie erklären zwar das Thema, aber oft entdeckt man Widersprüche. Beispielsweise heißt es einmal, dass für jeden Zweck eine eigene GPO erstellt werden soll. In den Übungen wird dann doch wieder die Funktion in die Default Domain Policy eingebaut. Gut, deshalb hab ich ja noch meine eigenen Notizen. Und durch die verschiedenen Kurse ist auch immer ein bisschen Redundanz vorhanden, wo das vorher gelernte Wissen nochmal vertieft wird oder kurz wiederholt.
Doch das richtig doofe sind dann die Prüfungsfragen: Da werden manchmal Szenarien geschildert, die man in der Praxis selten so machen würde. Und vor allem werden dort dann wieder Techniken verlangt, die man in den Kursen kaum angesprochen hat. Wenn man im Active Directory einen neuen Benutzer anlegt, macht man das sehr wohl über die grafische Oberfläche, weil es eben bequem ist und funktioniert. In den Fragen muss man dann doch wieder die Kommandozeile mit dsadd.exe bemühen. Für große Firmen eine schöne Möglichkeit, da man damit das Anlegen skripten kann. Aber für die Praxis: Warum kompliziert (Kommandozeile), wenn es auch einfach (grafisch) geht? Na gut, für die Prüfung heißt das dann wohl: Hinhocken und wirklich mal alle Fragen durchgehen und genau anschauen um den Sinn dahinter zu kapieren.
Was in den Kursen etwas schade ist: Es werden keine Prüfungsfragen behandelt. Schön wäre zum Beispiel, wenn nach jedem Kapitel mal ein paar Beispielfragen gezeigt und diskutiert werden.
Die Microsoft Schulungen sind das eine: Die machen Spaß, ich lerne viel neues und kann es auch in naher Zukunft im Geschäft anwenden. Doch nebenher mache ich ja noch die Schule: Da zeigt sich dieses Jahr, dass ich mit wenig lernen nicht mehr weiter komme. Beispielsweise war es in BWL neulich eine 4,4 (Thema AG und KG). Mathe hätte ich diese Woche auch noch schreiben sollen, aber da ich Dienstag und Mittwoch gesundheitlich angeschlagen war, habe ich die Matheklausur mal nach hinten verschoben. Irgendwie ist Arbeit und Schule noch recht gut zu handhaben, aber dann noch gleichzeitig Schulung und abends noch Schule und dazu auch noch eine Klassenarbeit wird einfach stressig und hart. Man ist eigentlich schon nach den Schulungen abends immer fertig, weil so viel Stoff war. Doch die nächste Schulung im Dezember wird entspannter. Da stehen soweit ich weiß keine Klassenarbeiten mehr an.
Nun hat es gestern geheißen, dass die Prüfung fürs Bodenseepatent statt am 21. November 2011 am 16. Januar 2012 stattfindet. Wäre mir auch recht gewesen, da hätte ich eben noch etwas Zeit zum Lernen gehabt. Doch wie es eben so ist, habe ich genau ab diesem Tag schon wieder die erste Schulung (Windows 7) und da kann ich schlecht absagen. Nun darf ich die Prüfung eben doch noch am 21. November machen. Die 319 offiziellen Fragen mit richtigen Antworten habe ich ja vorliegen und die Zeit bis zu diesem Montag muss ich mir einfach nehmen. So quasi 32 Fragen pro Tag durchlesen: Müsste ja zu schaffen sein. Heute war noch Theorie. Sprich es ist eigentlich machbar...
Eigentlich wusste ich ja schon von Anfang an, dass der Herbst recht stressig wird, aber irgendwie hatte ich die Schule dann doch etwas unterschätzt. Na gut, wenn ich die Noten noch halten kann ist ja nichts schief gelaufen. Die Microsoft Schulung bringt mir momentan eh mehr (anwendbares Wissen und als Bonus noch Zertifikate, wenn ich die Prüfungen gut vorbereitet bestehe).
Wer das liest, kann aber trotzdem gerne mal an mich denken und vielleicht auch dafür beten, dass es gut klappt. Vor Prüfungen hat man eben doch noch etwas Angst. Aber schlimmer wäre es, wenn keine Angst mehr ist. Dann geht's meistens in die Hose.