Ein Job geht zu Ende, ein neuer beginnt

Nachdem nun schon in einem Kommentar gefordert wird, dass ich wieder mehr schreiben soll, gibt es also wieder mehr zum Lesen.

Das Leben ist spannend und mit der Zeit verändert sich alles. Man wird älter, einige werden sesshaft, heiraten und bekommen Kinder. Ich bin nun zwar auch älter geworden, aber immer noch Single, kinderlos und somit relativ frei. Wie ich zu meinem neuen Job, der ab Oktober anfangen wird, gekommen bin steht ja hier.
Die letzten Wochen waren relativ intensiv. So war am ersten September Wochenende noch ein Release Wechsel von unserem ERP System. Da hatte es mir schon leicht davor gekraust. Im Nachhinein war es aber insgesamt recht gut vorbereitet und getestet. So ziemlich alles was wir getestet hatten und am Ende auch akribisch dokumentiert und an den Dienstleister mitgeteilt haben, ging dann recht gut los. Mein Kollege hatte dann von Sonntag auf Montag eine Nachtschicht eingelegt um die ersten Kollegen in Asien supportmäßig abzudecken. Es gab tatsächlich etwas Kleineres was nicht ging. Aber da wir das im Testsystem schon mal gesehen hatten, war es kein Beinbruch. Insgesamt war die Woche nach dem Releasewechsel kurz etwas mühsam, aber die Anfragen der Töchterfirmen bezüglich Problemen hielt sich echt in Grenzen und die neuen Probleme wurden auch immer recht kurzfristig wieder gelöst. Am Ende hat mir diese Zeit wieder am meisten Spaß gemacht. :) Es war zwar auch kurzfristig stressig, aber ich war auch wieder gut gefordert und konnte viele Probleme auch recht einfach lösen. Manches wussten wir während der Testphase schlicht und ergreifend nicht, da es Bereiche sind, die wir nicht nutzen und die Töchter vor vielen Jahren mal eingeführt haben. Das war aber auch kein Problem, da wir die Probleme wie gesagt recht schnell lösen konnten. :)

Im alten Job wurde uns ab Ende November 2020 wieder Home Office verordnet. Für Mitte September gab es dann wieder die Anweisung, dass wir wieder mindestens ein Tag in der Woche ins Büro kommen sollten. Am Anfang fand ich das eher nervig. Wieder aufstehen ins Auto hocken und im Büro die gleiche Arbeit machen, die ich die ganze Zeit auch daheim gemacht habe. Vor allem das Hören von Musik nebenher war so ohne Weiteres nicht mehr möglich. Aber ich hab die Zeit im Büro auch wieder genossen. Endlich wieder Kollegen zu sehen und ab und an auch mal eine Runde reden. So etwas ist daheim wirklich sehr schwierig. Oder man telefoniert explizit mit den Kollegen. Aber auch Infos die einfach so mal gesagt werden bekommt man daheim nicht mit. Deshalb war ich dann manchmal doch etwas überrascht als eine Neuigkeit gab. Ich finde daher mittlerweile Home Office ganz nett, aber schätze auch wieder das Büro. Manchmal ist es einfach besser im gleichen Büro zu sitzen. Da geht der Informationsfluss einfacher. Außerdem war die Arbeitsatmosphäre auch wieder anders. Irgendwie mehr Konzentration. Natürlich auch recht nervig, wenn man mit 5 Leuten im Büro hockt und 3 davon telefonieren. Aber ansonsten auch einfach recht gut.

