Da ich ja in meinem Nebengewerbe auch Beratung im Office 365 Bereich mache kam ich ja auch mal an OneDrive vorbei. Eine Kundin hat einen Mac und diesen schon sehr lange. Da ihr damals beim Einrichten gesagt wurde, dass Sie kein Backup braucht hat sie mich mal gefragt was man machen könnte. Wenn man Office 365 eh schon nutzt ist OneDrive ja dabei. So fand ich die Idee mal die Daten dort auch reinzuspeichern keine schlechte Idee. So sind die Daten im schlimmsten Fall, wenn der Mac abraucht immer noch in der Cloud. Außerdem auch von anderen Geräten erreichbar.
Ja also dann war die Idee folgende: Wir schon die lokale Ordner Struktur in die Cloud. Das ging eigentlich auch wunderbar. Bis ich nach 2 Monaten mal einen Anruf bekam, dass ein Ordner fehlt. Jetzt muss man dazu wissen, dass es grundlegende Unterschiede auf den Dateisystemen gibt. In der Windows Welt waren schon immer folgende Zeichen im Datei und Ordnernamen nicht erlaubt:
"*: < >? / \ |
Und was hat meine liebe Kundin gemacht. Manche Ordner einfach wie folgt benannt "Kunde 1 \ Kunde 2" (also natürlich anders, aber das \ war im Ordnernamen enthalten). Auf dem Mac ist das kein Problem. Unter Linux soweit auch nicht, aber sobald man versucht diesen Ordner ins OneDrive zu verschieben gibt es Probleme. Er wird schlicht und einfach nicht synchronisiert und wenn einem das nicht auffällt kann dies fatale Folgen haben. Wir hatten während dem Synchronisierung 1 Monat später nämlich mal ein Problem, dass es für den Mac eine neue Clientversion gab. Diese Version hat dann standardmäßig gar nicht mehr alle Dateien lokal vorgehalten, sondern nur noch online. Einfach um Speicherplatz zu sparen. Das hatte dann zur Folge, dass aus welchen Gründen auch immer einfach die Hälfte lokal gefehlt hat aber online verfügbar war. Also hab ich die Synchronisierung nochmals neu eingerichtet und alles aus der Cloud geladen. Dabei ist der einen bestimmte Ordner aufgrund der vielen Unterordner nicht aufgefallen. Gut es ist nochmal gut gegangen. Wir haben den Original Ordner schon in den Papierkorb gesetzt, weil wir gemeinsam meinten dass wir den nicht mehr brauchen. Das war eh schon eine doofe Idee an sich. Ich hatte den alten Ordner nämlich bewusst noch mit ARCHIVDATUM benannt und wollte diesen ursprünglich auch lokal dort lassen. Aber irgendwie meinten wir dann, dass man ja mal "nicht mehr benötigte" Ordner aufräumen könne. Am Ende haben wir den Ordner dann doch noch lokal abgelegt. So kann die Kundin noch hier reinschauen, falls Sie einen alten Ordner oder Datei vermisst. Die Cloud funktioniert nun aber auch gut. Die Versionierung von bestimmten Dateien hat ja auch was für sich. Nur das mit den bestimmten Zeichen wird einem erstmal gar nicht bewusst wenn man nicht regelmäßig in die Fehlermeldungen von OneDrive reinschaut.
Unter Linux gehen solche Dinge ja. Zum Beispiel habe ich mir neulich ein paar Heise Artikel als PDF ausgedruckt um sie später noch lesen zu können. Ubuntu macht dazu einfach die Titelzeile vom Browser als Dateinamen. Und es gab auch sonst keine Probleme. Nur als ich dann später mal diesen Ordner unter Windows synchronisieren wollte, staunte ich nicht schlecht. Diese Dokumente waren einfach nicht da. Im Protokoll stand dann: Dateinamen enthält nicht unterstützte Zeichen. Ja es ist einfach immer wieder lustig zu sehen, dass Windows auch im Jahre 2022 noch bestimmte Zeichen nicht zulässt, während andere Betriebssysteme das schon immer konnten oder zumindest schon sehr lange.