Die Hinfahrt war schon recht schön. Besonders der Ort Ewigkeit ist mir bei Leutkirch ins Auge gesprungen und musste fotografiert werden. Hierzu Bilder von der Hinfahrt.

Na gut, es hat dann funktioniert. Das war besonders für den zweiten Tag wichtig, denn das war die Tour mit den meisten Pässen und vor allem genialsten Kurven. Außerdem war es da noch recht trocken und kaum Regen auf den Straßen. Der dritte und vierte Tag war dein leider sehr regnerisch. Die Pässe waren aber sensationell. Besonders der Mangehn Pass ist ein Pass der traumhaft ist. Eher waldig und mit Kühen auf der Straße. Manchmal daher auch etwas anspruchsvoll zu fahren. Aber an dem Tag war echt nichts los... Kaum Autos an diesem Pass. Man hätte noch anhalten können und wandern, aber dafür war die Zeit zu knapp, wollte auch wieder heim.
Das waren dann leider auch schon die zwei einzigsten schönen Tage. Ab Donnerstag wurde es leider regnerisch. Aber ich fahr ja Motorrad, da kann man sich mit einer Regenkombi aushelfen. Also am Donnerstag gegen 10 Uhr dann doch noch los mit Regenkombi. Bis 16 Uhr hat es dann immer wieder geregnet. Besonders imposant war an diesem Tag die Fahrt hoch zu Jaufenpass. Vor mir waren 3 neuere Porsche, die nicht langsam fuhren. Bei dem Wetter war an Überholen nicht zu denken. Außerdem war es sehr kurvig und sie waren wie gesagt kein Hinderniss. Oben angekommen hab ich dann eine Pause gemacht und mich einem Stück Apfelstrudel und nem Cappuccino wieder gestärkt. Die Abfahrt war dann wirklich sehr abenteuerlich, da ich keine 10 Meter weit gesehen habe. Aber einfach langsam gefahren, auf dem Navi konnte ich ungefähr erahnen, wann die nächste Kurve kommen muss und in der Kurve ging es dann auch gut. Einfach vorsichtig gefahren und gut war es. Ein paar Höhenmeter weiter unten war es dann auch schon wieder besser und man konnte wieder die herrliche Aussicht genießen. Ansonsten war es eine relativ ruhigere Tour, nicht mehr so viele Pässe wie am ersten Tag, aber aufgrund des Wetters auch gut so. Pässe will man bei Regen nicht zwingend fahren. Leider war die Tour mit einem Stück durch Bozen durch und leider hab ich da auch die Rushhour erwischt. Weshalb ich an einer Stelle 5 Minuten lang stand. Aber dann hab ich mal die Navi Funktion genutzt und eine alternativ gesucht. Ging dann auch gut und nach Bozen kam dann wieder ein Stück mit vielen übersichtlichen Kurven, ähnlich wie die Erzgrube. Leider auch einige Kurven, die ich mal leicht verschätzt habe wie in der Erzgrube, die eine 70er und die eine 90er-Kurve. Aber es war nichts los, so ist nichts passiert. Nach der langen Steherei war dies aber nochmal ein schöner Abschluss mit schnellen Kurven bis zur Unterkunft. Und ab 16 Uhr ist der Himmel wieder deutlich aufgeklart. Einfach herrlich.
Und dann kam schon der Freitag, wo ich wieder heim musste. Ich hatte mir zwei Routen rausgesucht. Einmal kurvig oder einmal über den Fernpass. Ich hatte zuerst die kurvige Route eingestellt, da ich doch nochmal das Timmelsjoch fahren wollte. Alle haben gesagt, dass der Pass richtig Spaß macht und es ist wirklich so. Die italienische Seite hochzufahren ist ein Genuss und dort hab ich auch extra nochmal angehalten, um das Gebirge zu fotografieren. Es ist einfach herrlich. Die österreichische Seite ist dann eher langweilig. Gute Straßen, keine Stellen, die gerade geflickt werden.

Aber nach dem Timmelsjoch hab ich dann doch nochmal die Route geändert und bin über den Fernpass gefahren. Das war sehr sinnvoll und als Motorradfahrer kann sich da ja schön durchschlängeln. Die meisten Autofahrer machen da auch schon Platz und haben Verständnis. Da war die Fahrerei direkt in Bozen eher abenteuerlich. Die Autos haben einfach mal kurz ohne zu blinken die Spur gewechselt und relativ dicht gefahren. Aber ist auch alles gut gegangen. War nur froh, als ich wieder raus war. Zum Schluss dann noch ein bisschen Autobahn über die A7 nach in Richtung Ulm und dann aber übers Allgäu heim und über die Alb. Als Abschluss dann noch einen Doppelregenbogen im Spiegel gesehen. Extra nochmal angehalten und verbotenerweise auf dem Radweg geparkt, um das zu fotografieren. Aber war ja eh nichts los.
Es war ein langer Tag dann, aber auch schön.

Alles in allem bin ich an den 4 Tagen mal schlappe 1738 km gefahren. Hab ich dann auch gemerkt, da der Boppes doch recht schnell weh tut. Ich muss da vielleicht mal bei Gelegenheit mein Sattel aufpolstern lassen.
Es war auch etwas schade, dass alles alleine zu fahren. Aber ich war ja auf den Straßen nie alleine. Auf der Hinfahrt bin ich ja das erste Mal das Timmelsjoch gefahren und oben als ich auf der italienischen Seite wieder losfahr war plötzlich eine GS und eine Multistrada hinter mir. Als hab ich mal etwas Stoff gegeben und bin ziemlich viele Kurven und Kehren runtergefahren. Erst als ich dann hinter 4 Autos war, haben se mich dann doch noch überholt. So war mir aber nicht langweilig und ich hatte Spaß dabei. Natürlich hab ich so aber recht wenig von der Landschaft mitbekommen. Aber das konnte ich ja dann bei der Rückfahrt genießen. Außerdem konnte ich einfach mal Tempo fahren. Mal zügiger, mal etwas langsamer. Mal Leute überholen, mal einfach hinterherfahren. Es war wunderbar ... Ja zu zweit oder mit ner kleinen Gruppe macht es auch Spaß, aber so war es auch ganz gut.
Ich bin froh, dass ich es so spontan noch was gefunden und gebucht habe. Es war zwar nicht ganz günstig, aber immer noch im Rahmen und so hatte ich morgens immer ein gutes Frühstück und abends auch was Gutes zu essen. Und im Speisesaal waren von den Deutschen her Österreicher und Ossis. War wunderbar und lustig. Die anderen sind wandern gegangen, ich hab halt Kilometer gerissen. Aber wer die Gegend mag, dem kann ich die Villa Luise empfehlen. Saubere Zimmer, freundliches Personal und eine sehr aufmerksame Bedienung, die immer auch für einen Scherz aufgelegt ist. Man merkt, dass sie gerne Gäste empfangen und Freude daran haben.