Letzte Woche war nun dann wirklich meine letzte Woche. Von Dienstag bis Donnerstag war ich nochmal im Büro. Für Dienstagabend hab ich mich nochmal mit einem Kollegen aus der Produktion zum Moppedfahren verabredet. Wir haben in den letzten 2 Wochen doch immer mal wieder und teilweise auch recht intensiv miteinander zusammengearbeitet. Diese Feierabendrunde war wirklich gut und hat Spaß gemacht. Aber auch recht eindrücklich: "Schade, dass Du gehst. Aber wenn es Dir im neuen Job doch nicht gefallen sollte kommst halt wieder zurück."
Am nächsten Tag kamen dann auch noch der kaufmännische Geschäftsführer und der Geschäftsführer im Büro vorbei und haben sich auch nochmal persönlich von mir verabschiedet. Auch wieder: "Schade, dass Sie gehen! Aber sie wissen ja: Wenn es im neuen Job doch nichts werden soll, kommen se halt wieder zurück!"
Mittwochabends habe ich dann noch zu einer Runde im Biergarten eingeladen. Viele sind meiner Einladung gefolgt und es war eine schöne Runde. Auch eine Kollegin, die Ende Januar in den Mutterschutz gegangen ist kam zu unserer Runde dazu. Ich glaube alle haben die Runde wieder genossen um auch die anderen Kollegen wieder zu treffen und nicht nur wegen dem Freibier oder Freigetränk von mir. Aber auch hier war es wieder sehr eindrücklich: "Schade Tobi, dass Du gehst. Es war eine schöne Zeit mit Dir. Aber jetzt schaust es Dir halt mal im neuen Job an und so nach 2, 3 Monaten wenn es dort doch doof ist, kommst halt wieder zurück. :)"
Der Donnerstag war dann mein letzter Arbeitstag im Büro. Der war auch nochmal etwas spannend. Einfach noch letzte Dinge abgeben und von ein paar anderen Kollegen verabschieden. Auch hier war es halt immer einstimmig: "Schade, dass Du gehst! Aber Du weißt ja, wenn es im neuen Job nichts wird, den Weg kennst Du ja und die Türen stehen für Dich offen."

Ich finde, dass zeigt am Ende auch nochmal ein besonderes Lob. Die Kollegen waren wohl mit meiner Arbeit im allgemeinen zufrieden und schätzen mich wohl auch als Kollegen. Von einem Kollegen hab ich zum Abschied auch noch ein Päckle Mehl bekommen. Sogar ein hochwertiges 550er. Normal verwende ich eher Standard 405er. Die Waffeln haben soweit auch geschmeckt.

Zu den Waffeln noch eine lustige Anekdote. Am Mittwoch als die Geschäftsführer dann noch durch unser Büro liefen haben sie noch meine Waffeln entdeckt. Also erstmal die Packung mitgenommen um auch der Sekräterin was zu geben. Der Geschäftsführer dann zu den Kollegen: "Gell, wenn es das nächste Mal wieder so leckere Waffeln gibt, bitte Bescheid geben. Die waren echt lecker!"
Achja. Da ist man jahrelang im gleichen Stock, aber auf die Idee mal Waffeln ins Büro der Geschäftsführer zu bringen kam bisher niemand. Na gut, dann wären ja auch weniger für die Kollegen da gewesen. Wobei meine Mengen schon immer ein paar Tage reichen. Achso übrigens hier noch die Rezepte dazu.

Und nun hab ich seit gestern endlich frei und vermisse schon leicht die Kollegen. Aber andererseits freu ich mich auf die kleine Auszeit bis Ende September. Ab 1. Oktober geht es dann schon wieder im neuen Job los. Das heißt am 30. September muss ich noch ein paar Waffeln backen. Rein jobmäßig war die Entscheidung im alten Job aufzuhören richtig (Die Stelle ist zu stark mit externen und teilweise nervigen Dienstleistern verwachsen), aber dass mir am Ende die Kollegen doch recht nah ans Herz gewachsen sind hab ich dann doch unterschätzt.

Jetzt bin ich mal auf die neue Stelle gespannt. Bisher machen die Kollegen einen netten Eindruck auf mich. Mal schauen wie es sich im Alltag heraus stellt und wie nervig die Pendlerei am Ende doch wieder werden wird. Die Arbeitsaufgaben werden vermutlich wieder spannender und herausfordernder. Andererseits gebe ich auch einiges auf. Finanziell bedeutet das zum Beispiel, dass das Monatsgehalt gleich bleibt bzw. nach der Probezeit minimal höher ist. Aber die ganzen Extra Zahlungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Sonderprämien oder sonstiges komplett wegfällt. Na gut, vermutlich gibt es in guten Jahren am Ende auch mal eine kleine Erfolgsprämie. Die ist ja auch variabel. :)
Dafür gibt es wieder Geschäftssmartphone. Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht. Aber kann auch ganz schick sein. Selbst moderne Smartphones sollen noch eine Ausschaltfunktion besitzen. ;) Die spannendsten Klauseln finde ich 3 Monate Kündigungsfrist und 17 Überstunden, die mit dem Gehalt abgegolten sind. Bei allen Arbeitgebern hab ich bisher immer recht ähnlich verdient. Beim ersten auch schon ähnlich, beim aktuellen gab es halt noch umgerechnet 2 Monatsgehälter in Form von Sonderzahlungen übers Jahr verteilt dazu. Beim neuen fallen diese wieder weg, dafür gibt es ein Geschäftshandy mit Privatnutzung Erlaubnis (auch ein Vorteil) aber bisher die härtesten Bedingungen im Arbeitsvertrag.
Na gut, ich hab ja nicht ohne Grund unterschrieben! Einfach weil ich mir neue Herausforderungen im Job erhoffe (darüber haben wir ja auch schon im Vorstellungsgespräch gesprochen) und ich den Eindruck habe, dass die Du-Kultur, die Öko Kultur (Solar ist eben ökologisch) und die Kollegen auch zu mir passen. Ich pass hoffentlich auch zu Ihnen und nicht nur wegen den Waffeln, sondern auch so. :)

Alles in allem: Es waren nun interessante 2,75 Jahre im alten Job und ab Oktober beginnt eine neue Zeit. Auch wenn der alte Job oft auch nervige Phasen hatte, hab ich am Ende auch wieder vieles gelernt. Fachlich und auch menschlich. Daher: DANKE an den alten Job und HALLO an den neuen Job!

Die Kurve stagniert

Der letzte Monat war eigentlich dazu gedacht, dass ich mal wieder aktiv abnehme. Aber wie es halt immer ist, war es wieder nichts. Wenigstens hab ich das Gewicht fast gehalten. Wirklich nur minimal zugenommen. Naja, diesen Monat war auch die zweite Impfung was mich auch kurz aus der Bahn geworfen hat. Dafür war das Ende umso schöner. Ich suche seit Februar wieder aktiv nach einem neuen Job und nachdem nun sehr viele Absagen dabei waren, kam eine Anfrage via Xing von einem Vermittler. Eigentlich war ich schon sehr skeptisch bei diesem Angebot, weil die letzten Erfahrungen mit den Jobvermittlern fürn Arsch waren. Zumal ich vor nem Monat auch mal ein Gespräch mit einem Jobvermittler hatte. Zuerst ganz interessiert und nach 2 Wochen mal nachgehakt was denn daraus geworden ist. "Jo nö, die Firma will jemand anderen!" Aber mal selbstständig Rückmeldung geben ist halt doch zuviel verlangt. Das Gleiche bei einer anderen Firma neulich wieder. Zuerst ein relativ interessantes Gespräch. Dann mal nach Wochen nachgehakt, was der Stand ist. "Jo die Personalabteilung sollte eigentlich schon eine Absage rausgeschickt haben." Hat se halt verpennt. Na gut, was willst halt machen?
Hier noch ein Bild zum Einzelgewicht von diesem Monat.
Und jetzt das aktuelle Gespräch ging wirklich schnell. An einem Mittwoch haben wir gesprochen und hat sich wirklich gut angehört. Am nächsten Tag dann die Anfrage wann ich Zeit habe. Jo nächsten Dienstag klingt gut. Ich war da etwas voreilig, da ich die Anfahrt nach Tübingen unterschätzt habe. Hat aber sogar noch für 5 Minuten vor der Zeit gereicht. Mit dem Motorrad bin ich trotzdem nicht hingefahren, dafür war es zu wolkig und auf der Rückfahrt war auch glaub ich noch Regen dabei.
Ich hab mir ja schon länger einen Witz daraus gemacht das "Backen von Waffeln für die lieben Kollegen" zu erwähnen. Zumindest vor Corona war dies auch öfter ein Thema. Und sie haben es tatsächlich auch am Ende noch aufgenommen. Nur meinem neuen Chef ist das aufgefallen. Dafür war dem Chefchef der Satz "Besuchen von Konzerten von Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang" aufgefallen um mal kurz zu fragen was das letzte Konzert war. Fand ich sehr genial und auflockernd und jeder hat was erzählen können. Neben Ramones, Metallica (was auch nicht so gut war), Linkin Park und Tool war schnell klar, dass auch gerne Punk, Rock und Metal gehört wird. Das Gespräch allgemein war übrigens sehr locker. Gleich am Anfang die Frage ob wir aufs Du wechseln. Fand ich die ersten beiden Minuten befremdlich, danach aber vollkommen OK und macht bei dieser Firma auch Sinn. Die stellen PV Module her und leben auch Nachhaltigkeit.
Am Tag darauf hab ich eine Mail mit meiner Einschätzung geschrieben und dass ich gerne dabei wäre. Als Antwort kam das "JA gerne!" und so hab ich nun ab 1. Oktober 2021 einen neuen Job. Ich freu mich drauf. Endlich wieder mit Kollegen vor Ort zusammenarbeiten und konkret daran arbeiten mithilfe dem ERP System beizutragen, dass die Firma einfach wachsen kann und so die Energiewende befeuern kann. Es gibt auch 2 Home Office Tage, was die Fahrerei nach Tübingen ein bisschen ausgleichen. Trotzdem freue ich mich heute schon alle Kollegen kennenzulernen.

Nach den letzten 2,5 Jahren von Phasen, wo ich doch recht oft unzufrieden war nun wieder einen Job zu finden, der einfach passt ist absolut genial. Im Übrigen gibt es im neuen Job etwas weniger Geld, was aber auch nur bedeutet, dass einfach 2 Monatsgehälter wegfallen. Das Monatsgehalt wird nach der Probezeit sogar etwas mehr als jetzt.

Und weil es gerade wieder wichtig ist und weil im September Bundestagswahl ist noch ein Lied:

Jobvermittler Erfahrungen

Ich habe mich in den letzten Monaten ein bisschen nach Jobs umgesehen und mich auch mal aktiv beworben. Die Erfahrungen mit den Jobvermittlern wie Robert Half sind aber doch erschreckend doof. Die Anfrage kam per Xing. Da es mal eine interessante Entwicklerstelle war hab ich mal direkt angerufen. Also direkt ins System aufgenommen worden. Die arbeiten übrigens alle mit Salesforce, ich komm mit dem System nicht wirklich klar und finde es eher ätzend.
Später wurde ich von jemandem angerufen und zu einem Gespräch eingeladen. Dann war da direkt eine freie Stelle als Entwickler frei. Also am nächsten Tag gleich hingefahren und ein gutes Gespräch gehabt. Die Stelle war zwar recht schnell nicht mehr im Gespräch aber sie hätten noch eine andere Stelle gehabt, die sie gar nicht mit dem Vermittler geklärt hatten. Nämlich so ein Systemadmin mit Programmiertätigkeiten. Wäre vielleicht spannend gewesen, ist aber dann nichts geworden, auch weil ich ein recht hohes Gehalt habe und dort auch gefordert habe.
Einige Tage später wurde ich dann zu einem Gespräch bei einem großen Baumarkt im Onlineshop eingeladen. Auch da war recht schnell klar, dass es nichts wird, weil ich die Skills nicht mitbringe. Dafür gab es unerwartet Bewerbungstipps vom Chef höchstpersönlich, die doch auch ein Gewinn für mich waren. Außerdem ein paar Infos bezüglich der Provision die so ein Jobvermittler verlangt: Nämlich stolze 30% vom Jahresgehalt. Da kann ich mir durchaus vorstellen, warum manche Arbeitgeber da etwas vorsichtig sind.
Vor allem ist es interessant: Bei meinem letzten Arbeitgeber hatten wir auch mal kurzfristig zwei neue Kollegen die über Jobvermittler kamen. Ironischerweise waren dies auch die Kandidaten die gleich wieder in der Probezeit gekündigt haben, da tut die Provision dann besonders weh.

Daher: Jobvermittler haben in manchen Bereichen sicherlich ihren Sinn. Aber in der IT braucht man das normalerweise nicht. ITler können Computer und das Internet bedienen und finden sicher die eine oder andere gute Stelle. Außerdem helfen oft auch Connections und Freunde die Leute kennen. Und zu guter Letzt gibt mehr als genug Jobseiten im Internet, da ist sicher die eine oder andere Stelle dabei.

Das Arbeitsleben ist spannend

Nachdem ich letztes Jahr viele Veränderungen durchgemacht habe, hab ich sogar meinen Job gewechselt. Mit dem neuen Job hatte ich Anfang des Jahres bereits während der Probezeit gehadert und mich aber doch wieder eingefangen. Denn ich wollte ja ein Team haben und war auch froh nicht mehr alles machen zu müssen. Nun ist aber schon fast wieder ein Jahr rum und es häufen sich dann doch immer die Tage, wo es sehr langweilig wird. Einfach weil nichts spannendes zu tun ist. Was ich früher gemacht habe, ist nun arbeitsteilig und 3 Leute sind mit dabei. Beispielsweise beim E-Mail Umzug. Einer macht die AD Verwaltung, ich die Office 365 Geschichte und mit Bit Titan die Migration vom alten Provider zu Exchange Online und ein dritter macht noch die Netzwerksicht mit den DNS Einträgen. Ist ok, dann muss ich nicht alles wissen. Aber es bleibt eben auch viel Leerlauf dabei.
Kurzum: Im alten Job hatte ich oft einen leichten Burnout, weil es zu viel war und ich oft unter Strom war. Im neuen Job habe ich oft einen Boreout und frag mich ob noch lebe. Das artet dann so aus, dass ich am Kurzarbeitstag für die Kollegen ganz viele Waffeln gebacken. Die Frage warum hab ich mich aber nicht getraut ehrlich zu beantworten: "Weil mir die Arbeit zu langweilig ist, also muss ich was sinnvolles tun und euch mit Waffeln bestechen... :)" Gut, die Kollegen haben mich auch etwas herausgefordert. Ich hatte schon öfter mal Waffeln mitgebracht und sie haben gefragt wann es wieder Waffeln gibt. Also hab ich diesmal für alle Kollegen mit großer Klappe eine extra Schüssel und einen Tortenbehälter mitgebracht. Es hat immerhin 3 Tage lang gereicht und wir sind etwa 15 Leute in der Abteilung und am Frühstück ist auch noch ein weiterer immer dabei. 8 Sorten je mindestens 8 bis 16 Waffeln ist halt doch eine Ansage. Aber mir macht es auch Spaß... :) Wir brauchen eben öfter mal einen Waffelstillstand. Die Welt braucht Waffeln und keine Waffen!

Aber eigentlich soll es ja hier um meinen Job gehen: Das war so gewesen. Ich hab da einen Account bei Xing, der auch recht gepflegt ist und immer mal wieder schreiben mir Leute dass sie mein Profil toll finden und einen Job für mich haben. Dann war mal ein Job als Entwickler dabei. Ich war neugierig, da ich gerne Vollzeit entwickeln würde. Also hab ich direkt mal angerufen und bin bei Robert Half gelandet. Am Anfang dachte ich immer. Naja, die nehmen eben 10% von meinem Jahresgehalt als Vermittlungsprovision. Aber in Wirklichkeit wollten sie halt leider 30% und das ist bei einer gut bezahlten Fachkraft wie mich eben ungefähr soviel wie mein aktuelles Auto ein Renault Captur. Interessant war es trotzdem. So wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch nach Vaihingen an der Enz geschickt. Eine Firma, die sowas wie Check24 für den Dentalbereich macht. Als Entwickler haben sie mich relativ schnell abgestempelt, da deren Erwartungen und meine Erfahrungen zuweit auseinander liegen. Durch meinen breiten Lebenslauf als 11 Jahre One-Man IT Show waren sie trotzdem interessant. Am Anfang waren se dann auch recht interessiert. Aber meine Gehaltsvorstellungen und deren Lohnniveau sind doch zuweit auseinander. Schade eigentlich, denn vom Typ Mensch hätte es wieder gut passen können. Vor allem haben diese Leute zum ersten Mal auch den CCC erkannt und wertgeschätzt. Das hat bisher im Business Umfeld nur mein letzter Chef gemacht. Die neuen Kollegen sind auch nur so: "Ich mach hier meinen Job und schau dass es sicher ist, aber die Nerdszene ist kacka... " Wobei sie das Camp dann doch recht interessant fanden und augenscheinlich gerne dabei gewesen wären.
Gut, dann rief der Robert Half Mensch ein zweites Mal an und hat mich bei einer Bude in Calw vorgestellt. Das war auch sehr spontan und ich war da gar nicht vorbereitet. Also bin ich hingefahren, habe das Gespräch gemacht und selbst auf die Standardfragen (Stärken, Schwächen, Motivation) keine sinnvollen Antworten parat gehabt. Jo einfach schlechte Vorbereitung. Aber irgendwie war mir auch schon klar, dass es nichts wird, da ich eben deren Programmiersprachen (Javascript) nicht wirklich beherrsche. Dafür war das Gespräch sehr interessant indem der Geschäftsführer mir einige allgemeine Tipps gegeben hat. "Bewerben Sie sich lieber direkt bei den Firmen. Als ITler brauchen Sie keinen Vermittler, der im Übrigen auch noch 30% ihres Jahresgehaltes haben möchte. Das schmälert ihr Gehalt und ihre Chancen deutlich, da es für die Firma ein hohes finanzielles Risiko ist". Das hat mir dann auch zu denken gegeben. Gut, dann habe ich mich mal direkt in Calw und Umgebung umgeschaut und durch die Feuerwehr erfahren, dass bei der Stadt Calw eine Stelle als IT Leiter frei wird. Da hab ich noch eine Bewerbung laufen und ich habe die Bewerbung auch relativ motiviert geschrieben. Vorteil: Ich wäre wieder in Calw, kaum Fahrtweg und ich wäre wieder tagverfügbar für die Feuerwehr. Nachteil: Was die laut TöVD bezahlen wollen ist ein Witz. Soviel hab ich vor 5 Jahren ohne Führungsverantwortung verdient. Und als Beamter werde ich wohl eher nicht reinkommen, dann wäre der Verdienst wieder angemessen. Gut, die Bewerbungsfrist ist vor etwa einer Woche ausgelaufen. Bisher habe ich noch nichts erfahren, da wird aber sicher noch eine Rückmeldung kommen in den nächsten Wochen.
In der Zwischenzeit hatte ich dann mal mal im Hauskreis über dieses Thema gesprochen und wurde dann auf eine sehr interessante Stelle aufmerksam gemacht, die sich wirklich toll und spannend anhört. Genau der Part, der mir beim h.team am meisten Spaß gemacht hat. Langweilige Aufgaben für die Vertriebskollegen durch kleine Programmierungen automatisieren. Das hört sich super an und ich wäre unheimlich motiviert. Nur die Fahrerei nach Weingarten ist etwas schwierig, aber wenn es sich lohnt komm ich damit sicher auch klar. Arbeit muss Spaß machen, sonst ist es doof. Denn es sind immerhin 7 bis 8 Stunden am Tag, die ich auf der Arbeit verbringe und das zur besten Zeit des Tages.
Bei Ferchau hab ich auch noch eine Bewerbung laufen. Die wollen mich aber erstmal kennenlernen und sind vom Lebenslauf recht überzeugt. Mal schauen, was in der nächsten Zeit rauskommt. Bei 3 laufenden Bewerbungen wird ja hoffentlich eine Sache rauskommen, die sinnvoll ist. Und wenn nicht, such ich eben weiter.
Bis dahin mach ich meinen alten Job eben weiter. Schließlich brauch ich ja auch Geld zum Leben. Aktuell ist die Arbeit eh nicht soo schlimm. Ich habe sowieso erstmal freiwillig meine Stunden auf 35 pro Woche gekürzt. Außerdem haben wir aktuell auch Kurzarbeit wegen der schlechten Wirtschaftslage. Tja immer nur auf den Automobilbereich setzen rächt sich eben irgendwann. Man muss schon mehrstufig fahren. Also hab ich auch gut Zeit für Dinge, die mir Spaß machen. Zum Beispiel so einen Beitrag zu schreiben!

Das Arbeitsleben ist eben spannend und irgendwo wird sicher eine Stelle für mich dabei sein.

Gehaltrechner online

In Deutschland redet man ja nicht über das Gehalt. Vor allem dann nicht, wenn man deutlich über dem Mindestlohn verdient. :)
Trotzdem ist es doch manchmal ganz sinnvoll zu wissen, wie man seinen Stundenlohn ausrechnet. Hier findet man eine ausführliche Erklärung.

Der normale Mensch (außer die Leute bei großen Firmen wie Autobauer oder Siemens) arbeitet in der Woche 40 Stunden (ohne Überstunden).
Also muss mal der Wochenfaktor pro Monat ermittelt werden: 52 Wochen dividiert durch 12 Monate ergeben 4,333 Wochen pro Monat.
Etwas genauer ist aber dann doch eher 4,35 wegen den Schaltjahren und Co.
Also kommt dann am Ende 174 Stunde pro Durchschnittsmonat raus: 40 Wochenstunden multipliziert mit 4,35 ergeben 174 Stunden pro Monat.

Nun also noch das Monatsbrutto durch 174 und fertig ist der Stundenlohn.

Und wer zu faul ist, kann den sogenannten Mindestlohnrechner verwenden.

Jo, ist doch interessant zu sehen, wieviel eine Zeitstunde vor Steuern und Abgaben wert ist. Umso ernüchternder ist es dann zu sehen, wieviel am Ende davon noch übrig bleibt (also Netto). Da kommt dann nur noch minimal mehr raus als für eine Einsatzstunde bei der Feuerwehr, was immerhin schon 12 Euro sind. Na gut, der Staat und die Sozialversicherungen wollen eben auch bezahlt werden! ;) Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflege und Rente kosten eben Geld.

Aber eine Erkenntnis bleibt: Nicht Stunden bringen das Geld, sondern ein guter Stundenlohn und den habe ich! :D

Um sein Netto vom Brutto auszurechnen empfehle ich diesen Rechner hier.